Armaturenbrett neu beziehen
Aus networksvolvoniacs.org
Irgendwann wird man damit konfrontiert: Der Bezug des Armaturenbrettes hat hässliche Risse und ist total verhärtet. Beim P1800, auf den sich diese Beschreibung bezieht, wird es wohl kaum noch ein seinerzeit original verbautes und intaktes Armaturenbrett geben, denn die Hauptursache für diese Risse ist die Sonne, die 40 Jahre oder mehr Zeit hatte, die Weichmacher des ursprünglich weichen Kunststoffs zu eliminieren.
Für die Restauration werden im Moment zwei Varianten angeboten:
- Eine Art Kunststoff-Steckhülle, die einfach über den defekten Bezug aufgestülpt wird.
- Ein Replica das original-Bezuges, das auf den originalen Blechkern aufgespannt wird, der sich unter dem defekten Bezug befindet.
Diese Beschreibung bezieht sich auf die zweite und originalere Variante.
Die Beschreibung bezieht sich zu einem großen Teil auch auf ein dänisches PDF-Dokument, das beschreibt, wie man das Oberteil des Armaturenbrettes entfernt. Da ich aber während dieser Arbeit die Windschutzscheibe ausgebaut hatte, habe ich mir das Entfernen zweier Muttern an den äußeren Enden des Armaturenbrettes leichter gemacht und die Gewinde von oben ausgebohrt, dazu aber weiter unten eine Beschreibung dazu.
- Als erstes baut man Fahrer- und Beifahrersitz aus, denn die meiste Zeit bei der Demontage und Montage verbringt man auf dem Rücken unter dem Armaturenbrett, um diverse Schrauben zu lösen.
- Decken und diverse Polsterungen verschonen den Rücken und den Kopf vor diversen Abdrücken der Unebenheiten auf dem Fahzeugboden.
- Wenn das Fahrzeug ein Klimaanlage hat, muss diese gelöst und zur Seite geschwenkt werden.
- Das Radio ausbauen.
- Den Tacho ausbauen, denn durch die dann freigelegte Einbauöffnung kann man dann eine der vorderen Befestigungsschrauben einfacher lösen.
- Die auszubauende Armaturenbrettbdeckung ist wie folgt befestigt:
Bild 1:
- Drei 7/16" Blechschrauben, die in Clips, direkt an Blechlaschen unterm Windschutzscheibenrahmen eingedreht sind.
- Fünf kleine Blechschrauben entlang der Instrumentenblende, auf dem Bild sind zwei der fünf Löcher im Vordergrund zu sehen. Diese kann man am besten von unten mit einem Kreuzschraubendreher mit langem Schaft herausdrehen. Eine dieser 5 Schrauben ist durch die Einbauöffnung des ausgebauten Tachos zu erreichen.
Bild 2:
Unter dem entfernten Stück des alten Bezuges kommt ein dort zweilagiges Blech zum Vorschein. Man kann durch das obere Blech ein Loch (Siehe Bild) bohren, durch das dann in darunter liegenden Blech der eingeschweißte Gewindebolzen mit einem Bohrer auszubohren ist.
In dem dänischen PDF wird beschrieben, wie man diese beiden Muttern mit einem 3/8" Gabelschlüssel von unten mit 1/8-Umdrehungen die Muttern lösen kann. Mit dem Hinweis, dass zur Not insgesamt zwei Umdrehungen reichen, um dann im Zwischenraum zwischen Mutter und Armaturenbrett mit einem Sägeblatt das Gewinde zu kappen, wenn die eigene Geduld nicht reichen sollte (!!!).
Ich habe es noch nicht mal geschafft, die Mutter überhaupt zu lösen, geschweige denn, mir vorzustellen, wie man in dieser Enge mit einem Sägeblatt ein Gewinde absägen soll.
Bild 3:
An den darunterliegenden Enden der Armaturenbrettabdeckung ist hier das Loch zu sehen, durch das der Gewindebolzen des Armaturenbrettes gesteckt war.
Diese beiden Befestigungsmöglichkeiten soll man beim Einbau einfach weglassen können, ohne dass es sich bemerkbar machen soll. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Armaturenbrett noch nicht wieder komplett befestigt, Info darüber wird nachgetragen.
Nachdem man das Problem mit diesen beiden Schrauben (wie auch immer) gelöst hat, kann man das Armaturenbrettoberteil vorsichtig am Lenkrad vorbei manövrieren, wobei man aber höllisch darauf aufpassen muss, dass man nicht mit den unter dem Oberteil angebrachten Schauchstutzen der Scheibenbeheizung die sichtbaren Teile des Armaturenblende verkratzt. Mit ausgebauter Scheibe ist das nicht so ein großes Problem, aber wenn sie noch drin ist, wird es sehr sehr eng.
Wenn das ausgebaute Oberteil dann vor einem liegt, muss man natürlich erst mal den alten Bezug entfernen, was eigentlich sehr leicht geht, denn er ist nur aufgespannt und mit Klammern an den Rändern fixiert.
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