Fehlende Ansteuerung Pumpenrelais von LH: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 26. Februar 2015, 18:19 Uhr

Fehlende Ansteuerung des Pumpenrelais oder der Loizidis-Effekt. Auch Loizidis Fluch genannt.

Die erste Fassung dieses Beitrags wurde dankenswerter Weise von "Rennelch" Ulli Schmitt angelegt.

Ursache

Jedes LH-Steuergerät kann zeitweise den Ausgang Pin 21 (Masse zu Pin 86/2 des Pumpenrelais) unterdrücken. Es tritt meistens bei ca. +10 °C Außentemperatur auf und betrifft sowohl die LH 2.2 als auch die neuere LH 2.4.Sonst ist alles in Ordnung, der Motor hat Zündfunken und die Düsen werden angesteuert. Nur die Pumpe läuft nicht.

Es ist am Pin 86/2 des Pumpenrelais (gelb-schwarzes Kabel) einfach zu messen. Wenn dort beim Einschalten der Zündung bzw. beim Starten des Motors keine Masse kommt, unterdrückt das Steuergerät den Ausgang.

Dies tritt fast nur beim Starten auf, es sind nur wenige Fälle bekannt, wo dieses Phänomen auch während der Fahrt aufgetreten ist. Der Motor geht dann natürlich während der Fahrt aus.

Dieser Effekt wurde nach dem Frankfurter Zahnarzt Dr. Loizidis benannt. An seinem Volvo 744 GLT wurde 1989 zuerst dieser Effekt beobachtet und auch behoben.

Provisorisch kann in dem Fall mit einem Pluskabel auf die Pumpensicherung noch weitergefahren werden.

Sicherheitshinweis

Die Schaltung mit dem Pluskabel auf die Pumpensicherung soll NUR provisorisch sein . Die Pumpe darf normal nur laufen, wenn der Motor läuft . Ist aus Sicherheitsgründen gesetzlich vorgeschrieben.

Nach einem Unfall mit stehendem Motor und defekten Krafstoffleitungen, aber noch eingeschalteter Zündung haut sonst die Pumpe, wenn sie weiterlaufen würde, den ganzen Tankinhalt in den Motorraum. Ein Zündfunke findet sich dann schnell.

Resultat: Ihr verbrennt Euch mindestens den Körperteil, auf dem Ihr sitzt. Eine Überbrückung dieser Fehlfunktion kann deshalb nur kurzzeitig und provisorisch sein.

Lösung

Da die unterdrückte Funktion die einzige Fehlfunktion ist, ist Ersatz des (teuren) Steuergerätes nicht nötig, denn bei gebrauchten Steuergeräten besteht genauso die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese Fehlfunktion bekommen können, ziemlich sicher sogar.

Benötigt wird dazu das Relais VOLVO-ET-Nr. 3523639. Es ist das Pumpenrelais der K-Jetronic. Es wird bei den Fahrzeugen der Serie 700/900 zusätzlich angeschlossen. Auch möglich : Verwendung eines Einspritzrelais z.B von Herth & Buss . Es können alle Relais, die mit Klemme 1 spule schalten verwendet weden .

Relaisverschaltung

Serie 700 / 900:

• An Klemme 31b des Zusatzrelais kommt der Anschluss von Klemme 1 Zündspule, es kann aber auch vom Drehzahlmesser (rot-weißes Kabel) abgenommen werden.
• An 15 kommt Zündstrom
• An 30 kommt Dauerstrom von der Plusleiste Zentralelektrik
• An 31 kommt Masse von der Masseleiste
• Ausgang 87 geht an die Sicherung Nr .11 (rosa Kabel ) zur Hauptpumpe (700 /900 )

Bei Serie 200 auf Sicherung 4, wenn nicht der extra Stecker verwendet wird . Das Relais kann mit neuem Steckeinsatz in der Zentralelektrik montiert werden, ansonsten neben der Zentralelektrik mit Kabelbindern befestigen.

Bei der Serie 200 ist neben der Mittelkonsole oft noch ein 6-fach Stecker vom B230E vorhanden, da braucht das Relais nur eingesteckt zu werden. Stecker nähe Mittelkonsole. Wenn auf 31 b ein rot-weißes Kabel ist, stimmt der Stecker.

Funktion des Zusatzrelais

Wenn der Motor zu drehen beginnt, bekommt das Relais über 31b Zündimpulse und schaltet ein, die Pumpe wird über den Anschluss an der Pumpensicherung angesteuert. Dabei ist es vollkommen egal, ob auch das Steuergerät das Pumpenrelaisansteuert oder nicht. Da passiert nichts, denn zweimal plus gibt keinen Kurzschluss. Der Motor springt an und läuft damit aber in jedem Fall.

Dies ist garantiert die billigste und zuverlässigste Methode, die zeitweise Fehlfunktion der LH zu beheben. Denn ein Austausch-Steuergerät ist teuer und bei gebrauchten besteht immer das Risiko,dass der gleiche Fehler wieder auftritt.

grüsse uli