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Kompression und Druckverlust prüfen

Aus networksvolvoniacs.org

Version vom 12. Oktober 2013, 11:50 Uhr von Rennelch (Diskussion | Beiträge)

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Kompression und Druckverlust prüfen.

Hier mal ne Beschreibung mit Tips aus der Praxis.

Wozu Kompression prüfen ? Es ist ganz einfach die beste Aussage über den Zustand des Motors . Umso besser die Abdichtung von Kolben , Ringen und Ventilen ist,umso höher ist auch die Kompression . Hat natürlich auch gleichzeitig auch Einfluss auf Verbrauch und Leistung eines Motors .

  • Um so höher die Kompression ist ,umso besser ist auch Wirkungsgrad und Leistung.

Mit Verschleiss durch Laufleistung sinkt die Kompression . Auch dabei gleichzeitig mehr Ölverbrauch durch zunehmenden Verschleiss von Kolben und Ringen .

Wie hoch sollte die Kompression sein ?

  • Faustregel : Verdichtungsverhältnis (Daten der Motore hier im WIKI) plus 2- 3 .
  • Ein B20 A mit 8,7 : 1 käme damit auf ca 10,5 bis 11 bar.
  • Was der Realität entspricht.

Kompression prüfen

Was braucht mann zum Kompression prüfen ? Natürlich einen Kompressionsprüfer .Da gibt es von der Messuhr im Baumarkt für 20 Mäuse bis zum Motometerkasten mIt Kompressionsdruckschreiber für rund 300 Mäuse so ziemlich alles .

Auswahl je nach Gusto und Geldbeutel . Für häufigere Benutzung auf jeden Fall den Motometer.Spitzenqualität . Den Koffer habe ich jetzt seit rund 25 jahren .Ohne Probleme .

Wie prüfen ?

  • Am besten IMMER bei betriebswarmem Motor .
  • immer am besten VORHER Ventilspiel einstellen .Speziell bei OHV Motoren .
  • regelmässig Kompression prüfen deshalb sowieso bei Inspektionen .Da werden ja sowieso Ventile *eingestellt und Kerzen gewechselt.
  • Kerzen raus .
  • Immer mit Vollgas prüfen .Sonst schlechtere Kompression durch verminderte Füllung
  • Am besten mit zweitem Mann zum Starten und Vollgas geben .
  • Mit Fremdstarter und Drosselklappe ganz auf blockieren gehts zwar auch.
  • Gefahr dabei : man vergisst die Drosselklappenblockierung.
  • Beim anschliessendem Laufenlassen dreht der Motor dann blitzschnell hoch.
  • bis er zerplatzt.

Prüfen :

  • solange starten ,bis der maximale Druck erreicht ist .
  • ca 8-10 hübe.
  • es darf dabei kein Druck neben dem Dichtkonus des Prüfgeräts entweichen .
  • Sonst Messfehler .

Diagnose . Wenn die Kompression hoch genug ist und die Toleranz der Zylinder nicht mehr wie 1 bar beträgt ,ist alles in Ordnung.

Kompression etwa auf Höhe des Verdichtungsverhältnisses oder darunter : bald Verschleissgrenze erreicht.

Für B18 /B20 / B30 ist die absolute Verschleissgrenze bei 8 Bar Verdichtungdruck erreicht. Dabei auch relativ hoher Ölverbrauch .

Achtung ! B4b bzw B14 mit geringerer Verdichtung können 5 -6 Bar haben .

Druckabfall mehr wie 1 bar auf einem Zylinder .. Es liegt ein Schaden vor .

Schnellprüfung: Etwas Motoröl in den betreffenden Zylinder mit Druckabfall spritzen .

  • noch einmal prüfen .

Wenn jetzt der Kompressionswert um 1-2 bar ansteigt ,Undichtheit im Kolben -Ringbereich.

  • Wenn der Wert nur um 0,5 bar ansteigt,Ein-oder Auslassventil undicht.
  • meistens durchgebranntes Auslassventil.

Ursache : Bleifreibetrieb ohne Zusatzmittel oder verschlampte Ventilspieleinstellung. Wer lange seine Ventile nicht einstellt ,riskiert auch durchgebrannte Einlassventile.

