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Motortemperatur zu hoch

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Ursachenunterscheidung

Was ist zu tun bei zu hoher Motortemperatur? Generell wird unterschieden zwischen Temperaturproblemen im Stand bzw. bei langsamer Fahrt im Stau, oder Hochgehen des Thermometers mit steigender Geschwindigkeit.

Bei Kapillarinstrumenten (Buckel und Amazon) sollte man vorher mit einem externen Thermometer überprüfen, ob nicht eine Falschanzeige vorliegt, denn diese Instrumente sind alle Schätzeisen, die keinen klar definierten Temperaturbereich haben. Entweder mit misst man mit einem externem Thermomter im Kühler und vergleicht es mit der Anzeige, oder (besser) die ausgebaute Anzeige mit einem externem Thermometer in einem Topf mit heissem Wasser messen und auf der Skala des Thermometers 80°C bzw. 100°C mit Farbstrichen anzeichnen.

Achtung mit der Kapillare: Das ist eine alkoholgefüllte Leitung, die NICHT beschädigt werden darf. Bei einer Undichtheit war's das.

Immer so montieren, dass eine zusätzliche thermische Beeinflussung von außen ausgeschlossen werden kann. Wenn die Leitung zum Beispiel zu nahe am Auspuff ist, steigt die angezeigte Temperatur an.

Es gibt auch die Möglichkeit ,das Instrument auf elektrisch umbauen zu lassen, siehe die Anzeige von volvodidi im Forum.

Bei 140/160 und den 2ern gibts nur elektrische Anzeigen .Der Geber ist ein NTC(vermindert Wiederstand bei Erwärmung) .Die Instrumente werden über einen Spannungskonstanthalter mit plus versorgt.etwa konstant 9 volt.Bei defekt des Spannungskonstanthalters (schaltet 12 Volt durch) steigt die anzeige relativ schnell bis in den roten Bereich. Indiz dafür :die Tankuhr (sitzt am gleichen Konstanthalter) zeigt auch falsche zu hohe Werte an. in diesem fall nur Falschanzeige.konstanthalter erneuern .

Achtung bei 140/164 ! es gibt zwei Temperaturgeber mit unterschiedlichen Wiederstandswerten . Alte version bis mj 72 (Bandtacho)neue version ab mj 73 (geänderte armaturen ).

  • neu in mj bis 72 :zu geringe anzeige.
  • alt in mj ab 73 : zu hohe anzeige .

Prüfablauf

Vor der eigentlichen Diagnose sollte man Folgendes machen:

  • Kontrolle der Anzeige auf falsche werte (siehe oben)
  • Zündeinstellung und CO-Gehalt überprüfen. Spätzündung und hohe Verbrennungstemperaturen durch zu mageres Gemisch belasten das Kühlsystem unnötig.
  • Thermostat prüfen. Für den Sommer empfiehlt sich immer das 87°C-Thermostat.
  • Luftdurchgang Kühler prüfen. Mit einem ganzen Insektenfriedhof am Kühler vermindert sich der Luftdurchsatz.
  • System auf Druckdichtheit prüfen. Es darf aus dem Deckel (egal ob mit oder ohne Ausgleichsgefäß) bei normalem Betrieb kein Druck entweichen.

Bei offenen Systemen den Deckel prüfen. Der muss aufgesetzt gegen Federdruck reinzudrücken sein. Wenn kein Gegendruck merkbar ist, falscher Deckel, denn der Druck der Feder stellt den Druck im Kühlsystem ein. Der Verschluss öffnet, wenn der Druck im System größer ist als der Gegendruck der Feder. Ebenso die Gummidichtung prüfen. Sie darf keine Verletzungen aufweisen. Der Deckel beginnt mit der Öffnung bei Druck über 0,3 Bar(geschlossenes System ab 0,7 bar. . Überdruck im Kühlsystem ist zur Vermeidung von Kochen bei 100°C absolut wichtig für die Wassertemperatur (Dampfkochtopfsystem) und eine bessere Durchströmung des Kühlsystems.

Bei Buckel und Amazon mit Kapillargeber (alkoholgefüllte Leitung) auf ausreichenden Abstand der Kapillarleitung zum Auspuffkrümmer achten (min. 4 bis 5cm). Wärmezufuhr vom Auspuffkrümmer erhöht die Temperaturanzeige.

Beim Befüllen dieser offenen Systeme aufpassen. Es darf kalt NUR etwa 2cm Wasserspiegel über den Lamellen stehen. Wenn kalt vollgefüllt wird, geht bei Erwärmung durch zu hohen Druck das Überdruckventil auf und dann spuckt das Wasser von sich, bis der Überdruck abgebaut ist.

Kühlsystem mit Ausgleichsbehälter

Besser ist der Umbau auf ein Kühlsystem mit Ausgleichsbehälter (geschlossenes System). Kochsicher bis ca. 110°C, je nach Druck. Siehe B20 Zone und 140/164.

