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Verzinken - Die Verschiedene Methoden: Unterschied zwischen den Versionen

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Galvanisch verzinkt, Blau Chromatiert
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Aktuelle Version vom 30. Januar 2013, 09:10 Uhr

Orangelinie.png

Hier eine Übersicht von Börnaut aus dem Forum:

Ich bin kein Ingenieur für Verfahrenstechnik und weis nicht ob ich wirklich was davon verstehe, aber ich kanns ja mal versuchen. Es gibt viele Möglichkeiten blanken Stahl vor dem Rosten zu schützen, eine davon ist das verzinken!

Es gibt drei Möglichkeiten blanke Teile aus Stahl zu verzinken:

Die galvanische Verzinkung

Die Zinkschicht ist sehr dünn von einigen tausendstel bis wenige hundertstel Millimeter, das kommt auf die Stromstärke in den Anlagen, die einstellbar ist, an. Sie wird in kürzester Zeit unansehnlich, manchmal reicht ein Winter mit viel Salz (Neuwagen), hält nicht lange und die Teile rosten bald. Teile im Frontbereich, am Motor, im Motorraum, an den Achsen, also alles was dem Fahrtwind und dem Dreck der Vorausfahrenden ausgesetzt ist, sind innerhalb von 2-3 Jahren rostig oder verrostet. Macht aber nichts, es reicht, das es gut aussieht wenn es neu ist, den Neuwagenkäufer oder Leasingwagenfahrer interessiert das nicht wirklich. Redet der Galvaniseur, übrigens ein Ausbildungsberuf, von blau verzinken, dann sehen die Teile silbrig matt oder hochglänzend ähnlich wie verchromt aus. Die gebräuchlichste, häufigste Art galvanisch zu verzinken! An unseren Volvos sind/waren z.B. alle Anbauteile aus Stahl an den Vergasern, das Vergasergestänge und seine Lagerböckchen am Krümmer und an der Stirnwand und praktisch alle Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben die im Innenraum, Motor, Motorraum und am Fahrwerk verbaut wurden blau verzinkt. Von gelb verzinken oder gelbchromatieren ist die Rede wenn die Teile gelb oder goldfarben aussehen. Die Prozesse sind die gleichen wie beim blau verzinken nur werden die Teile noch mal kurz für ca. eine Minute in ein Chrombad getaucht. Die Verschlussschrauben für den Federbeinstoßdämpfereinsatz und der Blechdeckel der als Gegenstück oben auf dem Federbeindom im Motorraum an modernen Fahrzeugen zu sehen ist fallen mir jetzt spontan ein. Zu dieser Art von verzinken rate ich, wenn die Teile anschließend lackiert werden sollen, sie hat sich als die widerstandsfähigste gegen alle Außeneinflüsse erwiesen. Während Farbe an blauverzinkten Teilen nicht hält, schlecht hält, abbröckelt oder erst nach einem Jahre langen Alterungsprozess im stillen Kämmerchen hält, wer hat die Zeit schon, kann man chromatierte Teile direkt nach der Behandlung lackieren. Dann gibt es noch das grün verzinken die Olivchromatierung und das schwarz verzinken, Schwarzchromatierung genannt. Das schwarzchromatieren erfüllt neben dem Korrosionsschutz auch gestalterische bzw. dekorative Funktionen. Wer vor Jahren ein von mir nach gefertigtes Strombergeinstellwerkzeug gekauft hat hält etwas schwarz verzinktes in den Händen.

Für hoch belastete Bauteile die durch Schwingungen, Torsion usw belastet werden und hochfeste Schrauben 10.9 usw, wie wir auch einige an unseren Fahrzeugen haben, nicht geeignet!

Feuerverzinken

Beim feuerverzinken werden die Bauteile ins flüssige etwa 450° heiße Zink eingetaucht. Diese Art des Verzinkens ist nur für schwere, stabile Bauteile geeignet, wie Tore und Zäune, schmiedeeiserne Tore und Zäune, Geländer sowie für stabile Fahrzeugrahmen. Für sonstige Autoteile, Blechteile nur bedingt geeignet, die Gefahr das sie sich verziehen ist viel zu groß bzw sie werden sich verziehen! Die Metaller reden bei Tafelmaterialien bis 5mm Stärke, die gestanzt und in Form gepresst werden von Blech. Also wäre zum Beispiel das dicke Ankerblech an der Hinterachse des Amazon ein Teil das man feuerverzinken könnte. Andere Bauteile würde ich nicht feuerverzinken, denn die Schichtstärke ist schon beträchtlich. Bohrungen, Gewinde usw werden dann zu eng!

Flammspritzen oder Spritzverzinken

Bevor ich mir jetzt was aus dem Gehirn krame und den Fingern knete bemühe ich einfach mal Onkel google was der dazu meint! Spritzverzinken ist eine Variante des Flammspritzens, bei der ein Zinkdraht durch eine Flamme oder Lichtbogen aufgeschmolzen und durch Druckluft zerstäubt auf das Werkstück aufgebracht wird. Das noch flüssige Zink bildet auf dem durch Sandstrahlen vorbehandelten Werkstück eine poröse Schicht, die ähnlich gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweist wie die durch Feuerverzinken. Diese Schicht ist durch die hohe innere Oberfläche sehr saugfähig. Bei einer anschließenden Lackierung sind daher große Mengen Grundierung oder Füller notwendig. Vorteile des Verfahrens im Vergleich zum Feuerverzinken sind, dass die thermische Belastung des Werkstückes sehr gering ist und auch bei großen Flächen ein Verzug ausgeschlossen werden kann. Das habe ich am Vorderachskörper, den Querlenkern, Abschirmblech der Scheibenbremse, Ankerblech der Hinterachse und den Stoßstangenhalterungen machen lassen. Hält ewig, denn Zink ist in der elektrochemischen Spannungsreihe unedler als Stahl und opfert sich. Das heißt, wenn durch Steinschlag die Lackierung an der Vorderachse beschädigt wird, dann fängt es nicht an zu rosten, sondern das Zink korrodiert und bildet eine Schutzschicht an der Beschädigung. Wer möchte kann sich gerne mal die Bauteile an meiner Amazon die 1987 durch Flammspritzen behandelt wurden ansehen.

Beispielbilder

Galvanisch verzinkt, Blau Chromatiert Verzinken Teil1.JPG Verzinken Teil2.JPG





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