Dieselmotore (speziell D 24 /D24 T oder TIC) Kompression kann nur mit Kompressionsdruckprüfer für Diesel geprüft werden . Muss bis 35 bar anzeigen .soll max 32 bis 27 bar . der schlauch des prüfers muss am Düsengewinde eingeschraubt werden .denn keiner hält mit der Hand den normalen druck. Unter 23 bar Verschleissgrenze (verdichtung 23 :1 ).erreicht . zur Schadensfestellung druckverlust prüfen .

Spezialität des Diesels . Kompression an einem oder mehreren Zylindern niedrig.Druckverlust normale werte (8-15 % ). Ursache ? Hydraulikschaden .der Diesel hat aufgrund der hohen verdichtung einen sehr kleinen Brennraum . Wenn jetzt wasser angesaugt wird (entweder zum Brennraum undichte kopfdichtung oder bei fahren im wasser z.b bei überschwemmung)versucht der Motor ,das wasser im Brennraum zu komprimieren . was natürlich nicht geht.Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren . was passiert :das schwächte Glied in der Kette Kolben zu Kurbelwelle ist das Pleuel .und das verbiegt sich . soweit ,das der KOLben mehrer Millimeter unter dem normalen Überstand ist .

Ein nasser luftfiltereinsatz bzw .Wasser im luftfilter sind auch Indizien dafür . deshalb bei fahrten durch Wasser bis amx 10 cm LANGSAM fahren .der Motor kann sonst auch Schwallwasser bei zu hoher geschwindigkeit ansaugen .

auch möglich : Wasserschaden durch undichte Kopfdichtung .der Zylinder läuft beim stehen soweit voll,das der motor beim anlassen blockiert .meist anlasser defekt .dabei immer prüfen ,ob der MOTor nicht blockiert ist. wenn ja ,weiss mann dann ,wo der fehler liegt.

Für Ottomotoren entwarnung .da kann ein Hydraulikschaden nur auftreten ,wenn man ihn als U-boot oder Wasserpumpe nimmt.



Genauere Diagnose siehe Druckverlustprüfung.

Achtung ! Bei betriebwarmem Motor nie kalte Kerzen einschrauben. Wenn die heiss werden ,sitzen sie bombenfest .

Besser : Kerzen einschrauben.5 minuten Umgebungstemperatur annehmen lassen. Mit 30 nm anziehen .

Druckverlust prüfen

Im Werkstattbereich wird da ein spezielles Druckverlusttestgerät eingesetzt.

  • Anzeige in % Druckverlust.
  • Sollwerte : 8 -10 % Druckverlust bei gutem Motor .
  • bei Älterem Motor bis max, 15 % .
  • es wird jeweils ein Zylinder auf Zünd OT gestellt ,blockiert und mit Druckluft abgedrückt.
  • der Tester zeigt dann den Verlust in % an .

Für den Hobbybereich ist auch abdrücken mit Druckluft möglich.

  • Dazu Adapter (Kerze mit Druckluftanschluss anfertigen .
  • Adapter einschrauben.
  • Betreffenden Zylinder genau auf Zünd Ot stellen .
  • Motor mit Gang und Handbremse blockieren .

Blockieren ist notwendig ,weil der Motor sonst,wenn der Kolben nur etwas vor oder nach OT ist,durch den Druck sich dreht.

Diagnose (gilt auch für den Druckverlusttester bei angezeigtem zu hohem Druckverlust).

Zischen aus der Kurbelgehäuseentlüftung (Ölfalle )

  • Es darf da nur geringer Luftverlust hörbar sein .
  • Wenn mit nassem Finger ein Luftzug spürbar ist,Undichtheit im Kolben-Ringbereich.

Einlassventile . Luftfilter ab ,Vergaserkolben hochheben ,Drosselklappe öffnen .

  • wenn es jetzt in den Vergaser zischt,Einlassventil undicht.
  • sehr oft bei 44er Einlasssventilen durch Schlag Ventilteller .

Auslassventile.

  • Hinten am Auspuffendrohr horchen.
  • Wenn es da zischt bzw ein Luftzug kommt,Auslassventil durchgebrannt.

Tip . Durch Vergleich der Zischgeräusche zwischen einem guten Zylinder und einem mit Kompressionsabfall kann man sehr gut festellen,wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Unterschiede sind deutlich zu hören .

Wenn ein Ventil bzw Motorschaden vorliegt ,siehe B20 instandsetzen hier im WIKI. Da ist alles nochmal eingehend beschrieben .





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