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Overdrive rutscht bei zunehmender Öltemperatur durch

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Gets Around
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Hei Moritz,

Deinen Thread verfolge ich mich großer Neugier.

Zunächst zu meinem Verständnis: hast Du den OD komplett zerlegt? Zitat: "ich habe jetzt mein Overdrive offen, und Kolben, Reduzierventil und Ölpumpe ausgebaut." Also nur diese Teile?

Nachdem Du die Symptome und Deine Maßnahmen genau beschrieben hast, denke ich nicht, dass Dein Problem in erster Linie mit der Steuerung des Manöverdrucks zusammenhängt - wobei neue O-Ringe sicher nicht schaden können.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat sich der Kupplungsbelag als kompletter Ring von seinem Träger abgelöst. Eine Weile lang bekommt der Belag bei niedrigen Drehzahlen seinen Kraftschluss, bevor er irgendwann den Weg alles Irdischen geht. Du beschreibst ja anschaulich, dass der Kraftschluss immer schlechter wird.

Wie man an dem einen Kolben deutlich sehen kann, ging es im Inneren irgendwann mal richtig heiß zur Sache - aus welchen Gründen auch immer. Möglicherweise ist das auch die Ursache für die abgelöste Reibfläche. An Deiner Stelle würde ich den Kolben lediglich etwas läppen und den Zylinder unangetastet lassen. Das Tragbild ist nicht entscheidend für die fehlerfreie Funktion. Wichtig sind da in erster Linie die O-Ringe.

Was das richtige Getriebe- und OD-Öl angeht: Seit an alten Volvos schraube (und das sind ein paar Tage) verfolge ich die Empfehlungen verschiedener Päpste und Hüter des Wahren, Schönen und Guten mit einem gewissen sportlichen Interesse. Von ATF über 1o W-Schlagmichtot, unlegierten Einbereichsölen bis hin zum guten extra vergine war fast alles vertreten, was schmierige Finger macht. Das Dumme an diesen ganzen Empfehlungen ist, dass sie erstmal alle irgendwie funktionieren. Das Getriebe dreht sich, und auch der OD gibt sich willig. Experteneinigkeit gibt es nach meiner bescheidenen Wahrnehmung nur darin, dass man tunlichst kein Hypoidöl oder eines mit Zusätzen von Festschmierstoffen wie etwas MoS2 einfülle.

Alte Werksempfehlungen und historische Spezifikationen helfen da nicht weiter. Volvo hatte nur deshalb Motorenöl (Einbereichsöl) auch für die Getriebe freigegeben, weil die Lagerhaltung und die operative Arbeit für die Vertragswerkstätten damit deutlich vereinfacht wurden. Getriebe und ODs waren für eine gewisse Laufleistung und Lebensdauer konzipiert. Dass solche Aggregate auch nach 5o oder 6o Jahren in Betrieb sein könnten, hätten sich die seinerzeit Verantwortlichen wohl niemals träumen lassen. Ja, sie laufen noch - sind aber verschlissen und verbraucht (ich rede nicht nur von irgendwelchen Lagernadeln und Konuskupplungen, die man recht einfach austauschen kann). Also sollten wir solchen Aggregaten schon das Beste gönnen, was wirklich dafür geeignet ist.

Motorenöl ist das bestimmt nicht. Das ist in erster Linie darauf ausgelegt, hohen Scherkräften zu widerstehen. Was ein Getriebe braucht, ist - Getriebeöl. Es ist auf hohe Druckfestigkeit konfektioniert, wie sie bei dieser Anwendung logischerweise vorkommen. Inzwischen sind Getriebeöle in dieser Hinsicht richtig gut geworden - weit besser als vor 5o Jahren. Ist doch klar, oder?

meint Lutz


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