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Pleuelschrauben erneuern

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Hallo zusammen,
nachdem ich vom Motoreninstandsetzer Motorblock und Kopf zurück habe möchte ich mich an den Zusammenbau machen.
Heute wollte ich die Pleuelschrauben schonmal entfernen und habe festgestellt, dass diese doch extrem fest sitzen.

Gibt es eine gute Methode die Schrauben heraus zu bekommen, ohne höhere Gewalt durch Hammerschläge auf den Pleuel?

Ist das erhitzen der Pleuel auf einer Herdplatte eine gute Methode?

Bin für Euren Rat dankbar

Gets Around
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Hallo Mitglied,

echt jetzt?

Wer weiß, was da noch alles dranhängt an Deiner KW - Pleuel - Kolben - Schwungrad? Alles das auf Mamas Bauknechtherd? Lieber ned.

Nimm einfach Deinen Schlagschrauber.

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OK. Ich gebe zu, dass ich mich schlecht ausgedrückt habe.

Vor mir liegen die ausgebauten Pleuel und fabrikneue Kolben.
Der nackte Motor hängt am Montageständer und ist frisch auf Übermaß gebohrt und geplant. Die Kurbelwelle ist überarbeitet und so weiter…

Es geht nun darum die Pleuel mit den neuen Kolben zu verheiraten. Kein Hexenwerk soweit, aber…

Ich habe mir neue Pleuelschrauben bestellt und muss nun die Alten aus dem Pleuel bekommen. Diese sind aber eben nun sehr fest im Pleuelfuß.

Gets Around
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.....ah - okay. Und ich hatte es nicht richtig gelesen.

Die Bolzen kannst Du mit einem Schraubstock aus der Passung am Pleuelfuß drücken - am besten mit einem Rohrabschnitt oder einer großen Nuss, in die der Kopf dann hineinrutschen kann. Das wird problemlos und mit geringem Kraftaufwand klappen.

Viel Erfolg - Lutz

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So werde ich es probieren. Danke. (Hätte eigentlich auch selbst drauf kommen können

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OK. Die Idee mit der Nuss war nachvollziehbar. Allerdings gibt es für die Nuss keine Auflagefläche. Vielleicht stelle ich mich auch zu blöd an.

Der Schraubenkopf deckt ja im Grunde die Ganze Fläche ab, die einer Nuss als Auflage dienen könnte.

Wie haben denn die Motorexperten in diesem Forum die Schrauben rausbekommen?

Doch den Fuß im Schraubstock einspannen und dann schlicht die Bolzen aus dem Pleuel schlagen?

Forum Vet
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Hallo,
Ich muss gestehen dass ich die Pleuelschrauben immer weiter verwendet habe. Ja ich weiss Dehnschrauben und so weiter, aber wenn ich das nötige Drehmoment hinbekomme dann lasse ich sie drin. Bis jetzt ist mir seit über 30 Jahren noch nie etwas passiert
Gruss Michael

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Durchaus nachvollziehbar. Wahrscheinlich machen das viele so. Sonst hätte es hier vermutlich mehr Rückmeldung gegeben.
Bei einer Motorüberholung die mittlerweile schon ca. 2000 € an Teilen und Arbeit verschlungen hat, wollte ich aber kein Risiko eingehen.

Die Schrauben habe ich heute noch rausbekommen.

Die Pleuel habe ich wie ursprünglich angedact auf einer Herdplatte auf ca 110 Grad erhitzt und anschließend konnte ich die Schrauben rauspressen indem ich den Pleuel der gesamten Länge nach im Schraubstock eingespannt habe.

Aber auch die neuen Schrauben ließen sich nicht so leicht einpressen wie gedacht.
Ich mache in den nächsten Tagen weiter.

Vermutlich erhitze ich den Pleuel nochmal und packe die Schrauben vorher in die Tiefkühltruhe. So sollte sich 1/10 rausholen lassen.

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Moin,
irgendwie bin ich nicht ganz im Film.
Pleuelschrauben verbinden die unter Lagerschalenhälfte des Pleuels mit dem Rest des Pleuels. Dieser Bereich enthält das Pleuellager, welches auf der Kurbelwelle läuft. Da es sich um Schrauben handelt wie der Name sagt werden die mit einem passenden Werkzeug gedreht um sie los oder fest zu bekommen. Da wird nix gepresst.