Umbau offenes in geschlossenes System

Dazu muss der normale Kühlerdeckel umgebaut werden. Die Dichtung und die Feder unten entfernen. Es darf nur der obere Teil des Sockels mit Dichtung übrig bleiben. Der Kühler muss oben druckdicht abgeschlossen sein. Das Überlaufrohr hat jetzt Verbindung mit dem Kühlsystem. Dort den Schlauch zum Ausgleichsbehälter anschließen. Den Ausgleichsbehälter der Serie B20 oder der 340er nehmen. Er hat mehr Wasserinhalt. Es ist auch möglich, den originalen Stutzen vom B20 einzulöten. Dazu benötigt man dann den runden Deckel und es muss ein zusätzlicher Nippel zur Aufnahme des Schlauches zum Ausgleichsbehälter am höchsten Punkt weich eingelötet werden.

Befüllen System mit Ausgleichsbehälter

Nach der Montage des Ausgleichsbehälters den Behälter offen hochhängen und den Motor laufen lassen. Durch Drücken am oberen Wasserschlauch die Luft in den Ausgleichsbehälter rausdrücken. Wenn nur noch Wasser kommt, den Behälter montieren.

ACHTUNG! Minimum- und Maximum Markierung am Ausgleichsbehälter beachten. Kalt: nur auf Minimum aufüllen, betriebswarm nur bis Maximum. Bei Überfüllung spuckt auch der Ausgleichsbehälter das Wasser von sich.

Da der Deckel des Ausgleichsbehälters bis 0,7 BAR Druck hält, vor dem Umbau das System abdrücken. Dabei empfiehlt es sich, alte, rissige, harte oder aufgeweichte Schläuche zu erneuern.

Achtung! Nicht zuviel Frostschutz auffüllen, denn Frostschutz ist ein schlechterer Wärmeleiter als Wasser. Gefriersicherheit bis max. 30°C langt absolut für unsere Winter.

Motor wird bei Stadtverkehr oder im Stau zu warm

Die Ursache dafür ist ein zu geringer Luftdurchsatz oder zu geringer Wasserumlauf. Die Serienlüfter (Blech mit vier Flügeln) sind von der Förderleistung her ab einer bestimmten Höhe der Außentemperatur nicht ausreichend. Bei Viscolüftern kann die Viscosekupplung defekt sein, die Drehzahl ist dann zu gering.

Abhilfe

Den Blechlüfter durch den fünfblättrigen des B20 im 240 ersetzen. Den gibt es neu nicht mehr, außerdem hat er eine höhere Leistungsaufnahme und ist lauter.

Einen Viscolüfter einbauen, aber der ist teuer und sehr laut.

Als beste Lösung hat sich das Entfernen des normalen Lüfterflügels und der Einbau eines E-Lüfters herausgestellt.

Vorteile:

  • Durch den Thermoschalter im Kühlkreislauf hat man nur bei Bedarf Kühlung mit hohem Luftdurchsatz.
  • Der Motor wird leiser
  • Höhere Lebensdauer der Wasserpumpe durch geringere Belastung
  • Schnellere Erwärmung des kalten Motors
  • Ca. 3PS Mehrleistung bzw. geringerer Kraftstoffverbrauch bei gleicher Geschwindigkeit
  • Geringerer Hitzestau im Motorraum, wenn der E-Lüfter auf Dauerstrom geschaltet nach dem Motor abstellen nachkühlt.

Wie es gemacht wird, siehe 'E-Lüfter nachrüsten' im Wiki da steht alles drin.

Zusätzlich kann noch der Wasserumlauf durch Aufarbeiten des Wasserführungsrohrs im Kopf verbessert werden. Wie es geht,auch hier im WIKI.

Motor wird bei höheren Geschwindigkeiten zu heiß

Wenn das Fernthermometer analog zur höheren Geschwindigkeit hochgeht, ist normal eine zu geringe Wärmeleitfähigkeit des Kühlers die Ursache. Der Kühler kann nur eine bestimmte Wärmemenge an die ihn durchströmende Luft abgeben. Wenn mehr Wärme erzeugt wird, als abgegeben wird, geht die Temperatur hoch.

Ursachen:

  • Die Lamellen am Kühler sind vorne stark verschmutzt, reinigen.
  • Lamellen des kühlers sind abkorrodiert, kühler erneuern oder instandsetzen.
  • Der Kühlergrill wurde mit CIBIE SUPER OSCAR zugebaut, abbauen, es sei denn, alle Komponenten sind in gutem Zustand, dann reicht die Kühlung trotz der Zusatzlampen vor dem Grill. (Grüße von Magnus --- ohne thermische Probleme mit Cibie Superoscars vorm Kühler since 1993!!)
  • Kühler verkalkt, mit Zitronensäure reinigen.
  • Einige Flügel der Wasserpumpe sind abkorrodiert (tritt nur an BILTEMA Billigschrott-Wasserpumpen auf). Gute Pumpen haben Pumpenräder aus Guss, die nicht abkorrodieren.

