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P1800 Abgebrochene Zinken Türöffner innen

Aus networksvolvoniacs.org

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Forum Vet
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Guten Tag!

Die Krankheitsgeschichte: Die Klauen/Zinken des Hebels brechen ab, das Material (Zinkdruckguss) wird an diesen Stellen zu stark belastet.

Ein kleiner, aber feiner, Kreis von volvoniacs hat sich zusammengetan und einen Rep-Satz entwickelt. Damit lässt sich das Gebrechen solide und dauerhaft beheben. Für den Prototyp wurde ein NOS innerer Türöffner (1800S) verwendet und die Masshaltigkeit gewissenhaft überprüft

Nun soll der Rep-Satz noch an einem defekten Teil erprobt werden. Wer stellt dazu einen Patienten der Baureihen bis einschliesslich Modelljahr 1971 zur Verfügung? Sorgfältige Behandlung und garantierte Heilung werden zugesichert.

Der Hebel für die Modelljahre 1972 und 1973 ist als Neuteil erhältlich, der Rep-Satz könnte jedoch auch hier verwendet werden.

Falls die Chromschicht des defekten Türöffner erneuert werden sollte, könnte dies von einem Fachkundigen vor der Reparatur erfolgen.

Freundliche Angebote und lebhafte Diskussion erbeten!

jean
1800E (1971) - 122S (1964) - PV 54408 (1960) - 780 (1988, 1991)

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Hei Jean,

zur Anamnese der Krankengeschichte bleibt nachzutragen, dass das Material vor allem deswegen überlastet wird, weil unwürdige Zeitgenossen den Hebel nach Öffnen der Tür über den Zeigefinger nach vorne schnalzen lassen. Dadurch wird die sensible Klauenverbindung mit dem Gewicht eines tansanischen Nashorns belastet, schert ab und reißt aus. Ich rede von den Gleichen, die auch das Knöpfle der Handbremse nicht drücken, wenn sie - den Oberkörper ruckweise nach rechts werfend - daran ziehen. Sowas sollte generell verboten werden.

Besagten Repsatz solltest Du also nur Jenen angedeihen lassen, die den Öffner nicht etwa selber durch ihr unbedachtes Tun ruiniert haben, sondern den gutgläubigen Erwerb eines derart misshandelten P 18oo zweifelsfrei nachweisen können. Außerdem wäre der betreffende Vorbesitzer (auch wenn ich ansonsten jede Denunziation strikt ablehne) in diesem Falle namhaft zu machen und hier im Forum öffentlich zu brandmarken.

So.

Wie Du schreibst, ist der Hebel aus Druckguss. Da hilft nur, den betreffenden Zapfen wegzubohren, die Klauen nachzubilden und diesen neuen Zapfen formschlüssig in den ausgebohrten Hebel einzusetzen. Beim Bohren passe man auf, dass der Winkel stimmt - er hat 4° Abweichung zur Senkrechten. Die Herstellung des Zapfens aus Stahl ist recht aufwendig. Man braucht Vollmaterial, muss drehen, bohren und stirnzeitig fräsen. Die kleine Splintbohrung sitzt exzentrisch. Das Teil muss also mehrmals präzise aufgenommen werden.

Außerdem ist es einigermaßen kritisch, den Zapfen unfallfrei in das Gussteil einzupressen: die Wandstärke ist nicht gerade üppig und das Gefüge lumpig. Dann macht es Bumm. Und diesmal wars nicht Gerd Müller.

Natürlich ist es offensichtlich, nicht Stahl, sondern einen geeigneten Kunststoff als Ersatz zu verwenden....

.... meint Lutz
Editiert am Fri 26. Mar. 2021, 17:10:24 von Heisser Asphalt

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Guten Tag

Vielen Dank für die PMs und die Angebote. Sobald die Türöffner/Hebel angekommen sind, werden wir die Reparaturen wie beschrieben durchführen.

