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Wed 18. Mar. 2015, 22:24:47 |
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Hallo zusammen,
bin heute ca. 60 KM gefahren, rennt gut die Karre. Der Leerlauf ist noch nicht ganz optimal, dabei ist mir folgendes aufgefallen: nach einer starken Bremsung "hängt" die Leerlaufdrehzahl eine Weile bei ca. 1.200 U/Min. bis sie dann auf normal abfällt. Durch leichtes Pumpen mit dem Bremspedal im Leerlauf steigt die Leerlaufdrehzahl auch auf über 1.000 U/Min. und fällt danach deutlich ab. Hat da jemand eine Idee zu?
@Kay: jau, da hattest Du Recht und Niklas auch! Jetzt sind vier funktionierende Düsen eingebaut, die bleiben jetzt auch erstmal drin. Aber wahrscheinlich macht es Sinn mal vier gereinigte Düsen beiseite zu legen...
@Gerd: das hoffe ich auch! Ich hatte auch noch keinen Volvo an dem so viel gemessen und getestet werden musste wie an diesem. Aber irgendwie will ich das auch diese Karre genau so zuverlässig läuft wie die anderen die wir hatten bzw. wie der andere den wir haben.
Viele Grüße
Dirk
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Thu 19. Mar. 2015, 10:31:24 |
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Quote:Infraphil909 17. Mar., 20:27Moin!
Was mich aber noch interessieren würde: warum zeigt mein Multimeter bei beiden Karren eine Konstantspannung von 0,5 Volt bei der Lambdasonde? Ich habs mir im Wiki durchgelesen und das grüne Kabel oben am linken Federbein gegen Masse gemessen. Hab ich da einen Denkfehler? Oder ist das Messgerät zu träge um die Ringregelung anzuzeigen?
Viele Grüße
Dirk
moin,
nein, das messgerät ist nicht zu träge.
0,5 V konstantspannung wird vom steuergerät vorgegeben, solange die lambdasonde keine verwertbaren signale abgibt. das betrifft die warmlaufphase.
laut vadis / greenbooks steuert das lh-2.4 steuergerät längstens 0,5V konstantspannung ein bis 3 minuten nach erreichen von 80°C kühlmitteltemperatur.
sollte bis dahin kein verwertbares signal der lambdasonde vorliegen, wird die warnlampe zum aufleuchten gebracht und der entsp. fehlercode gesetzt.
aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass eine einwandfreie lambdasonde weit vor erreichen der 80°C bereits die funktion aufnimmt. zu erkennen am einsetzen der spannungsschwankungen - auch das billigste multimeter zeigt das auf seinem display an als wildes gezappel der zahlen!
die konstanten 0,5 volt zeigt das multimeter direkt nach dem kaltstart an, selbst bei minus 5°C dauert es keine 3 minuten im leerlauf, bis das gezappel beginnt - und dann ist die kühlmitteltemperatur noch weit von 80°C entfernt - liegt dann eher bei 30°C
bei dir liegen probleme vor. beide mit LPG - anlage?
gruß michael
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Thu 19. Mar. 2015, 13:24:50 |
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Hallo zusammen
Ein analoges Zeigerinstrument eignet sich besser, finde ich. Ist ja ein Wechselsignal.
Das Messgerät muss auch sehr hochohmig sein, das Signal der Sonde darf keine zu grosse Belastung haben. Bessere digitale Messgeräte haben meist noch eine Balkenanzeige, das eignet sich schon besser bei dieser Anwendung.
Die Sonde muss auf Temperatur sein. Die wird extra beheizt (zwei weisse Drähte sind für die Heizung, kann auch mal defekt sein...) Die Temperatur der Sonde wird aber nicht überwacht/gemessen. Die LH geht nach einer bestimmten Zeit vom erreichen der richtigen Temperatur aus und beginnt zu regeln. Ist ein Regeln nicht möglich wird ein Fehler gesetzt.
Ist der Motor kalt, steuert die LH auf fettes Gemisch. Da geht die Sondenspannung hoch bis gegen konstant 0,9 Volt. Wenn nun der Motor nicht mehr ganz kalt ist beginnt die LH2.4 zu regeln. Motor kann noch weit unter Betriebstemperatur sein. Diese Regelei muss in einem definierten Rythmuss erfolgen. So ca 0.5 bis 2 Herz, je nach Drehzahl und Last. Schaft die LH das nicht wird auch ein Fehler gesetzt. Die Ursache für diese Fehler müssen aber nicht zwingend bei der Sonde sein.
