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Vorderachseinstellung alle Modelle

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Orangelinie.png Vorderachseinstellung an Volvo-Modellen mit Hinterradantrieb.

Da doch oft nach Einstelldaten der Vorderachse gefragt wird, hier nachstehend kurz die Theorieerklärung der Achseinstellung. Dazu die Einstellwerte und auch der Einstellmodus mit ein paar Tricks aus meiner Praxis.

Korrekte Einstellung der Vorderachse ist für geringen Reifenverschleiß, guten Geradeauslauf und auch einwandfreie Fahreigenschaften in Kurven unabdingbar notwendig. Achseinstellung ist ein Fall für den Spezialisten mit einem guten Achsmessstand. Im Zweifelsfall ist man bei einem Reifenhändler immer besser aufgehoben als bei ATU oder Pit Stop oder ähnlichen Ketten.

Was wird an der Vorderachse eingestellt? Zuerst mal eine kurze Erklärung. Da die Einstellwerte alles Winkel sind, wird in Grad oder unterteilt in Minuten gemessen. 1 Grad hat 60 Minuten. ¼ Grad sind demnach 15 Minuten. Messwerte für die Vorspur gibt es auch in mm. Bei den modernen Ständen wird jedoch immer die Vorspur in Grad bzw. Minuten gemessen.

Wenn das Lenkrad auf einmal schräg steht und er leicht nach einer Seite zieht, ist eine Achseinstellung unabdingbar notwendig. Einmal gegen einen Bordstein semmeln langt schon zur Verstellung der Vorderachse

Grundsätzliches .

  • Vor der Vermessung sollte der Zustand der Achse komplett überprüft werden .
  • also spurstangengelenke
  • lenkungsspiel
  • lenkzwischenhebel
  • Kugelköpfe oder achschenkelbuchsen
  • Radlagerspiel
  • Die Vorderreifen sollten gerade gelaufen sein .Bei einseitiger Abnutzung gegen die hinteren tauschen oder erneuern .

wenn nötig ,VORHER instandsetzen bzw .einstellen . dabei auch kontrolle auf Reifenalter.über 8-9 jahre (siehe DOT nr .)erneuern .

DOT nummer : produktionswoche und jahr auf reifenflanke .alles vor xx 03 sollte erneueurt werden . überalterte Reifen haben harten Gummi und damit schlechtere Übertragung von Seitenführungs ,Beschleunigungs und Bremskräften. leichte Risse an den Reifenflanken sind ein K.O. Kriterium .

vor der Achseinstellung auch auf Zustand der Reifen achten . optimal ,wenn die gerade aufliegen .einseitig abgelaufen vorne nach hinten wechseln.denn die hinteren laufen bei allen mit Starrachse gerade.

Beachten : die besseren Reifen gehören wegen der Seitenführung IMMER nach hinten. Im Zweifelsfall immer besser neu.

Was wird gemessen?

Sturz

Neigung der Räder zur Fahrbahn. Wenn die Räder genau im rechten Winkel zur Fahrbahn stehen, ist der Sturz 0 Grad.

Neigung oben nach innen -> negativer Sturz.

Neigung oben nach außen -> positiver Sturz

Nachlauf

Neigung der Radachse oben nach hinten, gegen die Achse des Schnitts der Achsschenkel (Teewageneffekt). Das Rad wird dadurch gezogen und schwenkt von selber wieder in die Geradeausposition. Bei den neueren ohne Änderung an der Achsgeometrie nicht einstellbar (Nachlaufstrebe bei 7er /9er). bei einstellung sollte man in der toleranz auf den pluswert gehen .

Spreizung

Beim einschlagen wird die Karosserie wie auf einem Kreisbogen angehoben und drückt bei loslassen der Lenkung das Rad in die Ausgangsposition zurück, konstruktiv bedingt. Angaben nur Kontrollwert, nicht einstellbar.

Spurdifferenzwinkel

Bei Kurvenfahrt laufen beide Vorderräder auf einem unterschiedlichen Radius. Das kurveninnere Rad muss deshalb stärker eingeschlagen werden, da es sonst radiert. Unterschiedliche Spurdifferenzwinkel kommen bei Zahnstangenlenkungen fast immer von falscher Spureinstellung. Spur bei diesen Lenkungen IMMER gleichmäßig An BEIDEN Seiten einstellen. Wenn er bei Kurvenfahrt quietscht, stimmt der Spurdifferenzwinkel nicht.

