Sat 12. Sep. 2015, 16:42:26 |
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hallo,
da ist ja ein richtiger kessel buntes an "informationen" zusammengekommen. vielleicht mal ein topik, wo ich etwas sinnvolles beitragen kann. nur in aller kürze:
1. Gummi
wenn gummi - wie bei unseren oldies - als echtes naturprodukt (also nicht synthetisch) gealtert ist, ist dies eine strukturelle beschädigung, die NICHT wieder rückgängig gemacht werden kann. gummi enthält KEINE weichmacher.
wenn ich also "reparieren"/auffrischen möchte ist die frage warum? entweder weil es nicht mehr dicht ist, oder weil es alt aussieht?
wenn die elastischen eigenschaften erhalten werden sollen, hilft nur oberflächliches abtragen der verhärteten schichten (schleifpapier).
bei fenster-dichtgummis geht es aber um die plastischen eigenschaften. da funktioniert der heiße waschgang, allerdings werden dabei die molekülverkettungen aufgebrochen, was zum verlust der elastizität führt. zu lange, zu heiß, zu oft ergibt knete. auch altert das gummi nach der behandlung noch schneller. kurzzeige behandlung mit konz. essigsäure und spiritus bewirkt übrigens das gleiche.
wenn es nur um´s aussehen geht, silikonöl drauf, abwischen fertig. danach ggf. uv-schutz (wachs).auch der bekannte hirschhorntalg und der glycerinstift (mit silikon) sind gute gummipfleger sprich schützer.
weichmacher für KUNSTSTOFFE sind äußerst schädlich für gummi, lösen dieses an bzw. auf!!!
auch schädlich: UV-sttrahlung, ozon, O2, mineralöl und sogar wasser.
2. Kunststoffe
thermoplastische kunststoffe können weichmacher enthalten, entweder als bestandteil der molekülketten, oder als zusatzstoff in der masse, um das "gleiten" der molekülketten zueinander zu ermöglichen. beides "verliert" sich im laufe der zeit.
nur letztere lassen sich - und das auch nur oberflächlich - mit pflegemitteln einbringen, mit relativ begrenzter lebensdauer.
3. Silikonöl
ist eigentlich ein gutes pflege-mittel. technisch gleit- und trennmittel. es gibt themperaturbeständiges silikonöl (bis 250°C), das sich gut zur reinigung des motorraumes verwenden läßt. auf den dreck einsprühen (das silkonöl unterwandert alles) abwischen, fertig.
gibt auch guten schutz gegen rost / chemie. hält aber nicht ewig. natürlich nicht auf teile, die reibung erfordern (keilriemen) oder krümmer etc.
wenn der lackierer mit dem "teufelszeug" nicht klarkommt, hat er entweder das falsche reinigungsmittel benutzt, oder nicht sorgfältig genung gearbeitet. also keine ausrede für ein schlechtes ergebnis.
falls noch mehr fragen dazu sein sollten, gerne ausführlicher. ich wollte nur keine romane schreiben.
gruß sören
(mit frisch lackiertem motorraum im ES, der auch viel silikonöl gesehen hatte)
ps. weichSPÜLER ummantelt die textilfasern und bewirkt, das sich kein kalk ablagern kann. dafür kann man sich mit weichgespülten handtüchern auch nicht abtrocknen (analog silikonöl). ob das schädlich ist, kann ich nicht sagen (weichspüler und desinfektionsmittel gehören eigentlich verboten, aber das ist ein anderes thema).
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Editiert am Sat 12. Sep. 2015, 18:01:17 von Sören
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