Ich habe beim Umbau auf E85 eine Anzeige für die Sondenspannung eingebaut, da kann man das sehr gut beobachten. Und noch vieles mehr, ist aber OT...
Grüsse
Stephan
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Fri 20. Mar. 2015, 19:36:44 |
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Quote:Polar 19. Mar., 13:24Hallo zusammen
Ein analoges Zeigerinstrument eignet sich besser, finde ich. Ist ja ein Wechselsignal.
Das Messgerät muss auch sehr hochohmig sein, das Signal der Sonde darf keine zu grosse Belastung haben. Bessere digitale Messgeräte haben meist noch eine Balkenanzeige, das eignet sich schon besser bei dieser Anwendung.
Die Sonde muss auf Temperatur sein. Die wird extra beheizt (zwei weisse Drähte sind für die Heizung, kann auch mal defekt sein...) Die Temperatur der Sonde wird aber nicht überwacht/gemessen. Die LH geht nach einer bestimmten Zeit vom erreichen der richtigen Temperatur aus und beginnt zu regeln. Ist ein Regeln nicht möglich wird ein Fehler gesetzt.
Ist der Motor kalt, steuert die LH auf fettes Gemisch. Da geht die Sondenspannung hoch bis gegen konstant 0,9 Volt. Wenn nun der Motor nicht mehr ganz kalt ist beginnt die LH2.4 zu regeln. Motor kann noch weit unter Betriebstemperatur sein. Diese Regelei muss in einem definierten Rythmuss erfolgen. So ca 0.5 bis 2 Herz, je nach Drehzahl und Last. Schaft die LH das nicht wird auch ein Fehler gesetzt. Die Ursache für diese Fehler müssen aber nicht zwingend bei der Sonde sein.
Ich habe beim Umbau auf E85 eine Anzeige für die Sondenspannung eingebaut, da kann man das sehr gut beobachten. Und noch vieles mehr, ist aber OT...
Grüsse
Stephan
stephan,
lese bitte die technischen kommentare im vadis zur funktionsweise der LH 2.4 - danach lese dir deinen text durch und denk´ mal darüber nach.....
woher die 0,5 Volt bei infraphil stammen, habe ich oben geschrieben und bestätige dies durch eigene messungen und testreihen.
deine behauptung, o.9 volt lägen in der warmlaufphase an, entsprechen nicht der realität....
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Sat 21. Mar. 2015, 19:14:01 |
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Hallo zusammen,
habe heute noch mal beide Karren gemessen. Beim 2er, keine Ahnung was ich da beim letzten mal gemessen habe, war nach ein paar Minuten die Regelung schön ablesbar. Die Spannung wechselt zwischen 0,1 und 0,9 Volt. Kalt waren es wie Stephan schrieb konstant 0,9 Volt.
Beim 9er dagegen ist keine wechselnde Spannung messbar, jedenfalls nicht wie beim 2er. Da zeigt das Multimeter mal 0,3 und auch mal 0,2 Volt an, aber keine Regelung zwischen 0,1 und 0,9 Volt. Die Sonde muss ne Macke haben, auch wenn die in der Werkstatt einwandfrei funktioniert hat. Die Karre stinkt auch wieder und ruckelt leicht. Seit gestern sind auch drei Fehler gespeichert, die sich jetzt nicht mehr löschen lassen, bzw. sofort wieder kommen: 232, 221 und 113.
Grüße
Dirk
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Thu 4. Jun. 2015, 1:20:15 |
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Moin Dirk,
seit ein paar Wochen läuft die Karre ja wieder wie sie soll und kann.
Es kam ja einiges zusammen, bis es endgültig funzte.
Manche Werkstattleistung war fehlerhaft, manch Fehler kam später dazu, das komplizierte die Sache wie sich das entwickelte.
Ein abschliessender Bericht über die Fehler Sammlung, Entwicklung und Behebung ist sicherlich auch anderen mit teils ähnlichen Fehlern hilfreich.
Machen wir mal fertig die Tage.