Kolbenbolzen verbinden das Pleuel am oberen Ende mit dem Kolben. Diese Bolzen haben kein Gewinde und heissen deshalb Bolzen und nicht Schrauben. Sie werden meist mit einer leichen Übergangspassung im Kolben gehalten und haben eine Spielpassung im Pleuel. Hier kann es erforderlich sein etwas Gewalt in Form einer Presse oder eines Schraubstocks zu Hilfe zu nehmen.

Grundsätzlich ist unkontrollierte Gewalt an diese Stelle nicht angebracht, ein leicht verbogenes Pleuel erkennt man mit blossem Auge nicht und es führt später unweigerlich zu einem Motorschaden.

Stell doch mal ein Bild ein um welche Stelle es sich nun handelt, dann wird es auch einfacher zielführende Hinweise zu geben.

Viel Erfolg,
es grüsst der
Knut

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Quote:KombiElch 1. May., 22:29


Pleuelschrauben verbinden die unter Lagerschalenhälfte des Pleuels mit dem Rest des Pleuels. Dieser Bereich enthält das Pleuellager, welches auf der Kurbelwelle läuft. Da es sich um Schrauben handelt wie der Name sagt werden die mit einem passenden Werkzeug gedreht um sie los oder fest zu bekommen. Da wird nix gepresst.



Hallo Kombielch,
Es wird darauf hingewiesen, dass die Pleuelschrauben nicht wiederverwendet werden sollen.
Diese Schrauben sind am Pleuel aufgepresst. Abschrauben ist da nicht.

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Hallo Stahl!

Ich beobachte dieses Thema etwas amüsiert, aber mit Interesse! Pleuelschrauben sind hochfeste Passschrauben, sie haben einen geschliffenen Schaft und sind in das Pleuel eingepresst, die Toleranzen der Bohrungen im Pleuel und der Schrauben betragen nur wenige Tausendstel Millimeter, es sind also hochpräzise Teile und somit sehr teuer. Wie soll das auch funktionieren wenn die Schrauben in den beiden Pleuelteilen lose mit Spiel sitzen würden? Genauso sind sie gegen verdrehen gesichert, haben also keinen Sechskant oder ähnlichens sondern eine Fläche nach der sie exakt im Pleueloberteil sitzen, daher beim einpressen aufpassen und genau ausrichten. Auspressen mit Hilfe von was auch immer, wenn das überhaupt geht, rate ich ab, genauso das einspannen in den Schraubstock, denn kleinste Beschädigungen machen den Pleuel wertlos. Backofen und Kühltruhe brauchts auch nicht, denn ich presse die Schrauben aus indem ich die Mutter bis auf 1-2 Gewindegänge auf die Schraube drehe und mit dem Pleuel in der einen Hand und einem Hammer in der anderen die Schrauben raus schlage. Der Mutter und der Schraube passiert dabei garnichts, denn die Kräfte werden über die 5-6 Gewindegänge verteilt, Sparbrötchen könnten sie sogar wieder verwenden. Die Neuen reinschlagen geht genauso, am besten mit einem Kupferhammer, was soll da passieren? Wenn man genau hinschaut (Foto 1 größer machen) sieht man dass die Passung der oberen Schraube aus dem Oberteil des Pleuels ca. 2 Millimeter rausschaut, damit sitzt auch das Unterteil exakt zum Oberteil.

Ob man die alten Schrauben wieder verwendet muss jeder für sich entscheiden, ich möchte keinen Motorschaden erleben um dann festzustellen dass ich am falschen Ende gespart habe. Bei dem Geld das man ausgibt und bei der Arbeit die man sich macht kommt es auf 8 sauteure Schrauben dann auch nicht mehr an.

DSC03477.JPG DSC03479.JPG

Wie man sieht schaut die untere Pleuelschraube schon nach drei/vier Schlägen ca. 4mm raus! Vielleicht klappt das bei mir so problemlos weil ich Linkshänder bin?


