Werkstattausrüstung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Oktober 2010, 11:02 Uhr
Bei der Anschaffung eines Oldies ist auch fast immer der Wunsch, ihn selbst zu warten und zu reparieren. Sei es zur Kostenersparnis oder einfach, weil man auch sein Auto besser kennenlernen will. Dazu braucht man je nach Kenntnissen bestimmte Werkzeuge. Was fehlt, merkt man dann immer erst, wenn mann es braucht.
VOLVO Oldies bis Modelljahr 74 haben Zollgewinde.
Welche Zollwerkzeuge benötigt werden, siehe 'Zoll' hier im WIKI.
Empfehlenswert: Maul-Ringschlüssel, gekröpfte Ringschlüssel. 1/2" und 9/16", immer doppelt (Anziehen von Schraube und Mutter)
Es empfiehlt sich in jedem Fall, etwas mehr Geld anzulegen und Qualitäts-(Marken-) Werkzeug zu kaufen. Von billigem Baumarktschrott sollte man die Finger lassen. Gutes (und in Relation) günstiges Markenwerkzeug gibt es auf diversen Teilemärkten, z. B. Proxxon Zollratschkasten, günstig und gute Qualität. Mein Werkzeug (Gedore, Hazet, Facom) habe ich schon seit über 40 Jahren in Benutzung. Der höhere Anschaffungspreis hat sich also rentiert. Denn wie heißt es bei Rolls Royce: "quality remains, when the price is forgotten".
Inhaltsverzeichnis
Grundausrüstung
Zuerst sollte man sich einen anständigen fahrbahren Werkzeugwagen zulegen. Es muss nicht immer Gedore sein. Für Volvoschraubers Zwecke reicht auch ein Sonderangebot vom Baumarkt.
Was man neben Zollschlüssel und Ratschenkasten immer haben sollte:
- Schraubendrehersatz, Schlitz und Kreuz groß, mittel und klein.
Dazu die Knubbel (Schraubenzieher mit kurzem dicken Griff und kurzer Klinge) in Kreuz und Schlitz
- Kleiner Ratschkasten 1/4"
- Satz Gewindebohrer und Schneider in UNC
Zangen:
- Große und kleine Wasserpumpenzange
- Spitzzange, Seitenschneider
- Große Übersetzungszange für schwierige Fälle
- Durchschlagsatz mit Körner
- Flachmeißel, groß und klein
- Hammer, groß und klein
- Schonhammer (Plastikhammer)
- Flexibler Stabmagnet
- Schraubenausdreher (linksdrall oder andere)
- Anständiger Wagenheber (lang mit min. 50-60cm Hubhöhe)
- 4 Böcke, da bitte keinen schwachen Murks mit schlechter Standsicherheit, denn es ist eure Sicherheit.
- Gute Bohrmaschine mit HSS-Bohrersatz
- Einen anständigen Feilensatz, Schrupp- und Schlichtfeile, Halbrund- und Rundfeile
- Rundfeile in 6 , 8 und 10 mm .
- Einen guten Satz kleine Messerfeilen, speziell zum Gewindenacharbeiten
- Locheisen 6mm und 8mm (zum Dichtungen anfertigen)
- Lötkolben mit Elektroniklot
- Gas-Lötpistole mit Lot und Lötfett zum Weichlöten
- Stablampe
- Große und kleine Bügelsäge für Metall
- Waschwanne zum Teile reinigen
- Ölkanne
Inspektion
Gebraucht wird:
- Abschmierpresse, Ersatzfettpatronen
- 1"-Nuss (Ölablassschraube)
- Filterschlüssel
- Kerzennuss
- Ventillehrensatz von 0,10mm bis 1mm in 0,05er Abstufung
- Engländer (Rollgabelschlüssel) bis 22mm für Getriebe- und Hinterachs- Vierkant
- Schließwinkeltester mit Drehzahlmesser
- Synchrontester (für Zweivergaseranlagen)
- Zündlampe mit Induktivabgriff
- Co-Tester, schon günstig (ca 100-150 Mäuse) zu haben
- Ölablasswanne (Tipp: Wer Katzen hat, kann ein altes Katzenklounterteil nehmen, optimal geeignet)
- Eine zweite Wanne für Kühlwasser ablassen
- Saugspritze 0,5 Liter (Getriebe- und Achsöl auffüllen)
- Drehmomentschlüssel zum Kerzen anziehen 25 bis 30Nm
- Kugelkopfabzieher (Spurstange)
- Zweiklauen-Abzieher
- Schere (groß und klein)
- Frostschutzprüfer
- Empfehlenswert ist auch ein Kompressionsdruckprüfer, eine normale Uhr zum Einschrauben langt. Wer Qualität will, kauft den Motometer Kompressionsdruckschreiber. Teuer, aber Spitzenqualität.
