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Mon 30. Nov. 2020, 8:35:28 |
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Kennt sich da jemand aus? Die Händler haben zwei im Angebot. Einen für die Einkreisbremse (Amazon/P1800) und ein Paar für die Zweikreisbremse (Amazon/P1800).
Mich würde zum Einen eine Schnittzeichnung über den Aufbau interessieren und zum Anderen die Arbeitsdrücke (Eingang/Ausgang). Gibt es dazu eine Prüfanleitung/Testaufbau?
Hab so ein neues Paar auf dem Tisch liegen (von VP Autoparts) und verzweifle gerade. Ohne die Dinger habe ich im Auto einen guten Bremsdruck und die Bremse arbeitet (überbremst aber hinten und kann so nicht bleiben). Sind die beiden Regler drin, bekomme ich keinen vernünftigen Bremsdruck.
Hab schon alles probiert: Hinten anheben, entlüftet mit 4bar Vordruck, geänderte Einbauposition mit Ausgang senkrecht nach oben, kombiniert Vordruck (2bar) und Pumpen ... Es ist (und hört sich auch so an) als ob ein Federspeicher im System wäre.
Nein, ein Differenzdruckschalter ist nicht verbaut und die Reihenfolge beim Entlüften kenne ich auch. BKV ist innen trocken, kein Flüssigkeitsverlust. Bitte, ich weiß wie man Bremsen entlüftet, ich brauch den Aufbau der Regler und will sie auf der Werkbank testen. Ich vermute, zumindest einer ist defekt.
Vielen Dank schon mal.
Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 9:00:42 |
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Hallo Jürgen,
ich habe vor Jahren mal ein Ventil überholt, Reparatursatz hatte ich von CVI.
Anschliessend geprüft mit einer Hydraulikhandpumpe und zwei Manometern.
Medium:Bremsregelventil.pdf
Ging eigentlich ganz gut, einstellen konnte ich aber nichts, vielleicht habe ich irgendetwas falsch gemacht, der Wert war aber okay und funktioniert seither auch einwandfrei
Gruss Michael
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Mon 30. Nov. 2020, 9:29:37 |
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Hallo Michael,
danke, die 35 bar helfen schon einmal. Aus den Einzelteilen ist die Funktion aber noch nicht ersichtlich. Der Kolben drückt gegen die Feder und muss bei zunehmendem Druck den Ausgang verschließen. Wie macht er das? Ist in dem Kolben noch eine Bohrung um die Kammer rechts zu füllen? Wo ist die Dichtfläche, die dann den Ausgang verschließt?
VG, Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 9:50:33 |
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Hallo Jürgen,
jetzt stellst du mein Gedächtnis auf eine harte Probe
An eine Bohrung im Kolben kann ich mich nicht erinnern, aber das ist auch schon lange her, sorry.
Hast du denn das alte Ventil noch zum zerlegen??
Gruss Michael
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Mon 30. Nov. 2020, 10:14:42 |
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Hallo Michael,
nein hab ich leider nicht. Ist ein Umbau von Einkreis auf Zweikreissystem ... Und die neuen möchte ich nicht aufmachen solange Garantie drauf ist. Möchte sie testen und wenn nicht IO gehen sie zurück.
VG, Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 13:47:24 |
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Hi Jürgen
Ich dachte ich hätte eine Explosionszeichnung, war aber leider nicht der Fall.
Aus einem Amazon von 1970 mit Zweikreisanlage hatte ich vor langem welche ersetzt.
Muss nachsehen ob ich die weggeschmissen habe oder ob sie noch irgendwo rumliegen...
Grüsse
Ron
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Mon 30. Nov. 2020, 14:12:18 |
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Ron, der auf dem Bild ist von der Einkreisanlage. Weiß da jemand den Druck ab der der begrenzt?
Das Video zeigt schön die Bohrungen im Kolben wie vermutet. Aber wo ist die Dichtfläche zum Regeln? Schwedisch kann ich leider nicht ...
VG, Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 14:49:13 |
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Hallo Jürgen,
meine folgenden Aussagen beziezen sich auf die Explosionszeichnung in dem oben geposteten PDF.
Das Federgehäuse (14) beinhaltet die Feder und deren Federteller, die Federkraft und damit auch der Begrenzungsdruck wird mit der gekonterten Imbusschraube auf der linken Seite werksseitig eingestellt.
Die Feder übt einen Druck auf den Kolben aus und drückt ihn in seine Grundstellung nach rechts.
Die Abdichtung der beiden Gehäusehälften (14 und 20) erfolgt durch die Manschette (8).
Bremsflüssigkeit befindet sich nur rechts von dieser Manschette.
Der O-Ring (2) verhindert einen Flüssigkeitsaustritt am Deckel (1).
Der O-Ring (18) trennt den Zulauf vom Hauptzylinder und den Ablauf zum Bremssattel.
Jetzt kommt der interessante Teil...
Wenn der Bremsdruck nicht zu hoch ist drückt die Feder den Kolben nach rechts.