Vor allem ,wenn regelmäßig Frostschutzwechsel gemacht wird.

Entkalken des Kühlers

Dazu nimmt man Zitronensäure. Das Kühlwasser am Hahn hinten am Motor komplett ablassen und mit klarem Wasser durchspülen, bis klares Wasser herauskommt. Das Kühlsystem nach Vorschrift des Zitronensäureherstellers mit einem Wasser-Zitronensäure Gemisch befüllen und rund 20 bis 30 Kilometer fahren. Dann den Motor abstellen und kalt werden lassen.

NIE den heißen Motor mit kaltem Wasser spülen.

Das Zitronensäuregemisch vom Kühlsystem ablassen und mit Wasser spülen. Danach mit einer Wasser-Frostschutzmischung (Typ blau-grün) bis ca -30°C Gefrierschutz auffüllen.

Als Wasser NIEMALS sogenanntes 'HANDELSÜBLICHES DESTILLIERTES WASSER' nehmen, denn das ist entionisiert und aggressiv. Richtiges destilliertes Wasser sowieso, das zerfrisst sogar Edelstahl.

Besser weiches Leitungswasser, Kondensat von Luftentfeuchtern oder Regenwasser nehmen. Wenn im Kühler sehr starke Kalkbildung ist, hilft das Entkalken nicht mehr. In diesem Fall im AT erneuern oder ein neues Netz einziehen lassen.

Kühlertuning

Kühlertuning bedeutet ,dass das Kühlsystem auf den höheren Wärmeanfall eines stärkeren Motors angepasst wird. Die Größe der Kühler hat sich mit zunehmender Motorleistung auch verändert. Die Kühler der letzten stärksten Version sind jedoch wegen Änderungen am Vorbau oft nicht einbaubar.

  • Buckel: Der größere kühler des B18 passt nicht beim B16 oder älter. Da muss der vorbau in die Version des B18 geändert werden.
  • Amazon: Bei den älteren Amazon passen die Kühler mit Ausgleichsbehälter auch nicht.
  • P1800S: Der Einbau der Kühlers vom B20E wird verdammt knapp. Beim Versuch die Haube VORSICHTIG zumachen, es ist oben wirklich verdammt knapp.

Auf den flachen Kühlerdeckel oben achten. Der Deckel mit dem Sechskant kann aufschlagen.

  • 140: Die kühler bis Modelljahr 70 (Wasserkasten oben) können nicht durch die größeren ab Modelljahr 71 ersetzt werden, ab 71 ist der Vorbau UND die Aufnahme des Vorbaus geändert. Die Kühler ab Modelljahr 70 erkennt man an den seitlichen Wasserkästen. Sie sind auch höher, denn das Abdeckblech wurde bei ihnen geändert (höher).
  • 164: Die 164er haben den grössten Kühler, der bei anderen Modellen nicht passt.

Was man bei Umbau von B18 auf B20 in jedem Fall machen sollte, ist der Umbau der B18 Version (20mm stutzen) auf die Version des B20 mit 30mm-Stutzen. Mann benötigt dazu den Schlauch für 30mm, einen neuen Thermostatstutzen und aus einem alten Kühler den 30mm-Stutzen, der oben im Wasserkasten weich eingelötet werden muss.

Bei thermischen Problemen mit stärkeren Motoren empfehle ich in jedem Fall (wenn kein besserer Kühler einbaubar ist) den Ersatz des alten Kühlernetzes durch ein Hochleistungsnetz. So etwas kann jeder Kühlerfachbetrieb. Die Kosten dafür liegen bei etwa 200 bis 250 EURO, also im Bereich eines normalen AT-Kühlers. Dabei kann auch der 30mm-Stutzen bzw. eine Mutter als Aufnahme für den Thermoschalter des E-Lüfters mit eingelötet werden.

Meinem MG hat das Hochleistungsnetz jede thermische Flause ausgetrieben. Er war der einzige Engländer, der auf einer Ausfahrt im Gegensatz zu den serienmäßigen MGB's bei 38°C keine thermischen Probleme hatte.

Bei Fahrzeugen mit Automatik-Getriebe kann es Probleme mit Überhitzung durch den serienmäßigen Wärmetauscher des Getriebeöls im Wasserkühler geben.

Bei bis zu 140°C Getriebeöltemperatur kommt es dann bei hohen Außentemperaturen zu einer erheblichen Belastung des Kühlsystems.

Abhilfe bringt der Ersatz des Wärmetauschers durch einen Luft-Ölkühler mit Thermostatregelung. Er ist speziell für 164er mit BW35 sehr empfehlenswert, denn diese neigen alle zur Überhitzung des Getriebeöls bei hoher Belastung oder Außentemperatur.

grüsse uli..





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