- Empfehlenswert dazu: Fremdstarter.
- Bei Wartungsarbeiten an den Bremsen ist bei Trommelbremsen hinten (Buckel, Amazon und P1800S) der originale Bremstrommelabzieher UNBEDINGT erforderlich, denn anders bekommt man die Trommel nicht ab.
Elektrik
- Prüflampe
- Multimeter (Volt, Ohm, Ampere, Durchgangsprüfung)
- Gute Crimpzange für nackte Stecker
- Was man an Zubehör (Stecker, Kabel, Bougierrohr etc.) braucht, siehe Elektrikoptimierung
Karosserie
Wer Karosseriearbeiten machen will, sollte in jedem Fall Folgendes haben:
- Kompressor, bis 400 Liter/Minute Ansaugleistung (zum Sandstrahlen)
- Sandstrahlausrüstung für punktuelles Arbeiten
- Absetzzange
- Schmale Absetzzange für Rundungen
- Lochzange für Lochpunktschweißen
- Verzinnungsset (Zinn, Zinnstaubfarbe, Holzspatel und Paraffin)
- Gaslötpistole zum Weichlöten
- Zinnfeile (Karosseriefeile)
- Abkantbank (so lang wie möglich)
- Schutzgasschweißgerät für 0,8mm Draht, dazu auch eine Punktdüse für gutes Lochpunktschweißen. Es genügt ein gutes Baumarktgerät, etwa 150 bis 170 A. Wenn möglich, mit Punktschweißautomatik. Dazu ein gutes Schweißschild und Schweißspray. Wenn möglich, von 220 auf 380 Volt umschaltbar, denn mit 380 Volt schweißt es sich einfach besser.
- Punktschweißfarbe (stromleitend)
- Flex (Winkelschleifer) für Karosseriearbeiten. Empfehlenswert: Die dünnen 1 mm-Trennscheiben. Am besten mit 125mm-Scheiben mit Gummiteller für Schleifscheiben. Dazu Schleifscheiben, grob bis fein mit Gummiteller und Schruppscheiben fürs Grobe.
- Ausbeulkit mit Ausbeulhammer, Treibhammer, Sickenhammer, Stöckchen und Fäustel, gibt es oft als Sonderangebot im Kit.
- Dekopistole mit 0,5er Düse, zum Grundieren und Lackieren von Kleinteilen
- Airbrush Pistole, zum Lackieren sehr kleiner Teile oder Punktausbessern
- Zum Lackieren empfehlenswert: Druckminderer auf 2,5 bis 3 Bar zum Spritzen.
- Druckbecherpistole mit verschiedenen Sonden für die Hohlraumkonservierung
- Sprühpistole für Standarddosen Unterbodenschutz
- Schwingschleifer mit Blättern verschiedener Körnung (von 80er bis 300er Körnung) und/oder Excenterschleifer
- Mehrere Versionen Gripzangen (zum Klemmen der Bleche vorm Schweißen)
- Empfehlenswert: Ledersandsack mit Holzhämmer zum Treiben von Blechen
- Blechscheren
- Dremel, sehr nützlich mit der kleinen Trennscheibe beim Karosseriebau
- Heißluftpistole
- Bei häufigen Karosseriearbeiten Druckluftmeißel und Punktbohrer
- Kupferblech zum Nahtschweißen von dünnen Blechen zur Temperaturableitung
Motor
Bei Arbeiten am Motor unbedingt erforderlich:
- Motorkran oder Flaschenzug
- Motorpositionierer zum Raus -und Reinheben
- Drehmomentschlüssel 0 bis 60Nm und 60 bis 200Nm, Ich bevorzuge Stahlwille (teuer und gut), die mittlere Preisklasse geht aber auch.