Heisser Ashhalt, Du hast recht, eigentlich sollten Dünnbrettbohrer nur nach einer Spende an das Forum beliefert werden. Material PA12, hochfest und schlagzäh.

jean

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Hallo Lutz,

das mit der Handbremse finde ich aber erst dann schlimm, wenn man zum lösen selbiger den Knopf nur soweit drückt, dass die Sperrklinke gerade so nicht rastet, aber noch so richtig am Gegenstück hackelt und vor sich her spanen tut. Einen wirklich fachlichen Grund, warum beim Anziehen der Knopf gedrückt sein soll, hoffe ich noch erklärt zu bekommen.

Provokante aber trotzdem herzliche Grüße,
Moritz

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Ach, lieber Moritz – nach einem fachlichen Grund fragst Du? Da tu ich mir schwer. Dir als Besitzer eines Fahrzeugs mit Dachträger, Bandtacho und Vinylsitzen ist das wohl kaum verständlich zu machen. Einem Blinden die Farben erklären?

Also: Wie viele andere choses de la vie unterliegt auch das Ratschen mit der Handbremse einer gewissen Konvention. Als Fahrer eines Volvo-Sportcoupés tut man das nicht. Man rolle heran und steige aus – keinesfalls erzeuge man unnötige Aufmerksamkeit durch unbedachtes Ratschen, bevor man der Dame des Hauses die Hand küsst und seinen ersten Martini nimmt. Würde man hingegen ratschen, wäre das gerade so, als würde man die Krone seiner IWC á Grande Complication beim Aufziehen hin- und herzwirbeln, anstatt sie beharrlich in eine Richtung zu drehen, verstehst Du?

Richtig – es geht also um das Angemessene und Rituelle. Mitunter auch deswegen sieht der Gentleman’s Guide of distinguished Driving das Ratschen nicht vor. Keinesfalls würde ich jedoch so weit gehen, dass (in Anlehnung an Karl Lagerfeld) jener die Kontrolle über sein Leben verloren hat, der mit der Handbremse ratscht. In bestimmter Konstellation (beispielsweise für Besitzer eines Amazon) mag das Ratschen durchaus opportun sein – genauso wie das Abspreizen des kleinen Fingers beim Teetrinken, wenn man bei seiner Erbtante eingeladen ist.

Lutz
Editiert am Wed 31. Mar. 2021, 9:06:57 von Heisser Asphalt

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Guten Tag!

Um noch die cerise sur le gâteau zu setzen: Wer beim Essen mit dem Messer auf dem Porzellan herum kratzt wird bei der Erbtante mit Sicherheit nur einmal zu Gast sein. Aus wäre dann der Traum vom Coupé.

jean

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Lieber Moritz!

Ich versuche dir mal zu erklären warum manche Menschen beim Anziehen der Handbremse das Knöpfchen drücken und viele nicht.

Als ich 1969 mit 18 meinen Führerschein machen durfte, konnte es durchaus passieren dass man vom Fahrlehrer einen Anschiss bekam wenn man die Handbremse mit einem Ruck hochratschte ohne das Knöpfchen zu drücken. Ich habe das damals angenommen und so geschieht das Anziehen der Handbremse von mir bis heute, egal in welchem Fahrzeug, absolut geräuschlos. Maximal hört man noch ein einziges Klack, nämlich dann wenn ich an einer steilen Straße stehe und ich der Meinung bin, dass es besser wäre die Handbremse noch einen Zacken fester anzuziehen. Vermutlich waren Herren Fahrlehrer und *innen einfach nur genervt weil sie das viele mal am Tag mit anhören mussten, weil die Fahrschüler, besonders die *innen, den Fahrschulwagen zum wiederholten mal beim Anfahren am Berg abwürgten.

Handbremse anziehen mit hörbarem ratschen oder nicht ist im Grunde genommen egal, ich bin da aber voll auf Lutz´s Seite, denn mich nervt es auch. Genauso wie unnötig festes weit ausholendes zuschlagen der Türen wo doch 10cm reichen, Zähne putzen beim Rückwärtsgang einlegen oder das Overdrive ohne Kupplung schalten. Auch vom anlehnen mit Levis 501 (natürlich nur an Autos anderer Leute), bekomme ich immer Pickel am A...h.

