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Sat 19. Nov. 2011, 10:53:41 |
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Ich hatte den Beduin schneller restauriert als der Prüfer die Reifengröße akzeptiert.
Zur Geschichte: In dem alten Hängerbrief war als Reifengröße 5.20-13 eingetragen, mein Verkäufer hatte nietennagelneue 145/80-13 aufgezogen. Der Prüfer akzeptierte dies bei m ersten Termin vor 14 Tagen nicht. Dass es lediglich eine Umrechnungsgeschichte von Diagonal- auf Gürtelreifen war, war allen klar, nur nicht dem Prüfer.
Von einem Mittglied des Camping-Clubs bekam ich eine Kopie seines Briefes, aus dem die Korrektheit der beiden Reifengrößenbezeichnungen hervorging. Von einem Reifenhändler kopierte ich den Link der Umrechnungstabelle, beides sandte ich der Werkstatt zu, damit sie dies dem Prüfer am letzten Dienstag vorlegte, was sie auch tat. Ich telefonierte noch am Donnerstag-Abend mit dem Prüfer und vereinbarte eine neue Abnahme einen Tag später, also gestern, Freitag. Just am Freitag noch erhielt ich auch vom Hersteller des Beduin, Dethleffs, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Ich fuhr voller Optimismus mit dem Gespann zur Werkstatt und präsentierte stolz alle Unterlagen. Der Prüfer übergab mir sogar noch Fotokopien von Continental, aus denen die Traglast für Hänger bei einem Druck von 2,5 Bar hervorgeht. Dann gab er mir eine Adresse einer anderen Werkstatt, wo ich einen Termin machen soll, da hier ein TÜV-Prüfer (!) spezialisiert auf Oldtimer käme, und dieser mir einen runden Stempel auf die Dethleffs-Unbedenklichkeitsbescheinigung drücken könne, die damit die Grundlage für einen Eintrag in den neuen Hängerbrief darstelle. Ich solle aber - jetzt kommt es - den alten Brief gut aufheben, der würde den Wert des Beduins erheblich steigern. Und: Die Volvo-Radkappen würde ich abmachen und gegen die originalen von Dethleffs tauschen, das ist für den Wert sehr wichtig. Auf meinen dezenten Hinweis, dass der Erstbesizer die Mercedes-Kappen seines Zugfahrzeugs auch auf den Felgen des Beduins hatte und dies damals auch als "schick' galt, wusste er nichts zu erwidern. Redet wichtig über den Wert solcher Kulturgüter und hat sich außer der Fahrgestellnummer und Reifen nichts - nichts! - angeschaut.
Der Werkstattleiter verstand die Prüferwelt auch nicht mehr - warum der Prüfer mich überhaupt noch einmal bestellte, denn schon beim ersten Mal hätte er doch schon sagen können, dass er nichts für mich tun können.
Und der wollte MIR etwas über Originalität erzählen! Mir, der schwedische Luft und Wasser in seinem Buckel hat und der die alten Schlitzschrauben des Beduins aufbereitet und wieder einsetzt . . . Das mit der Reifengröße kann ich ja noch schlucken und auch, dass ich dreimal unnötigerweise zur Prüfung muss, aber Hinweise zur Originalität? Ist ja so, als wenn der Prüfer Rennelch etwas über die richtige Verlegung von Benzinleitungen erzählen wollte, oder Sparelch über das Herrichten schöner Amazonen, oder Küppi über Allradfahrzeuge, oder, oder, oder... Könnt Ihr meine Empörung teilen?
Solche Geschichten gab es damals nur beim alten TÜV in den 70er Jahren, nun haben die übrigen Anbieter so mächtig aufgeholt, dass mann wieder zum TÜV fahren kann.
Gunvor - sich wohl mit Wintercamping-Freuden anfreundend müssend
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buckel & Beduin - volvemus!
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