- Kolbenringspannband
- Ventilheber; empfehlenswert: Ventilheber von FACOM)
- Mikrometer 0-25mm, 25-50mm und 50-100mm zum Vermessen von Kurbelwellen.
- Drehwinkelmesser
- für Motore B 2 XX Motorblockierer zum Riemenwechsel
Für Hardcoreschrauber
- Innenmesstaster mit Messuhr (Vermessen von Zylindern und Lagerbohrungen, Messbereich min 1/100 mm)
- Dazu Magnetständer für Messuhr zum Messen von Axialspiel und Schlag
- Tiefenmikrometer
- Haarlineal
- Ventilsitzwerkzeug, Hartmetallwinkelfräser; es muss nicht immer das Profi-Hungergerät sein...
- Sauger und Ventilschleifpaste
- Spezialwerkzeug für Stirnräder
- Führungsbolzen für Kopf und Halter für den Kopf zum Raus-und Reinheben
Getriebe
- Unbedingt erforderlich (z.B. für den Kupplungswechsel): 3/8" Inbus, lang, zum Abschrauben der 4 Getriebeschrauben bei M40 / M41.
- Kupplungsdorn
Für Getriebeinstandsetzung (M40/M41)
- Blindwelle für Vorgelege, 2 Pins für die Anlaufscheiben
- Seegerringzangen, mittel und klein (auf -und zugehend), Schnappringzange
Was das Schrauben erleichtert
Für Hardcoreschrauber kann noch Folgendes sinnvoll sein:
- Ständerbohrmaschine, günstiger als man denkt
- Druckpumpe zum Kühlsysten abdrücken
- Vakuumpumpe
- Druckmessuhr, für Öldruck und Kraftstoffdruck 0 bis 10 BAR
- Blechschälbohrer zum Bohren großer Löcher in Blech
Für Tuner
- Druckluftschleifer
- biegsame Welle
- Fräser und Schleifsteine
- Fächerschleifer bzw. Gummiaufnahmen für Schleifeinsätze
Für Glanzfetischisten
- Polierscheiben (Sisal , Filz und Flanell, mit Aufnahmedorn für die Bohrmaschine
- Filzstifte zum Polieren an Kanten und in Ecken
- Polierwachse, grob, weiß, mittel (grün) und fein (rosa)
Nicht unbedingt notwendig, aber sinnvoll:
- Motortester mit Oszilloskop, gibt es oft günstig aus Werkstattinsolvenzen
- CO-Tester
- Drehbank (nur für den, der damit umgehen kann), es gibt kleine Drehbänke, die für den Oldtimerbereich völlig ausreichen
Was an Zubehör gebraucht wird:
- Dauerplastische Dichtmasse
- Tube oder Dose Radlagerfett
- Schrauben und Muttern
- Elektroteile
- Bremsenpaste
- Isolierband
- Dichtungspapier (Abil) - Wenn es mal wieder klemmt und schnell eine normale Papierdichtung gebraucht wird, am besten in 1mm und 2mm-Stärke
- Zum Aufheben von Kleinteilen bzw. Schrauben und Muttern sind die Sortimentskästen mit kleinen Schubladen absolut empfehlenswert. Tipp: Zoll und Millimeter immer getrennt aufbewahren
So ,das war mal ein Querschnitt davon, was sich im Laufe der Zeit so alles in meiner Werkstatt angesammelt hat, wobei ich sicher die Hälfte vergessen habe.
Wer noch Ideen zur Ergänzung hat, kann dies gerne tun.
Zum Schluss noch ein Tipp: Bei heute leider nicht seltenen Zwangsversteigerungen bei Werkstatt-Insolvenzen kann man sehr oft gutes Profiwerkzeug günstig kaufen.
Und was in keiner Garage fehlen sollte, sind ein Rauchmelder und ein Feuerlöscher.
Und wenn es mal eine Ölschweinerei gegeben hat, hilft Katzenstreu, das ist das beste Ölbindemittel.
Und jetzt viel Spaß bei der Aufrüstung eurer Garagen.
grüsse uli
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