Aber zurück zum Hauptthema dem Ratschen mit der Handbremse! Ich konnte schon beobachten, dass das Anziehen der Handbremse in so einer Geschwindigkeit geschieht, besonders bei jungen Frauen, dass es sich wie ein einziges extrem kurzes Geräusch anhörte, quasi wie das abfeuern einer Waffe, bei Dunkelheit war manchmal sogar ein kurzes grelles aufblitzen im Nachbarfahrzeug zu sehen. War tatsächlich was schlimmes neben mir geschehen? Nein, diese Zeitgenossen und *innen hatten die Handbremse in so einem Tempo zugerissen, dass die arme Sperrklinke während sie über das Zahnsegment sauste Funken schlug, daher das kurze grelle aufblitzen. Dabei haben sich die *innen, je nachdem wo sich der Handbremshebel befand mit dem Oberkörper nach rechts, wenn sie eines der seltenen Fahrzeuge mit Handbremshebel links neben dem Sitz hatten, z.B. einen Volvo Amazon oder P1800, oder nach links wenn der Hebel zwischen den Sitzen platziert war, geworfen. In diesem Fall, so konnte ich beobachten, hatten die *innen aber das linke Fenster oder die Tür offen damit sie sich, im schlimmsten Fall, nicht den Schädel an der geschlossenen Scheibe aufschlugen, im harmlosesten Fall, die Frisur zerdrückten und ihr mühsam aufgebrachtes Make up verschmierten. Der Herr mit dem sie ein Rendezvous hatten, hätte dann eventuell ihre mühsam aufgehübschte Optik und ihr tatsächliches Alter sofort entlarven können und vielleicht seine mühsam im Gentleman´s Guide "dem Handbuch für alle Lebenslagen" angelesenen Manieren vergessen.

Wenn du also, mein lieber Moritz, der Meinung bist, dass man die Handbremse auch anziehen kann ohne das Knöpfchen zu drücken, dann mach das weiterhin. Das Zahnsegment sowie alle anderen Teile der Handbremse werden das noch weitere 50 Jahre geduldig ertragen ohne dass es zu Ausfallerscheinungen wie an einem P1800 Türöffner kommen könnte. Vermutlich werden diese sogar noch den neuen verbesserten Türöffner überleben, diese werden nämlich auch wieder kaputt gehen "weil unwürdige Zeitgenossen den Hebel nach Öffnen der Tür über den Zeigefinger nach vorne schnalzen lassen". Manche der Edlen können eben nicht anders, sie sind es so gewohnt, weil sie wie beim Teetrinken bei der Erbtante und Schampus oder Proseccochen schlürfen immer die restlichen Finger wegspreizen. Die Handbremsmimik des P1800 aber, egal wie man sie bedient, wird genauso lange halten wie an unseren Amazon, denn ein P1800 ist auch nichts anderes als ein Amazon, nur in einem etwas anderen Kleidchen.

Während du Moritz mit deiner ganzen Familie mit Sack und Pack und Kanu auf dem Dachgepäckträger nach Schweden in Urlaub fährst, ich viele Urlaube auch, aber auch mal 1 Tonne ziehe, verfügen P1800 Driver nur über begrenzten Platz und Nutzen. Auch werden wir oberhalb von Achtzig immer noch locker aus dem Amazon steigen können, während, so konnte ich schon beobachten, P1800 Fahrer ab Erreichen eines bestimmten Alters Hilfe brauchen (kann mir mal jemand meinen Rollator aus den Kofferraum reichen), ihr Coupe verkaufen oder verfrüht an die Erben weiter reichen.