Am Ende des Kolbens befindet sich ein Ventil das auf den Deckel drückt.
Das Ventil ist im betätigten Zustand geöffnet und verbindet innerhalb des Kolbens den Zulauf und den Ablauf.
Steigt der Druck im Raum links vom Deckel an erzeugt dieser eine Kraft auf den Kolben und damit auch auf die Feder. Die Feder wird zusammengedrückt, der Kolben schiebt sich nach links und das Ventil im Kolben steht nicht mehr am Deckel (1) an.
Damit ist die Verbindung zwischen Zulauf und Bremssattel getrennt und der Druck ist begrenzt.
Ansteigende Kraft am Pedal erhöht zwar den Systemdruck, der Druck an der HA ist allerdings begrenzt weil keine Verbindung mehr besteht.
Beim Verringern der Pedalkraft bzw. Lösen der Bremse sinkt der Systemdruck und damit auch der Druck auf den Kolben. Dieser wird durch die Feder nach rechts gedrückt, das Ventil drückt sich gegen den Deckel und stellt die Verbindung zwischen Sattel und Hauptzylinder her, der Druck wird ausgeglichen und fällt damit ab.
Das Ventil an sich lässt sich mit dem Zentralventil in modernen Tandemhauptzylindern vergleichen.
Grüße
Markus
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Mon 30. Nov. 2020, 15:14:13 |
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Forum;
Ich habe soeben that gelinkte Video gesehen...und so vorsichtig hingehoert um das melodische Swedisch zu verstehen, so gut ich konnte...das Ueberholen scheint keine besondere schwierige Werkstattarbeit zu sein...der Ueberholsatz und uebliche Sauberkeit bei hydraulikarbeiten sind natuerlich vorgegeben, und der dicke Schraubstock, der etwa auf 20cm oefnet auch! Das einige was mir fehlt sind die Anzugsmomente...kann ein Swedischsprecher bitte dieses Video sehen bzw abhoeren und uns armen Swedischfahrer (aber doch nicht Swedischsprecher!) mit eventuell verpassten kritischen Details aufklaren!
Danke im voraus und Gruesse
Edit: Danke Markus und Rudi, fuer die zusaetzliche Infos! (Ja ich habe schon zig mal ge-RTFM-ed, aber mehr infos dazu, oder gar ein Video des Vorgang sehen (und am liebsten auch verstehen!!) kann nie schaden!
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Editiert am Mon 30. Nov. 2020, 15:21:48 von Ronzo
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Mon 30. Nov. 2020, 16:09:05 |
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Hallo Rudi,
vielen Dank, das ist genau was ich gesucht habe, aber nicht gefunden habe. Danke auch an Markus für die Beschreibung. Das Ventil im Kolben war der Schlüssel.
Der Aufbau erklärt auch das Gefühl/Geräusch was ich beim Betätigen der Bremse habe. Es wird der Kolben nach rechts geschoben, theoretisch bis er auf dem Gehäuse aufliegt. Das ergibt dann ein zusätzlichen Raum links vom Kolben, welcher mit Bremsflüssigkeit gefüllt wird. Und das zweimal, weil zwei Regler.
Zudem geht die Überströmung vom Raum 6 zum Raum 3 durch die Mitte des Kolbens. Bei waagrechter Einbaulage wird da immer eine Luftblase bleiben, welche nicht durchgespühlt wird. Das ist konstruktionsbedingt.
Entlüften mit Unterdruck könnte da helfen. Die Bremse wird aber immer weicher sein, als das Einkreissystem in meinem frühen P1800. Der hat gar keinen Regler drin.
Viele Grüße,
Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 16:28:13 |
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Boah, Rudi...
Ich fummel mir mit einer Skizze einen ab und Du hast ein Dokument parat....
Medium:Kolben_nach_links_verschoben.pdf
Das "Weiche" in der Bremse kommt aber nicht von einem Luftbläschen sondern vom Weg des Kolbens gegen die Regelfeder. Dort vergrößert sich der Raum, nimmt Bremsflüssigkeit auf und "frisst" Pedalweg, ohne dass der Druck an der HA-Bremse steigt.
Allerdings erst ab 30bar...
Grüße
Markus
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Editiert am Mon 30. Nov. 2020, 16:40:52 von Ali Mente
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Mon 30. Nov. 2020, 16:30:50 |
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Markus, aber auch sehr schön gemalt, hätte ich auch verstanden
VG, Jürgen
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Mon 30. Nov. 2020, 20:07:15 |
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Hallo Ronzo,
falls Du mit "die Anzugsmomente" die Verschlussschraube eines zerlegten Bremskraftreglers meinst, so lese ich im FM "100-120 Nm (1,0-1,2 mkp)".
Gruss jean
BTW: Lass Deine Frau wieder einmal nach meiner Post im Spam Ordner schauen.
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1800E (1971) - 122S (1964) - PV 54408 (1960) - 780 (1988, 1991)
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