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Ventileinstellung B2X und B2XX

Aus networksvolvoniacs.org

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Regelmäßiges Einstellen des Ventilspiels ist notwendig. Obwohl sich bei den Rotblocks das Ventilspiel auch über längere Laufzeit nur gering ändert, ist regelmäßige Kontrolle besser.

  • Spiel zu gering: Kann bis zum Offenbleiben und damit zum Verbrennen des Ventils führen.
  • Spiel zu groß: mechanische Geräusche (Klappern) und höherer Verschleiß im Ventiltrieb. Dazu kann der Klopfsensor das Ventilklappern als Klopfen werten, das Steuergerät stellt daraufhin die Zündung zurück bis zur Klopfauffettung, was schlechtere Leistung und höheren verbrauch nach sich zieht.

Volvo schreibt Ventilspielkontrolle bzw. alle 105000 km nachstellen vor. Bei Gasbetrieb oder höherer Belastung (Turbo) ist jedoch alle 50000 km eine Ventilspielkontrolle sinnvoll.

Benötigtes Werkzeug

Zur Kontrolle braucht man einen Fühlerlehrensatz (Spion) von 0,20 bis 1,00mm, fortlaufend in 0,05mm Abstufung.

Zum Einstellen ist Spezialwerkzeug erforderlich:

  • Niederdrücker SVO 9995021
  • Zange SVO 9995026
  • Mikrometerschraube zum Plättchen ausmessen
  • Einstellplättchen, von 3,80mm bis 4,10mm, jeweils in 0,05mm-Abstufung. Dies sind die hauptsächlich benötigten Stärken. Dickere bzw. dünnere Plättchen nur nach einer Kopfüberholung. Es ist deshalb sinnlos, einen kompletten Satz Einstellscheiben zu holen, denn da sind viele dabei, die man nicht benötigt.

Einstellwerte

Kalter Motor:

Alle Ventile (Einlass -und Auslass) Prüfwert 0,30 bis 0,40mm, Einstellwert 0,35 bis 0,40mm

Warmer Motor:

Prüfwert 0,35 - 0,45 mm Einstellwert 0,40 -0,45 mm

Wenn das Spiel im Prüfwert ist, braucht das Ventil nicht eingestellt zu werden. Wenn es ausserhalb des Prüfwertes ist, das Ventil auf den Einstellwert einstellen.

Zum prüfen des Spiels die Kerzenkabel abziehen und den Ventildeckel demontieren, die Ventildeckeldichtung immer erneuern. Bei den B2x jedesmal den Halbmond hinten im Kopf erneuern.


Prüfen des Ventilspiels

Geprüft bzw. eingestellt wird immer auf Zünd-OT des betreffenden Zylinders.

1. und 4. und 2. und 3. Zylinder sind jeweils im OT. Einer im Zünd-OT (beide Nocken zeigen nach oben, der andere im Überschneidungs-OT (beide Nocken zeigen nach unten, Auslass schließt, Einlass öffnet.

Die Zündfolge ist 1-3-4-2

Erster Zylinder vorne, gedreht wird an der Riemenscheibe (SW24) von vorne rechts rum.

1. Zylinder einstellen: 4. auf Überschneidung 
3. Zylinder einstellen: 2. auf Überschneidung 
4. Zylinder einstellen: 1. auf Überschneidung 
2. Zylinder einstellen: 3. auf Überschneidung

Gemessen wird jeweils an beiden Ventilen des auf Zünd-OT stehenden Zylinders.

Wenn die Ventile innerhalb des Prüfventilspiels sind (Unterschied warm/kalt beachten), muss nicht eingestellt werden.

Beispiel: Wenn bei betriebswarmem Motor 0,35 bis 0,45mm zwischen Nocken und Tassenstößel durchgehen, ist das Spiel in Ordnung. Wenn 0,35mm nicht durchgeht(Spiel zu eng) bzw. 0,50 oder 0,55mm durchgeht (zu viel Spiel), muss auf 0,40mm eingestellt werden. Eingestellt wird durch Ersatz des Einstellplättchens oben auf dem Tassenstössel. Das Plättchen wird nach dem Niederdrücken der Tassenstößel (immer beide) mit den Niederdrücker mit einer Zange entnommen. Vorher immer beide Nuten der Tassenstößel rechtwinklig zur Längsachse des Motors drehen, damit die Plättchen entnommen werden können. Die Tassenstößel nur soweit runterdrücken, bis das Plättchen zwischen Nocken und Tassenstößel durchpasst. Ein Stabmagnet ist dabei hilfreich.


Spiel einstellen

Den gemessenen Wert aufschreiben, z.B. 0,55mm Spiel gemessen. Sollspiel 0,40mm. Plättchen ausbauen und mit dem Mikrometer (eine Schieblehre ist nicht genau genug) messen. Eingebaut war z.B. 3,80mm, also muss die Differenz zum Plättchen hinzugefügt werden. Mit 3.95mm Stärke kommt man dann auf das gewünschte Spiel.

Bei zu geringem Spiel muss die Differenz zum Sollspiel natürlich von der Stärke des Plättchens abgezogen werden.

Die Plättchen einsetzen und den Motor einmal rumdrehen, damit sich alles richtig setzt. Es muss hinterher auf gleicher Stellung (Zünd-OT) das korrekte Ventilspiel gemessen werden.

Und bitte nicht auf die Idee kommen, aus Sparsamkeit zum Einstellen die Nockenwelle auszubauen. Ohne Spezialwerkzeug (Pressspindel ) zur De- und Montage da die Finger weg. Beim Einziehen der Nockenwelle mit den Lagerböcken gibt es mit Sicherheit Bruch. Entweder sind dann Stehbolzen ausgerissen oder die Lagerdeckel krumm, und dann könnt Ihr den Kopf wegwerfen.

Wenn alle Ventile überprüft bzw. eingestellt sind, den Ventildeckel mit einer neuen Dichtung montieren.

Die Anschaffung des Ventileinstellwerkzeuges und der Plättchen rentiert sich eigentlich nur, wenn man mehrere Motoren zum Einstellen hat.

Ansonsten ist man beim VOLVO-Händler besser aufgehoben, denn die Kosten des Werkzeugs sind ungefähr so hoch wie ca. einmal Ventile einstellen .

Ventilspiel prüfen 6 AW, Pro Ventil einstellen 1 AW zusätzlich, plus benötigter Plättchen.

grüsse uli





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