Mit "cerise sur le gâteau" schreiben glaubt man natürlich mehr Eindruck zu schinden, man hätte statt dessen auch, das Sahnehäubchen, das I-Tüpfelchen oder die Krönung schreiben können. Ich Dummerle musste dafür natürlich extra Google bemühen! So aber glaubt man eine gewisse Weltmännigkeit zeigen zu können, das zitieren von schlauen Sprüchen in fremden Sprachen wie englisch, französisch oder Latein heißt aber noch lange nicht, dass sie diese auch perfekt beherrschen!

Dir Moritz und natürlich allen anderen auch ein schönes Osterfest!

Und schönen 1. April

Bernhard
Editiert am Thu 1. Apr. 2021, 12:14:19 von Börnaut

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Lieber Bernhard,

ein wirklich toller Bericht zum 1.April, der aber wohl in dem Rahmen - soweit wie möglich - ernst gemeint ist ,GROSSE KLASSE!!! Erinnert mich an einen Spezi, der -ungefragt! - vor etlichen Jahren in Rosmalen auf den Kunststoffkotflügel meines damaligen Duetts klopfte und ausrief "Toll, das war noch richtiges Blech!!"


Von solchen Beiträgen lebt dieses schöne Forum...

Dank an alle Bernhard*innen,

Hans

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Hallo zusammen,

@ Lutz
Leider muss ich Dich enttäuschen. Erst am 29. März schrieb ich in Lahrgummikuhs Thread, dass in meinem Amazon eine Echtlederausstattung an Bord ist.
Das mit dem Dachgepäckträger ist dem Umstand geschuldet, dass ich Volvo fahre. Schau Dir bitte aufmerksam diesen Film an:

https://www.youtube.com/watch?v=pn5h06O6pkg

Hier wird zeitgenössische Werbung für den Amazon gezeigt, auch für den US-Amerikanischen Markt. In Minute 9.40 höhren wir: "You can save a lot of money by owning a Volvo." In Minute 10.20 heißt es: "You can by your own boat, with the money you save." Da ich nun mal glücklicher Besitzer zweier Volvos bin, spare ich natürlich so viel Geld, dass ich selbstverständlich zwei Boote besitze. Und die schreien natürlich nach Logistiklösungen!

Und ja, Du hast Recht, es geht um das Rituelle! Wärend meine Nachbarn mittlerweile fast alle Autos fahren, welche eine elektrische Feststellbremse haben, die beim Anlegen und Lösen Geräusche von sich geben, dass mein Zahnarzt wärend der Zanwurzelrecektion neidisch wird, wenn er mir den Kiefer um die entzündete Wurzelspitze wegflext, fahre ich Autos mit richtiger, echter Handbremse. Allein um ihnen zu zeigen, was sie für Luschen sind, müssen die höhren, wenn ich meine Handbremse genussvoll Raste für Raste anziehe. Zeiten ändern sich!

Und zu guter letzt fährt meine Tochter nun auch Auto (begleitetes Fahren ab 17) und ich empfind es im bergigen Freudenstadt als äußerst angenehm, wenn ich hören kann, dass das mit der Handbremse so nichts wird.

Zu den Erbtanten: Als Enfant Terible, das ich schon immer war, welches bei Abstammung aus einer Adelsfamilie bis heute keine Krawatte binden kann (nein, Kleider machen keine Leute), besteht die Kunst darin, sich nur soviel vorbei zu benehmen, dass einem gerade kein Hausverbot ausgesprochen wird, aber man gleichzeitig nur ein Muggesäckele (kleinste schwäbische Maßeinheit) vor dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit der Erbtante steht.

@ Bernhard
Deinen Beitrag habe ich sehr genossen, aber der Rolator wird in den Kofferraum des P 1800 gar nicht hinein passen!

Ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest,
Viele Grüße,
Moritz
Editiert am Fri 2. Apr. 2021, 10:45:59 von Volvonaut

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... und dass der Bernhard das Gender-Sternchen verwendet (wenn auch unübersehbar leicht ironisch) – das kann ja nur ein gelungenes Osterfest werden!!!

Hässlich klingt das Geratsche bei der Trampel-Feststellbremse gewisser Benze ...

