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Mon 15. Jun. 2020, 18:31:44 |
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Hei Moritz,
Deinen Thread verfolge ich mich großer Neugier.
Zunächst zu meinem Verständnis: hast Du den OD komplett zerlegt? Zitat: "ich habe jetzt mein Overdrive offen, und Kolben, Reduzierventil und Ölpumpe ausgebaut." Also nur diese Teile?
Nachdem Du die Symptome und Deine Maßnahmen genau beschrieben hast, denke ich nicht, dass Dein Problem in erster Linie mit der Steuerung des Manöverdrucks zusammenhängt - wobei neue O-Ringe sicher nicht schaden können.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat sich der Kupplungsbelag als kompletter Ring von seinem Träger abgelöst. Eine Weile lang bekommt der Belag bei niedrigen Drehzahlen seinen Kraftschluss, bevor er irgendwann den Weg alles Irdischen geht. Du beschreibst ja anschaulich, dass der Kraftschluss immer schlechter wird.
Wie man an dem einen Kolben deutlich sehen kann, ging es im Inneren irgendwann mal richtig heiß zur Sache - aus welchen Gründen auch immer. Möglicherweise ist das auch die Ursache für die abgelöste Reibfläche. An Deiner Stelle würde ich den Kolben lediglich etwas läppen und den Zylinder unangetastet lassen. Das Tragbild ist nicht entscheidend für die fehlerfreie Funktion. Wichtig sind da in erster Linie die O-Ringe.
Was das richtige Getriebe- und OD-Öl angeht: Seit an alten Volvos schraube (und das sind ein paar Tage) verfolge ich die Empfehlungen verschiedener Päpste und Hüter des Wahren, Schönen und Guten mit einem gewissen sportlichen Interesse. Von ATF über 1o W-Schlagmichtot, unlegierten Einbereichsölen bis hin zum guten extra vergine war fast alles vertreten, was schmierige Finger macht. Das Dumme an diesen ganzen Empfehlungen ist, dass sie erstmal alle irgendwie funktionieren. Das Getriebe dreht sich, und auch der OD gibt sich willig. Experteneinigkeit gibt es nach meiner bescheidenen Wahrnehmung nur darin, dass man tunlichst kein Hypoidöl oder eines mit Zusätzen von Festschmierstoffen wie etwas MoS2 einfülle.
Alte Werksempfehlungen und historische Spezifikationen helfen da nicht weiter. Volvo hatte nur deshalb Motorenöl (Einbereichsöl) auch für die Getriebe freigegeben, weil die Lagerhaltung und die operative Arbeit für die Vertragswerkstätten damit deutlich vereinfacht wurden. Getriebe und ODs waren für eine gewisse Laufleistung und Lebensdauer konzipiert. Dass solche Aggregate auch nach 5o oder 6o Jahren in Betrieb sein könnten, hätten sich die seinerzeit Verantwortlichen wohl niemals träumen lassen. Ja, sie laufen noch - sind aber verschlissen und verbraucht (ich rede nicht nur von irgendwelchen Lagernadeln und Konuskupplungen, die man recht einfach austauschen kann). Also sollten wir solchen Aggregaten schon das Beste gönnen, was wirklich dafür geeignet ist.
Motorenöl ist das bestimmt nicht. Das ist in erster Linie darauf ausgelegt, hohen Scherkräften zu widerstehen. Was ein Getriebe braucht, ist - Getriebeöl. Es ist auf hohe Druckfestigkeit konfektioniert, wie sie bei dieser Anwendung logischerweise vorkommen. Inzwischen sind Getriebeöle in dieser Hinsicht richtig gut geworden - weit besser als vor 5o Jahren. Ist doch klar, oder?
meint Lutz
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Mon 15. Jun. 2020, 18:46:29 |
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OK, tolle Tips...
aber welches Öl füllt denn der Lutz jetzt ein. ?!?
ein Getriebeguru, HeinzB vom Möhnesee, hat Castrol 15W40 empfohlen,
damit fahre ich seit 1991 einen Dailydriver
über 10tausende Kilometer...
da wüsste ich nicht,
warum ich das ändern sollte ....
Grüße Magnus
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Mon 15. Jun. 2020, 19:26:06 |
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Quote:username Quote:Volvomania 15. Jun., 19:46
ein Getriebeguru, HeinzB vom Möhnesee, hat Castrol 15W40 empfohlen,
damit fahre ich seit 1991 einen Dailydriver
über 10tausende Kilometer...
da wüsste ich nicht,
warum ich das ändern sollte ....
Tja.
Wasser - oder besser gesagt: Öl - auf meine Mühlen! Was der Zahnarzt B aus M seiner Familie empfiehlt, ist bestimmt aller Ehren Wert. Hauptsache, dass es kein Getriebeöl ist, das ins Getriebe soll. Die Logik ist bestechend. Ob ich jetzt einfach mal das gute SAE 8o-9o Gl 3 in meinen B 2o kippe? Das wäre dann sinngemäß genauso richtig.