Schönes Wochenende und Grüße - Andi
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Editiert am Thu 4. Jun. 2015, 1:21:22 von Andi760
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Tue 9. Jun. 2015, 18:35:46 |
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Tach zusammen,
hast natürlich völlig Recht Andi, den abschließenden Bericht bin ich noch schuldig. Nachdem die Karre nun wirklich schon erstaunlich lange läuft, bin ich auch sicher das jetzt alle Fehler gefunden und beseitigt wurden. Letztendlich war es eine Kombination aus Falschluft, defekter Lambdasonde und defektem Temperaturgeber. Die Vorgeschichte lasse ich jetzt mal weg, steht ja schon hier.
Im Flammrohr, noch vor dem Kat, war ein Stopfen rausgeflogen. Das Loch wurde, völlig unzureichend wie sich später gezeigt hat, zugeschweisst. Dicht war das nicht und somit hat die Lambdasonde verfälschte Werte gemessen. Sofern sie noch gemessen hat, denn die Sonde hatte eine Macke. Dazu kam noch ein Tempgeber, bei dem die Werte im warmen Zustand nicht mehr passten. Dies alles zusammen, führte zu einer extremen Anfettung mit entsprechendem Verbrauch. Also Flammrohr vernünftig zugeschweisst, Lambdasonde und Tempgeber erneuert und die Abgaswerte, die vorher natürlich völlig daneben waren passten auch wieder.
Die Gasanlage wurde dann hier noch mal neu eingestellt, nachdem die Karre auf Benzin nun vernünftig lief und jetzt passt auch der Verbrauch auf Gas wieder. Ich hoffe das war es jetzt vorerst. Irre, dass ich für die endgültige Diagnose und Reparatur in eine 120 KM entfernte Werkstatt fahren musste, aber sei es drum, da passt der Spruch "Wir machen das es fährt" dann wirklich.
Gruß
Dirk
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Sat 13. Jun. 2015, 2:38:41 |
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Moin Dirk,
das war echt eine komplexe und dann noch dynamische Fehler Geschichte, allerlei behoben vermutet, teils schlecht gearbeitet in Werkstätten, im Verlauf Totalversagen den Lambdasonde, welche kürzlich nach neuen Einspritzventilen noch funzte, Falschluft alles instandgesetzt, miese Schweißarbeit am weggeflogenen Kontrollstöpsel des Flammrohres mit folglich nicht zu vermutenden Symptomen nach der Reparatur, Luftmassenmesser welche nach Tausch Besserung vorgaukelten - obwohl die verschiedenen alle ok sind im nachhinein .. da war schon allerlei Rätselhaftes.
Insgesamt lief die Karre immer viel zu fett.
Eine Werkstatt hatte auch den Temperaturfühler gemessen, der hatte im kalten Zustand den richtigen Wert, damit ist das Starten des Motors auch komfortabel gegeben.
Hier wurde der Fühler auch bei Betriebstemperatur gemessen und hatte max. lauwarm Werte und wurde erneuert.
Die klägliche Schweißarbeit am Flammrohr, die war echt jämmerlich, so wie wenn kein Draht und Strom gewesen wären, eingefallene Bratzen um einen aufgesezten 19 mm Schraubenkopf als "Dichtung", wurde nachgearbeitet um dann die Falschluft vor der Lambdasonde zu vermeiden.
Und natürlich wurde die Lambdasonde ersetzt, welche wie schon erzählt am Ende eindeutig den Geist aufgegeben hatte.
Etwas umständlich war es sicherlich nach verschiedenen Werkstätten 120 KM entfernt hier die Werkstatt aufzusuchen. Aber immerhin ein nettes Wochenende dabei und eine Werkstatt die nach unseren Vorarbeiten zur Fehlereingrenzung genau da weitermacht, wo unsere Möglichkeiten begrenzt sind was Motortester und sonstige Messverfahren angeht. ..ach, und LH und sonstige auch K Jetronics wirklich noch kann, mit Spaß dabei weil schöne alte Zeiten ..
Zur Gasanlage war auch spekuliert worden.
@ Niklas : Andi, nicht ganz richig, die Sinus LPG Anlage wird über die LH geregelt! Das Gassteuergerät taktet nur Korrekturfaktoren rein! ---
JA Niklas, natürlich genau so und nicht anders.