Mein lieber Stahl, weil alles schon zu lange her ist bin ich für die Fotos extra für dich in meine Halle gelaufen, ja ich alter Kerl bringe es sogar fertig dich zu begrüßen und meinen Beitrag mit einem Gruß und meinem Namen zu beenden. Das alles kostet mich, bis auf in die Halle laufen, keine große Mühe. In die Halle hin und zurück, Pleuel suchen, eine Schraube ein Stück rausschlagen, Fotos machen und weil ich der Meinung bin, dass, wenn ich was schreibe, es möglichst alles Hand und Fuß haben soll, mir also Mühe gebe was vernüftiges zu schreiben, hat mich das locker eine ganze Stunde meiner Freizeit gekostet. Ein hallo, hi, moin oder was auch immer bekommst du nur selten hin, ein Danke so gut wie nie und ich frage mich was an deinem Namen so geheimnisvoll sein könnte?

Deshalb kommt es auch zu solchen Themen wie diesem!

http://www.networksvolvoniacs.org/index.php/Spezial:AWCforum/st/id10378/Es_wird_ruhiger_.....

Leider habe ich noch keine Zeit gefunden meine Meinung zu diesem Beitragsstrang (Thread) kund zu tun, bin aber überzeugt dass danach wieder Leben ins Thema kommt. Ein Grund und nicht nur bei mir, ist das Verhalten von vielen Zeitgenossen hier im Forum dass sich Leute mit Ahnung zurück gezogen haben.

Beste Grüße Bernhard

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Hallo Bernhard,
vielen Dank für Deine Mühen und Ausführungen.
Erstmal zum eigentlichen Thema. Mein erster Versuch war tatsächlich genau nach Deinem vorgeschlagenen Muster. Also Mutter aufsetzen und dann mit beherzten Schlägen mit Pleuel in der Hand raustreiben. Leider ging da aber gar nichts.
Letztlich habe ich mit Wärme und VORSICHTIGEN Pressen am Schraubstock die Schrauben rausbekommen. So war es auch an sich kein großes Problem mehr.

Allerdings habe ich die Schraube und die Passung des Pleuel nachgemessen. Tatsächlich ergibt die Differenz 1/10mm. Von Tausendstel ist bei mir, aus welchem Grund auch immer, nicht zu reden. Allerdings gebe ich zu das nur mit dem Messschieber gemessen zu haben.

Zu dem Thema des richtigen Stils:
Es war sicher nicht meine Absicht, unhöflich aufzutreten.Das Thema schien mir schlicht so banal, dass ich auf die Schnelle die Problematik reingeschmissen habe.
Wer das als unpassenden Stil aufgegriffen hat, möge hiermit meine Entschuldigung entgegennehmen.
Das war nicht meine Absicht.

Viele Grüße
Stefan aus Hamm

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Moin,
danke für die Bilder.
Ok, diese Version kannte ich noch nicht. Die Verbindung die ich bisher kannte hatte mehr oder weniger lose sitzende Schrauben, die Positionierung der unteren Lagerhäfte wurde mit Passhülsen realisiert.

Wieder was gelernt.
Weiterhin viel Erfolg,
es grüsst der
Knut

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Hallo zusammen,
Ich habe hier noch Bilder zusammengestellt. Ergänzend habe ich versucht meine Messung abzubilden. Ich bin mir aber bewusst, dass das keine exakte Messung ist. In jedem Fall zeigt es aber, dass es keine Tausendstel sind.
Ein Gedanke: Der Motor dürfte der Originale von 1967 sein. Vieleicht hat man die Passung später etwas weniger straff ausgeführt.
Es sind ja immer wieder Änderungen im Detail eingeflossen.

https://www.icloud.com/sharedalbum/#B0QGDdyTvGydwhJ

VG
Stefan

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Zu früh!
Editiert am Fri 3. May. 2024, 13:56:03 von Börnaut

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Hallo Stefan, hallo Forum!