Und nein: ändern sollst Du selbstverständlich nix.
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Mon 15. Jun. 2020, 21:07:51 |
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@ Lutz
prima Antwort ...
ein Minimum an Sarkasmus regt ja zum Nachdenken an...
ich bin zwar Zahnarzt K aus H,
aber auch nicht mit B aus M verwandt,
der wiederum gar kein Zahnarzt ist...
was muss ich jetzt tun...
btw...mir fehlt der plausible Grund,
warum ein professioneller Getriebesanierer,
unter Verwendung damals noch erhältlicher Neuteile,
mir ein feinstes M41/J aufbaut,
und dann eine abwegige Ölsorte/Spezifikation auffüllen soll...
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Editiert am Mon 15. Jun. 2020, 21:57:00 von Volvomania
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Mon 15. Jun. 2020, 21:21:24 |
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...also ich fahre in meinem M41 auch Motoröl 15W40 ,wie Magnus, eingefüllt von den Brüdern B aus DU.
Lt. Datenhandbuch kommt da Motoröl SAE30 oder SAE20W40 rein.
Viele Grüße
Marc
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Tue 16. Jun. 2020, 7:06:08 |
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ja und das Motorenöl kommt rein weil es der Overdrive will, das Getriebe selber ist da völlig wertfrei Volvo schmiss von auch ATF rein.
Gruss Michael
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Gets Around
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Tue 16. Jun. 2020, 10:07:40 |
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Na ja.
Mit heftigem Widerspruch war bei diesem Thema zu rechnen. Deswegen habe ich versucht, sorgfältig und schlüssig zu argumentieren - siehe oben.Und wer sich intensiv mit dem Thema der Spezifikation von Ölen auseinandersetzt, wird bald merken, dass das ein sehr umfassender Komplex ist. Da geht es um individuelle Auslegungen, Viskositäten, Legierungen und Additive. Dummerweise gibt es dann auch nirgendwo eine Auswertung, die besagt, ob dieses oder jenes Öl nun für ein Volvo M 41 geeignet ist. Die Schlüsse muss man schon selber ziehen - und womöglich seine bisherige Haltung überdenken. Ich selber habe auch viele Jahre ein mineralisches 2o W 5o für Motor und OD-Getriebe verwendet.
Als Fazit: gerade bei älteren Getrieben geht es um Druckfestigkeit und Temperaturbeständigkeit (das Öl kann durchaus heißer werden als im Motor). Die Nadeln laufen direkt im Gussgehäuse und übertragen hohe Kräfte. Im Hinblick auf die Viskosität des Öls: gerade das M 41 neigt im Alter zur Inkontinenz. Der Zwischenflansch ist stark auf Torsion beanspucht, die sechs Dichtflächen haben sich inzwischen verzogen. Außerdem suppt es nach einer gewissen Zeit gerne am Tachoabtrieb - und mit Vorliebe an den verschlissenen Passungen der Vorgelegeachse.
@ Magnus
dass bei Dir alles okay ist und Du die Ölsorte nicht wechseln willst, habe ich inzwischen verstanden.
@ Marc
wohl dem, der sein Getriebeöl anderweitig einfüllen lässt! Mir selber tropft das Zeug bei dieser Fummelei immer in die Hutkrempe. Im Datenhandbuch geht es natürlich darum, die alten Werksvorgaben zusammenzufassen. Neue individuelle Adaptionen und Veränderungen abzubilden, ist bestimmt nicht der Anspruch von Walter Wolf (dessen Buch Du vermutlich meinst). Abgesehen davon ist WW ein souveräner Kenner, der garantiert für eine Diskussion über Ölsorten offen wäre.
Was mich einigermaßen wundert: Du führst die Brüder als Gewährsleute für die richtige Ölsorte an. Die haben Moritz' OD D vor drei Jahren und 16 Tkm revidiert - und nun zeigt er solche Schäden. Obwohl ich Emojis hasse:
@ Gurus
Selbstverständlich könnte auch ich jemanden nennen, der sein ganzes Arbeitsleben mit der Revision alter englischer und schwedischer Getriebe und ODs in allen Varianten verbracht hat, enge Kontakte nach UK unterhält und außerdem oft für die bekannten Gurus der Szene tätig ist - und der seit einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich Getriebeöl empfiehlt. Mir gehts aber nicht um Autoritäten, sondern um Euer Für und Wider.
Dieses "ich mache das so, weil es der und der gesagt hat" geht mir aber so richtig auf den Zeiger. Die Suche nach jemandem, der mir das Denken abnimmt, entspricht nicht meinem Verständnis von unserem Hobby. Abgesehen davon sind mir die einigermaßen suspekt, die sich stets und blind auf ihre 'Erfahrung' berufen. Allzu oft sind gerade die blind für Neues und Besseres. Und: man kann durchaus auch eine Sache ein Leben lang falsch machen.