Ich habs dann begriffen und das war hilfreich vor drei Wochen, als ich sowohl an der Solaris als auch der LH zu tun hatte -- ist alles perfekt bei meinem Karren wieder..
Mittlerweile scheints mir mit selber einigen 7/9/2er Volvos im Alltag, das wegen des zunehmenden Alters nicht die allgemein regelmässige Wartung ausreicht, sondern auch Kontrollen und Wartung und Pflege der selten beachteten Komponenten wie Kabelstecker, Alter der Relais und deren Sitze, Lambda, LMM, Luft und Abgas Verrohrung regelmässig ins Auge gefasst werden sollen und nicht erst wenn Fehler auftreten -- also nicht warten bis der alte Krempel der's gestern noch tat's seit weit über 20 Jahren und mehr am nächsten Morgen den Geist des Nutzens aufgibt.
Der Gebrauchswert der ollen Karren wäre durchaus gesteigert.
Hatte z.B. auch ne blöde Sache letztens mit dem 9er, der war einfach stehen geblieben, nahe zuhause glücklicherweise, auf dem Weg zur Arbeit, abgeschleppt, das ganze Programm mal eben messen weil wie kein Benzindruck Symptome, schnell klar kein Düsensignal, Rest weitermessen.. Es waren lediglich korrodierte Kontakte am Entstörrelais -- Tja, ne Stelle die man selten in die Wartung einbezieht, und von solche Stellen gibt noch etliche mehr bei den 2ern und 7/9ern dann.
Ich bin empfindlich geworden der Zuverlässigkeit der "neueren Volvos" wegen der Alterserscheinungen zu vertrauen.
Buckel und Amazon Fahrer sind schon längst sensibel für all die Mucken, welche altersbedingt passieren können und beugen deutlich mehr vor als 2er und 7/9er Fahrer.
Wünsche allseits ein schönes Wochenende und Grüße - Andi
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Sat 13. Jun. 2015, 14:24:41 |
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Super Leute,
soetwas außerhalb der Eigendiagnose und jenseits des Handbuchwissens bekommt tatsächlich kaum eine Werkstatt hin...klasse und gute Fahrt!
Danke auch für den ausführlichen Abschlussbericht! Das macht viel Arbeit und ist nicht selbstverständlich - doch nur damit wird ein Artikel hier wirklich wertvoll!
Viele Grüße
Niklas
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'72 P164 B30B - '80 P245 D24 - '96 855 R - '07 S80 V8
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Sat 13. Jun. 2015, 20:48:20 |
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Hallo zusammen,
Was ich in Bezug auf Langzeit-Funktionalität eines 240ers aus den 90ern sagen kann, ist eine trockene Unterbringung, wie es sich bei mir gezeigt hat, immer sehr von Vorteil. Die alternde Elektronik hat sicher ihre Mucken, wenn ein Teil durch zu hohes Alter und damit defekt, den elektronischen Regelapparat, so scheint es, völlig durchdrehen lässt. Aber Feuchtigkeit und damit Korrosion an vielerlei Kontakten ist noch ärger in der Auswirkung, das verträgt die olle Elektronik überhaupt nicht und man Sucht sich einen Wolf. Ich empfehle hier die wichtigen Kontakte an entschiedenen Gerätschaften im Motorraum immer mal regelmäßig mit Kontaktchemie 60 und 61 zu behandeln. So habe ich es schon mehrfach gemacht und der Wagen läuft zuverlässigst.
Trotz so guter Pflege kann immer mal ein Malheur passieren, aber das ist normal. Ich hatte mal eine abgebrochene Litze an einem Signalstecker zum Kabelbaum hin, der das Drehwinkelsignal zu den Steuerorganen transportiert. Da musste er kurz auch mal an den Haken (aber nur für 5 min :-))... Dafür durfte dann der Bucklige mal seine Aufgabe übernehmen. Abends wurde dann der Fehler gefunden und gefixt.
Und wer sich regelmäßig um seine Eisensau kümmert, weiß auch hinterher immer besser Bescheid, kennt Symptome, kennt Macken, ahnt Ungemach an bekannt kritischer Stelle und kann dann gezielt intervenieren.
Und doch...
Es muss gesagt werden...
Der 240er ist das Beste was je in meiner Garage stand.
Grüsse
Lothar (ich hoffe er bleibt noch lange...)
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