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Fri 2. Dec. 2022, 10:03:36 |
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So, nachdem ich den ADAC in meinem letzten Post so gelobt habe, jetzt mal ne ganz aktuelle Erfahrung:
Ich war dieses Jahr im September mit meinem Triumph eine Woche auf Korsika. Mit dabei ein Freund ebenfalls mit einem Triumph. Bereits auf der Anreise machte sich das Getriebe bemerkbar und in Savona/Italien war dann Ende. Der TR4 meiners Freundes fiel mit Lagerschaden aus. Er ist ADAC Plus Mitglied, also kein Problem. Ging auch ganz schnell, Anruf, Schadensmeldung, 1/2 Stunde später Schleppwagen da, Schaden bestätigt und mitgenommen. Wir am nächsten Tag auf die Fähre und in Korsika einen Mitwagen auf eigene Rechnung genommen. ADAC zahlt nur die direkte Heimfahrt. Soweit so gut!
Dann begann das Drama für meinen Freund: Täglich mindestens eine halbe Stunde mit dem ADAC telefoniert: Kein Ansprechpartner in D, man wird immer an das Callcenter in Milano weitergeleitet, weil der Schaden in Italien war. Übliches CC Problem: Immer anderer Gesprächspartner, immer von vorne erklären, keine Befugnis des Gegenübers eine Entscheidung zu treffen, mangelnde Deutsch/Englisch Kenntnisse.
Problem war: Mietwagen dürfen die Insel nicht verlassen => der Urlaubswagen scheidet aus. Wir kamen am Samstagabend mit der Fähre nach Savona zurück, kein Mietwagen verfügbar, erst am nächsten Tag und weil Sonntag nur in Genua am Flughafen (ca 30km /130€ Taxi). Unser gebuchtes und bezahltes Hotel lag etwa 30km nördlich von Savona in den Bergen.
Nach endlosen Diskussionen erklärt sich der ADAC (Italien) bereit die Hotelkosten für die Übernachtung in Savona und das Taxi nach Genua zu bezahlen. Das allein war schon sehr nervig und kostete viel Urlaubsfreude! Wir haben uns dann in Savona getrennt. Mein Freund mit Taxi zum Hotel, in Savona übernachtet, Taxi nach Genua, Mietwagen nach Hause, Abgabe nach 6h Fahrt in Deutschland. Ich in das gebuchte Hotel und wie geplant nach Hause.
Wenn es damit dann abgeschlossen gewesen wäre, könnte man sagen: Gut, ärgerlich, aber hat ja noch funktioniert!
Was dann aber passiert ließ mich am ADAC zweifeln und der Fall ist noch nicht abgeschlossen:
- Keiner konnte sagen, wo der Wagen gerade war und wann er angeliefert wird. Sowieso nicht nach Hause, sondern nur zu der benannten Werkstatt. ADAC sagt, er habe 60! Werktage Zeit ab Übernahme. Und da ist nicht die Übernahme vom Servicepartner gemeint, sondern wann der Sammeltransporter den Wagen dort abholt.
- Taxi zum Hotel wird nicht übernommen, Taxi nach Genua nur 50€ (bis 150€ waren zugesagt).
- Hotel wurde abgelehnt, weil wir ja sowieso in Savona übernachten wollten, wollten wir aber nicht. An die telefonische Zusage konnte sich niemand mehr erinnern und mein Freund sollte Beweise dafür vorlegen (??). Nach vielen Diskussionen kam heute! die Zusage, die Hotelkosten doch zu erstatten.
- Mitte November kam dann auch der Wagen an. Kurz zusammengefasst: Rundum verkratzt, Heckschaden, Kofferraum geht nicht mehr auf, Schwellerfalz eingedrückt, Schlösser defekt, Innenverkleidungen Türe lose, Batterie tot, Dachgestänge eingedrückt, Handbremshebel zerstört und das Getriebe ist endgültig hinüber. Das Schadensgutachten beläuft sich auf ca. 13.500€ (ohne Getriebe). Die Kostenübernahme ist bis jetzt nicht geklärt.
So und zur Krönung kam dann noch eine Rechnung vom Mietwagen über 244€ Reinigungskosten, die der ADAC weiterreicht. Ja, da war ein Schoßhund mit dabei und auf dem Beifahrersitz waren 3 Hundehaare (Bild vom Vermieter), aber ist das angemessen? Und schließlich, da mein Freund sich da erst einmal wehrte, die Androhung von Inkassobüro und Kündigung der ADAC Mitgliedschaft.
Ich habe lange überlegt, ob ich das hier so posten soll; es ist alles belegbar (bis auf die tel. Zusagen). Für mich - als Nebenstehender - war das eine Erfahrung, die mich dazu bewogen hat, meine Mitgliedschaft beim ADAC nach gut 20 Jahren zu kündigen, obwohl ich selbst nicht direkt betroffen war. Ausschlaggebend war der Umgang bei der Regulierung und der fehlende Wille hier eine praktikable Lösung zu finden. Die beteiligten Transportunternehmen waren schlicht unfähig mit einem Oldtimer umzugehen. Ich habe den Eindruck bekommen, es ging bei der Regulierung nur noch ums Abwimmeln und vom gelben Engel war weit und breit nix zu sehen. Wie das mit dem Schaden endet wird noch interessant. Es scheint aber schon mal nicht einfach zu sein, einen Anwalt zu finden, der sich mit dem ADAC anlegen möchte...
Ich hoffe echt, dass ich so eine Erfahrung selbst nicht machen muss!
Viele Grüße,
Jürgen
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