Wenn nach Kurvenfahrt keinen richtige Rückstellung der Räder in die Geradeausstellung erfolgt, immer Nachlauf, Spreizung und vor allem Leichtgängigkeit aller Achsteile prüfen. Rückstellung erfolgt NUR durch Nachlauf und Spreizung.

Vorspur

Die Differenz des Radabstandes an den Vorderrädern vorne und hinten wird Vorspur genannt. Wenn der Abstand von Felgenmitte vorn zu hinten vorne größer ist, hat er Nachspur, gibt es meistens nur bei Frontantrieblern, weil durch den Kreiseleffekt der angetriebenen Rades eine Geradestellung erfolgt. Nicht angetriebene Räder vorne haben immer Spur 0 oder Vorspur, das heißt, die Räder stehen vorne enger zusammen wie hinten. Bei Nachspur oder zu großer Vorspur radieren der Räder mit hohem Verschleiß. Bei der Achseinstellung immer zuerst Sturz und Nachlauf einstellen, da sich sonst durch nachträgliche Sturzeinstellung der Spurwert wieder ändert.


Achtung bei der Achseinstellung ! speziell von 444 bis 2er . Es ist für die Fahreigenschaften absolut wichtig ,das alle werte genau stimmen . Bei Sturz in der Toleranz kann es zum Ablaufen von Reifenschultern kommen . Bei fehlerhaftem Nachlauf (oder sogar Vorlauf) leidet sowohl Rückstellung nach Kurvenfahrt als auch der Geradeauslauf . Mann sollte sich deshalb jemand suchen .der sowas richtig einstellen kann .Besteht darauf ,das die korrekten Werte eingestellt werden .Auch wenn dazu einige Male die Räder zum einstellen (Wechsel der U-scheiben z.b )abgebaut werden müssen .Auch wenn es Geld kostet . Gute Einstellung dauert ca. ne knappe Stunde.Und ist durch die Verbesserung der Fahreigenschaften ihr Geld wert .


Einstellung und Einstellwerte

PV 444 ,445 544 und Duett

ACHTUNG!

Vor der Einstellung IMMER abschmieren und Achsschenkel und Bundbolzen, den Umlenkbock,Radlagerspiel , das Lenkspiel und die Spurstangenkugelköpfe auf einwandfreien Zustand prüfen. Bei Spiel in der Aufhängung ist die Einstellung für die Katz.

Die Werte von 444 bis dem letzten P 210 (Duett ) mit 15 Zoll sind identisch. für die ganz alten mit 16 zoll ist keine Änderung bekannt.


Nachlauf und Sturz werden an dem oberen Exzenter des Achsschenkels eingestellt (wo die große Sechskantfläche ist.) Vorher Sicherungsschraube lösen. Exzenter-Mutter auf dem Gewinde nach hinten drehen vergrößert den Nachlauf. Korrektur dann durch die Sturzeinstellung, die an der Stellung des Exzenters eingestellt wird. Spureinstellung durch Verdrehen des Spurstangenmittelstücks. Wird durch Drehen länger oder kürzer, da Links- und Rechtsgewinde. Bei Lenkungen mit mittlerer Spurstange ist der Spurdifferenzwinkel nicht einstellbar, nur bei Zahnstangenlenkungen.


Werte PV 544 und Duett
Nachlauf -¾° bis +¼°

Bei Breitreifen mit 5 ½-Zoll Felgen: 2-3° positiv (besserer Geradeauslauf).

  • bei grösserem Nachlauf geringfügig höhere Lenkkräfte
Sturz -¼° bis +½°, anzustreben 0°, bei -10 bis -15 Minuten bessere Straßenlage, aber höherer Reifenverschleiß an den Innenkanten der Reifen.
Spreizung bei 0° Sturz 5°, konstruktiv festgelegt, nicht einstellbar.
Vorspur 0 bis 3 mm. Anzustreben ist 9 Minuten Einzelspur bzw. 18 Minuten Gesamtspur
Spurdifferenzwinkel Bei Einschlag des kurvenäußeren Rades von 20° muss das innere Rad 22° +/-1° haben. Bei radierenden Reifen (Quietschen) in Kurven stimmt der Spurdifferenzwinkel nicht.