Gruß
Kay

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Mais oui, mon cher Bernard,

da war ich durchaus einige Tage erschüttert und beschämt, bis ich mich zu dieser Entschuldigung aufraffen und bekennen musste, wie recht Du doch hast. Einfach in ein Thema (zu dem man obendrein wenig beizutragen hat) hineinzugrätschen und mal ein paar ordnende und mahnende Worte zu sprechen – dazu braucht es Schneid und die Standhaftigkeit einer deutschen Eiche. Dafür danke ich Dir. Eine Frage der Zeit war es nur angesichts jener Verwirrung der Sprachen, die rapide um sich greift in diesem ‚Forum‘ (können wir dieses lateinische Fremdwort endlich mal ausmerzen?) und den Blick auf unsere geliebten nordisch-hehren Viertopfzerknalltreiblinge verdüstert.

‚…welschen Dunst und welschen Tand sie pflanzen uns in deutsches Land‘, diese degenerierten geltungssüchtigen kirschkernspuckenden I-Tüpfelchen. Selbstbezogen und um fragwürdige Weltläufigkeit bemüht zersetzen sie mit ihrem Gift unser tapferes Ringen um das Wahre, Schöne und Rollende. Volvo? Einfach nur ärgerlich, dieser Markenname unserer – nein, nicht Autos – Fahrzeuge. Und welcher Ausländer hat die Stirn, uns auch noch das Beherrschen irgendwelcher lateinischen Konjugationen zu verordnen, damit wir das Wort überhaupt verstehen? Unerhört. Lass uns doch Nägel mit Köpfen machen und ab jetzt ‚Die Rollenden‘ heißen. Lasst uns endlich befreit den neuen Namen feiern, in Granit meißeln und mit lodernder Flamme in die neuen Ventildeckel gießen!

Ich weiß: manche Maßnahmen tun weh. Allenthalben verhuscht-leises Wehklagen, Heulen und Zähneklappern. Doch wenn unser Bernhard im Gewande Thors seinen Hammer schwingt, wird am Ende alles gut. Und wenn es nicht endlich Deutsch ist, dann war‘s noch nicht das Ende. Was deutsch und echt, wüsst keiner mehr, lebt’s nicht in deutscher Meister Ehr!

Ja, auch ich hab mich geläutert. Habe den kleinen Stowasser, das zerlesene Oxford Advanced und den grünen Pons von meinem Schreibtisch gefegt. Nein – nicht ins Altpapier getan, sondern die Bücher wie ein guter Deutscher der reinigenden Flamme übergeben. Und mein Schreibtisch ist nun – leer! Jungfräulich und blank wie eine blondbezopfte deutsche Maid. Leer ist nun auch der Kopf, reingefegt von diesen zehrenden fremdsprachigen Einflüssen, den hehren Göttern sei Dank.

Nehmt Euch also ein Beispiel. Und fragt nicht bangen Herzens, ob Ihr Euren schwarzrotgoldenen Amazon fürderhin mit seinem Namen begrüßen dürft, wenn Ihr morgens in die Garag… – nein, Wagenhalle! – kommt. Amazone? Haben das nicht die degenerierten alten Griechen erfunden? Pah… mitnichten – wir Doitschen waren es! Ein Zeugnis unseres tüchtigen Erfindergeistes – ein Moped der Schnapsglasklasse – trug als erstes diesen stolzen Namen. Fremde Menschen aus fernen Gauen waren es, die feige und in freibeuterischer Absicht diesen schönen deutschen Namen kapern wollten. Doch unsere Femegötter verhinderten den frechen Raub für die nächsten tausend Jahre. Ich finde also schon, dass wir weiterhin ‚Amazon‘ sagen dürfen. Was meinst Du dazu, Bernhard? Selbstredend hast Du das letzte Wort. Nix für ungut, dass ich da so vorpresche!