Die Schrauben unterhalb der Pleuel und Kolbenbolzen sind die gleichen wie die von mir beschriebenen. Auch ich lerne immer noch dazu, denn die Schrauben die du bei deinem Motor vorgefunden und ausgemessen hast sind gerändelt und sitzen durch diese Bearbeitung in den Bohrungen des Pleuels fest/fester. Kannte ich so bisher nicht! Entweder ist es dem Baujahr 1967, also den B18 geschuldet oder es gab zwei oder mehr Zulieferer, denn kein Hersteller verlässt sich nur auf einen Zulieferer. Die Bohrungen im Pleuel, das behaupte jetzt ich mal, haben aber den gleichen Durchmesser, denn sonst hättest du ein Problem. Ich habe bei Buttkereit nachgeschaut, es gibt nur noch die Passschrauben mit geschliffenem Schaft. So langsam habe ich Verständnis dafür die alten Schrauben weiter zu verwenden, wenn ich sehe dass 8 Pleuelschrauben fast 200 Euro kosten. Das ist vermutlich wie mit dem Nachfertigen eines Ersatzschlüssels für ein neueres Fahrzeug zu 300 Euro, du brauchst ihn/sie, dann zahl gefälligst unseren Preis!

Rändeln, gerändelte Schrauben? Die Radbolzen unsere Oldies in den Radnaben sind auf die gleiche Art befestigt!

Rändeln und Kordeln? Hier in Wikipedia und anderen Artikeln und Filmchen erklärt!

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=r%C3%A4ndeln

Diese Passschrauben und auch die Kolbenbolzen werden im Spitzenlosen oder Centerless Schleifen, auch Durchlaufschleifen oder Einstechschleifen genannt, gefertigt. Auch hier bei Interesse was zu lesen und Filmchen zum anschauen.

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=spitzenloses+schleifen#ip=1

So werden auch Kolbenbolzen geschliffen, früher 6 Maschinen gleicher Bauart stehen in Reihe und jede nimmt nur wenige hundertstel Millimeter ab, die letzte Maschine hat eine wesentlich feinere Scheibe (Körnung) und nimmt nur noch einige Tausendstel bis auf das fertige Maß ab, daher auch die hohe Oberflächengüte an den fertigen Bolzen. Da macht keiner was von Hand wie in einigen Filmen zu sehen, die Sicherheitsbeauftragten würde Schreikrämpfe kriegen, sondern sie werden ununterbrochen automatisch bestückt. Das alles gab es schon vor 60 Jahren und früher, als unsere B18/20 gefertigt wurden! Die Maschinen sehen heute im Grunde immer noch so aus und sind nur weiter entwickelt worden, eingehaust, mehr Elektronik usw. Alle Arbeitsgänge bei der Fertigung von Schrauben oder Kolbenbolzen, sei es Kaltfließpressen, Gewinde rollen, Passmaß schleifen usw. dauert in der Fertigung, wenn die Maschinen einmal eingerichtet sind, pro Stück nur wenige Sekunden.

Heute genügt eine Maschine, die fertigen Teile werden schon während der Fertigung gemessen und die Abweichungen im Durchmesser und in der Konizität dem Mitarbeiter auf der vierten Stelle hinter dem Komma angezeigt .

https://www.youtube.com/watch?v=5QW50Pjijk4

Früher wurden Kurbelwellen, Nockenwellen und Pleuel im Gesenk geschmiedet, diese Zeiten sind auch schon lange vorbei, denn heute werden diese Teile aus hochfestem Guß gegossen. Früher unvorstellbar denn nicht haltbar! Bis zum fertigen Pleuel bedurfte es früher unzähliger Arbeitsgänge bei entsprechenden Kosten. Heute werden in der Großserie die gegossenen und fertig bearbeiteten Pleuel gecrackt, gebrochen, das hat den Vorteil des Einsparens von vielen Arbeitsschritten und verhindert den versehentlichen Tausch von Pleuelteilen eines Motors, es passen jeweils nur die beiden Teile eines Pleuels zusammen, denn jeder Pleuel bricht/crackt anders.

https://www.ms-motorservice.com/de/de/technipedia/gecrackte-pleuelstangen-27

https://www.motorparts.de/der-crack-pleuel/

Das alles nur mal so für die Laien unter euch, vielleicht für den einen oder anderen von Interesse wie denn so die Teile für unsere Lieblinge hergestellt wurden/werden?

Beste Grüße Bernhard


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