P120 und Amazombi

Nachlauf und Sturzeinstellung durch unterlegen von U-Scheiben an den beiden Schrauben des oberen Querlenkers. Gleichmäßig unterlegen ->Sturzeinstellung, nur hinten unterlegen -> Nachlauf.

Vor der Achseinstellung sollte man sich unterschiedliche U-scheiben (0,5 mm 1 mm 2 mm )besorgen oder anfertigen . es sollen auch die U-scheiben von Ferrari passen .

Wenn die Achse zwischen Achskörper und Rahmen Unterlegscheiben hat (das sind sogenannte Nachlaufkeile, wie sie z.B bei starren Vorderachsen eingebaut werden), im Reparaturfall wieder anbringen.

Wenn zu viele Scheiben zur Nachlaufeinstellung oben unterlegt werden müssen, Nachlaufkeile einsetzen.

Spureinstellung wie üblich an dem Spurstangenmittelstück.

Vor der Einstellung Kugelköpfe und vor allem die Gummis der oberen Querlenker prüfen.

Wichtig! vor der einstellung sicherstellen ,das die richtgen U-scheiben vorhanden sind bzw . vorher besorgen .in verschiedenen dicken . es sollen auch (nicht nachgeprüft)die scheiben von Ferrari passen.

Achtung ! mit breitbereifung (195 bzw 205)ist erhöhung des nachlaufwerts auf 2-3 ° sinnvoll.gibt besseren geradeauslauf.lenkgefühl und aufzuwendende lenkkraft verschlechtert sich jedoch etwas .


Werte P 120 und Amazombi
Nachlauf bis Fg.-Nr . 2610 -½° bis +½°

Ab Fg.nr. 2611 und Kombi 0° bis*1°

Sturz 0° bis +1
Spreizung
Vorspur 0-4mm. Anzustreben ist 18 Minuten Gesamtspur
Spurdifferenzwinkel Bei 20° Einschlag kurvenäußeres Rad Innenrad 21.5 bis 23,5°





P 1800

Einstellung wie P 120.


Werte P 1800
Nachlauf Bereifung 165-80 15 0 bis +1°,

Bereifung 185/70-15 oder breiter 2° bis +2 ½°

Sturz 0 bis + ½°
Spreizung
Vorspur 0-3mm, also wieder 18 Minuten Gesamtspur
Spurdifferenzwinkel Bei 20° kurvenäußeres Rad, inneres 21,5 bis 23,5°






P 140

Sturz- und Nachlauf-Einstellung oben an den beiden Halteschrauben des oberen Querlenkers. Einseitig unterlegen-> Nachlauf, beide unterlegen -> Sturz. Zum Einstellen sollte man sich den Spezialschlüssel SVO 9992713 besorgen. Es ist sonst eine elende Fummelei, weil der Querlenker entlastet über den Schrauben sitzt.

Spureinstellung wie üblich am Spurstangenmittelstück.



Werte P 140
Nachlauf 0-1°,

bei Breitreifen Nachlauf 2-3° positiv einstellen, dann besserer Geradeauslauf.

Sturz 0 bis + ½°

Bei Breitreifen empfiehlt sich Sturz 0 bis minus 10 Minuten.

Spreizung 7,5°
Vorspur 0-4 mm oder 18 Minuten Gesamtspur
Spurdifferenzwinkel kurvenäußeres Rad 20°, inneres 21,5 bis 23,5°




P 164

Einstellung wie Serie 140.


Werte P 140
Nachlauf bis einschließlich Baujahr 72 0 bis + ½°,

Ab 73 +1° bis + 2°

Sturz 0 bis + ½°

Bei Breitreifen empfiehlt sich Sturz 0 bis minus 10 Minuten.

Spreizung 7,5°
Vorspur 2-5 mm oder 18 Minuten Gesamtspur.
Spurdifferenzwinkel wie 140er






Volvo Serie 240/260

Bei Neuinstallation der Servolenkung an Modellen vor 81 müssen die unteren Kugelköpfe auf die Ausführung Ms (mit Servo) gewechselt werden. Siehe Ackermann-effekt.

