Getriebe und Overdrive - Diagnose: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 13. November 2009, 18:09 Uhr

Dieser Artikel gilt hauptsächlich für Geräusche und Fehlfunktionen der Getriebe M40/M41 und der D- und P-Type Overdrives. Er kann auch für Getriebe ähnlicher Bauart (M4, M400/M410) verwendet werden.

Geräuschdiagnose

Mahlende, scharrende Geräusche aus dem Getriebe im Leerlauf

Ursache: Schwingungsstöße der räder zwischen dem Triebling und dem Vorgelege. Beim auskuppeln sind die Geräusche weg. Wenn die geräusche NUR im Leerlauf sind, ist es harmlos.

Wenn die leerlaufdrehzahl zu niedrig ist und der Motor im Leerlauf unrund läuft, die Leerlaufdrehzahl und den Vergaser einstellen.

Starke Laufgeräusche vom 1bis zum 3. Gang, im 4. Gang ist es weg

Laufgeräusch Vorgelege: Pitting (Löcher) an der Achse, den Nadeln und innen an der Lauffläche des Vorgeleges. Dies tritt oft an den alten Versionen mit der dünnen Vorgelegewelle der M40/41 Getriebe auf.

Zur Reparatur müssen Achse, Nadeln und Vorgelegewelle erneuert werden. Da es die Vorgelegewelle nicht mehr gibt, besser ein anderes Getriebe (empfehlenswert ab Modelljahr 71 mit dicker Welle) besorgen. Am M41 des Modelljahres ab 71 passt jedoch nur der J-Type OD, denn die Verzahnung am Ende der Hauptwelle wurde für den J-Type OD geändert.

Lagergeräusch (Mahlen) vom 1. bis zum 4. Gang und im OD

• Motordrehzahlabhängig: Trieblingslager.
• Geschwindigkeitsabhängig: Hauptwellenlager, Kupplungsträgerlager OD oder Hohlradlager OD.

Wenn es bei zugeschaltetem OD weg ist: Kupplungsträgerlager OD. Das Kupplungsträgerlager steht, wenn der OD zugeschaltet ist.

Geschwindigkeitsabhängiges Lagergeräusch, das sich mit zunehmender Geschwindigkeit steigert

Kardanmittellager, erneuern.

Klackernde Geräusche beim rückwärtsfahren

Karies, Zahnbruch am Rückwärtsgangrad

Krachen beim Schalten in allen Gängen)

Falsches Öl, nie Hypoidöl verwenden. Auf GL4 SAE90 (M40) oder (wichtig ) bei M41 auf Motoröl 20W50 bzw. ATF type f.o.G wechseln.

Ein Gang (meistens der zweite) kracht beim Schalten

Synchronring defekt. In so einem Fall besser immer alle Ringe erneuern und auf richtiges Öl achten.

Getriebe heult vom 1. bis 3. Gang

Zahnflanken verschlissen, spitz gelaufen. Die Ursache ist meistens Verschleiss durch ungeeignetes Öl. Getriebe austauschen.

Overdrive

Kein Anfahren bei heißem Getriebe möglich, der Motor heult auf, kein Vortrieb, plötzlich kraftschlüssig

Der OD-Freilauf rutscht durch. Den Freilauf mit Nabe erneuern.

im Overdrive keine Motorbremswirkung

Die Kupplung wird auf dem Bremsring nicht kraftschlüssig. Druck OD zu gering oder der Kupplungsbelag bremsringseitig ist verbrannt. Den Druck messen. Wenn er in Ordnung ist, die OD-Kupplung erneuern. Dabei die Reibfläche des Bremsringes genau prüfen. Wenn er Hitzeflecken hat, erneuern.

kein Rückwärtsfahren

Rückwärts überträgt nur die OD-Kupplung die Kraft. Die Kupplung ist verbrannt. Wenn auch die Reibfläche des Hohlrades blau angelaufen ist, den OD erneuern. Hohlrad, Planeten- und Sonnenrad sind zusammen gepasst. Es gibt sie nicht mehr neu.

bBlockieren beim Rückwärtsfahren

OD ist noch geschaltet, die Kupplung verblockt. Wenn jetzt mit Gewalt rückwärts gefahren wird, zieht es die Kupplung drüber... aber nicht lange. Ursache: meistens erfolgt kein Druckabbau im OD, dann die Drosselbohrung prüfen.

OD schaltet nur kalt, warm springt er raus

Druckabfall, Ölstand prüfen.

Der Druck ist zu gering, da meistens die beiden O-Ringe der Kolben defekt sind.

OD-Schaltdruck messen. Man braucht dazu eine Hohlschraube 3/8" UNC und ein passendes Manometer bis 45 BAR.

Das Manometer wird unten links neben dem Deckel angeschlossen, dort ist die Verschlussschraube des Ölkanals (J-Type).

Beim D-Type ist ein Anschluss mit Verlängerungsstück von oben durch ein Loch im Tunnel möglich.

Drücke

• D-type: 33-38 bar
• J-type: 35-40 bar

Bei einer Erneuerung der Kupplung muss der Druck bei einer neuen, asbestfreien Kupplung auf 32 bis 35 BAR vermindert werden, denn sie hat einen besseren Reibwert. Dazu müssen alle Unterlegscheiben der Feder des Manöverventils ausgebaut werden.

Das Fahrzeug mit angeschlossenem Manometer warmfahren und den Druck ablesen. Eine Erhöhung des Drucks ist durch unterlegen der Feder des Manöverventils möglich.

Bei zu großem Druckabfall liegt eine Undichtheit vor. Fast immer ist der O-Ring der Kupplungskolben gebrochen, sie sind die Hauptverschleißteile am OD. Dazu muss jedoch der OD raus und zerlegt werden.