Jedenfalls ahne ich schon die Morgenröte der Neuen Zeit, genieße das Leben und verfolge auf meinem Taschenfernsprecher, was Euch Rollende so bewegt. Morgen vormittag putze ich den japanischen (ja, richtig gehört) Klappdecker meiner Freundin und freue mich daran, dass das Land der aufgehenden Sonne damals zu den Achsenmächten gehörte.

With much affection

Lutz

P.S. Nochmals möchte ich Dir danken, dass Du mir die Augen geöffnet hast, lieber Bernhard. Allzu lange war ich beherrscht von falschen Idealen der Toleranz und Offenheit, wie sie unter anderem jener Dichter vertrat, der nur einen Steinwurf entfernt von Deinem Wohnort großgeworden ist. Die dunkelsten Jahre Deutschlands verbrachte er im Exil. Welche Werte das sind, kannst Du in dieser kurzen Szene kopfschüttelnd nachvollziehen:

https://www.youtube.com/watch?v=6H0nzz2zOAE

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Guten Tag!

Nützliches gibt es kostenlos!

Zum Beispiel den Fix für den Türhebel der Modellreihen Volvo 1800S und 1800E (bis einschliesslich Modelljahr 1971).

Die Zacken, die in den Beschlag in der Tür gesteckt werden, brechen aus dem Zinkdruckguss aus. Zunächst nur einer, mit der Zeit dann alle drei. Je nach Einsatz von Fahrerin oder Beifahrer.

Eine Reparaturbuchse aus Stahl ist aufwändig herzustellen, teilweise müssen die Zacken von Hand ausgefeilt werden.

Lutz (Heisser Asphalt) hat nun eine Reparaturbuchse vermessen, mit einem CAD Programm konstruiert und dann eine Datei im Format STL erstellt. Damit kann die Buchse preisgünstig im additiven Fertigungsverfahren/3D-Druck reproduziert werden. Als Material verwenden wir Polyamid PA 12.

Der Prototyp passte auf Anhieb, eine Nachbearbeitung war nicht notwendig. Die für den Druck notwendige STL Datei steht kostenlos zur Verfügung. Sie kann dann auf das Portal eines Dienstleisters für das additive Fertigungsverfahren aufgespielt werden. Unser Muster haben wir von 3D-Druck Service Protiq anfertigen lassen.

https://www.protiq.com/de/

Je nach Anbieter kostet eine Reparaturbuchse inklusive Versand etwa 20 EUR.

Door lever fix 00.jpg

Zusätzlich gibt es eine Montageanleitung im Format PDF. Beide Dateien können im ZIP Format heruntergeladen werden. Da eine ZIP Datei in diesem Forum nicht geladen werden kann, bitte auf der Site www.v1800.org nachschauen.

PDF + STL


Wir bedanken uns nicht nur bei Lutz, sondern auch bei Rudi Dortangs und den Gebrüdern Buttkereit, die leihweise Muster der Türhebel zum Vermessen zur Verfügung gestellt hatten.

Gruss
jean

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Jean,

Finde die Initiative von Dir und Lutz top.
Auch wenn es mir nicht viel hilft mit BJ 72

Wobei für ES Besitzer die Heckklappenscharniere das grössere Problem bzw. Engpass sind. Es gibt eigentlich kaum noch gute gebrauchte, nicht-ausgeschlagene Scharniere. Ein 1800-Kumpel von der Möhne hatte mal versucht, bestehende Scharniere neu zu lagern. Das funktionierte bei dem Spritzguss leider nicht vernünftig. Auch aus dem Vollen fräsen, war wohl nicht von Erfolg gekrönt.

Falls Ihr also eine neue Challenge braucht, ich stelle gerne ein paar alte Scharniere, die ihr zerstören könnt um eine CAD Datei für einen 3D-Druck zu erstellen.

Für den Rest meines Volvo-Lebens habe ich vermutlich genug brauchbare Scharniere im Lager gehortet, denke aber, man könnte damit dem ein oder anderen ein Problem lösen, wenn die Scheibe zunehmend auf dem Chromrahmen schubbert.....

Bester Gruss
Oliver


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