Einstellung durch verdrehen des Federbeinlagers oben nach lösen der 8er Muttern oben. Gleichzeitige Verstellung von Sturz und Nachlauf . Wenn die Verstellung nicht ausreicht, ist was (Federbein, Querlenker oder nach Unfall Federbeindom) krumm, Überprüfen, beschädigte Teile erneuern. Nacharbeiten der Einstellnuten nicht zulässig. Vor Einstellung, Stellung oben am Blech markieren (Körnerschlag). Bei der Serie 240 auf Durchrostung am Federbeinteller achten. Es gibt Rep-Sätze dafür, siehe A-Z.


Werte Serie 240/260
Nachlauf +2° - +3°

Ab 79 mit Servolenkung +3 bis +4°

Sturz +¼ bis + 4°

Reduzierung auf Sturz 0 bis -10 Minuten reduziert jedoch die Neigung der Vorderräder, schräg an den Außenkanten abzulaufen.

Spreizung Keine Werte angegeben
Vorspur 9 Minuten Einzelspur bzw.18 Minuten Gesamtspur
Spurdifferenzwinkel Keine Werte angegeben






Volvo Serie 7/900

Nachlauf ist nur durch Erneuerung der sogenannten Nachlaufstrebe einstellbar. Das ist die Längsstrebe, die den Querlenker führt. Gibt es in verschiedenen Längen je nach Bedarf.

Sturz ist normal nicht einstellbar.

Mit Tricks geht es jedoch. Dazu beide Muttern des Federtellers lösen (NICHT die Zentrumsmutter). Vordere Mutter ab und Schraube nach unten herausschlagen Auf Achsmessstand Federteller verdrehen, bis der Sturz stimmt .Neues Loch bohren, Schraube von unten einsetzen und anziehen.

Achtung! Der Vierkant unten muss sich richtig reinsetzen.

Zweite Möglichkeit: Beide Muttern abschrauben und Federbein absenken. Im vorderen Loch jetzt ca 2cm zum Motor hin auffeilen oder fräsen (Kreisbogen beachten). Jetzt Federbein hochdrücken, Muttern beiziehen und Sturz einstellen. Mit beiden Methoden kann jedoch nur ca 1° Sturz ausgeglichen werden, da sonst der Federteller am Dom ansitzt. Korrektur der Sturzwerte auf 0 bzw minus 10 Minuten vermindert auch das übliche ablaufen der äußeren Reifenschultern.



Werte Serie 740/940
Nachlauf + 4,5 - +5,5°
Sturz -0,2 bis +0,8 Grad

Korrektur der Sturzwerte auf 0 bzw minus 10 Minuten vermindert das Ablaufen der äußeren Reifenschultern.

Spreizung Keine Werte angegeben
Vorspur 18 Minuten Gesamtspur bzw. 9 Minuten Einzelspur
Spurdifferenzwinkel Keine Werte angegeben.




Die Käseelche 1, Volvo 66 DL und GL

Außer Vorspur sonst keine Einstellmöglichkeit, konstruktiv festgelegt. Bei stark abweichenden Werten defekte Teile erneuern.


Werte 66 DL und GL (Vorderachse gedrückt)
Nachlauf 22mm
Sturz +0,35 Minuten +/-30 Minuten
Spreizung 5°+/- 30 Minuten
Vorspur 18 Minuten Gesamtspur bzw. 9 Minuten Einzelspur
Spurdifferenzwinkel Keine Werte angegeben.





Die Käseelche 2, Serie 300 B14 bis B200

Außer Vorspur nichts einstellbar, nur Kontrollwerte.


Werte Serie 300 B14 bis B200
Vorlauf 7° 30 Minuten
Sturz Vorne: B14: +30 Minuten +/-30 Sekunden, alle anderen: -30 minuten +/- 30 Sekunden

Hinten: -2°+/-30 Minuten, nicht einstellbar, da die Achse gedrückt ist.

Spreizung 9° 35 Minuten +/-30 Minuten
Vorspur 30 Minuten Gesamtspur +/- 8 Minuten. Es soll jedoch der geringste Toleranzwert (22 Minuten) angestrebt werden.
Spurdifferenzwinkel Keine Werte angegeben.









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