@ Michael
Du argumentierst, dass gerade der OD das Motoröl brauche. Um dann zu schreiben "Volvo schmiss auch ATF rein". ATF ist dann also ein Motoröl, oder?
Nach meiner Überzeugung ist es gerade der OD, der ein druckfestes Öl braucht. Abgesehen vom hohen Steuerdruck sind die Planetenräder immerhin schräg verzahnt.
Und im Hinblick auf die Temperaturbeständigkeit von Ölen führt uns das wieder zu dem aktuellen Problem zurück, das Moritz mit seinem OD hat. Einen Kolben mit solchen Fressspuren habe ich noch nie gesehen. Woran das nur liegen mag?
Viele Grüße - Lutz
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Editiert am Tue 16. Jun. 2020, 18:19:35 von Heisser Asphalt
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Tue 16. Jun. 2020, 15:17:57 |
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Hallo Lutz,
da habe ich mich unklar ausgedrückt: M45 und M47 Getriebe werden ab Werk mit ATF befüllt, darauf bezog sich mein Beitrag.
Und ich bin völlig wertfrei was sich jeder ins Getriebe schüttet, meine Erfahrung seit 1977 gebe ich hier gerne weiter, ob das befolgt wird darf und muss jeder selber entscheiden.
Gruss Michael
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Thu 18. Jun. 2020, 9:52:41 |
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Hallo!
@Lutz
An Deiner Stelle würde ich den Kolben lediglich etwas läppen und den Zylinder unangetastet lassen. Das Tragbild ist nicht entscheidend für die fehlerfreie Funktion. Wichtig sind da in erster Linie die O-Ringe.
Das sehe ich auch so Moritz! 3000er Nassschleifpapier finde ich, ist zu fein, da ist vermutlich Zeitungspapier rauer. Ich würde 1500er nehmen zusammen mit Öl, da werden, aus eigener Erfahrung, angegriffene geschliffene Flächen wie z.B. am SU-Vergaserkolben wieder spiegelblank. Dass es X-Ringe gibt ist mir neu, die Entwicklung geht weiter oder ich habe zu aktiven Zeiten was verpasst? Sie sind vielleicht eine gute Alternative zu den O-Ringen, haben sie doch immerhin doppelt so viele Dichtlippen.
Ansonsten ruhig Blut!
Welches Öl in Motoren oder Getriebe gehört ist genauso wie ob in Reifen auf Tiefbettfelgen Schläuche gehören oder nicht immer wieder Grund für kontroverse Diskussionen.
Jetzt war ich aber kurz verunsichert und habe im Werkstatthandbuch nachgeschaut. Dies habe ich übrigens in Form von Kopien in alten Leitz-Ordnern für dreckige Hände und in fein als Nachdruck von einer Aktion des Volvoclubs, das reicht mir schon seit Jahrzehnten. Ich brauche keine Workshop Manuals auf USB Sticks gePeDeeFt oder so, da habe ich keine Ahnung davon. Nur mal so nebenbei und in Erinnerung an einen anderen Beitragsstrang von vor wenigen Tagen. Also im Werkstatthandbuch von Volvo steht SAE 30 oder SAE 20W-40.
Ich habe auch schon ATF-Öl ins M41 gekippt genauso wie mal irgendwas extrem dünnflüssiges was ein spezieller Audi in seinem Allraddifferential hat, empfohlen von Gurus, aber nichts für alte Volvogetriebe. Am besten aber bin ich bisher mit Motoröl 15/40 gefahren und hatte noch nie Probleme, nicht 10tausende Kilometer wie Magnus berichtet, sondern ohne Übertreibung 100tausende Kilometer, mit ein und demselben Getriebe. Laufleistung mittlerweile weit jenseits von 400000km! Warum soll Motoröl schlecht sein frage ich mich, wo es doch auch Fahrzeuge gibt bei denen Motor und Getriebe einen gemeinsamen Ölhaushalt haben, spontan fällt mir da der Ur-Mini ein. Wenn man bedenkt dass die Getriebe bei diesen auch noch mit den aggressiven Verbrennungsrückständen des Motors zurecht kommen müssen? Und so, liebe Mitdiskutierende, werde ich daran nichts ändern und weiterhin das gleiche Öl ins Getriebe füllen wie in den Motor. Daher ruhig Blut, am Ende sollte jeder für sich entscheiden was er für das Beste hält!
Und den Guru Heinz B. Magnus, der von seiner Wohnung auf die Sperrmauer des Möhnesees sehen kann, kenne ich auch!
Gruß Bernhard
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Forum Vet
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Sat 20. Jun. 2020, 15:31:57 |
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Hallo Lutz,
Deine Thesen mit dem Getriebeöl klingt interessant und schlüssig. Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht und nie in Erwägung gezogen, dass eine Ölempfehlung eines Herstellers immer auch ein Kompromiss aus Eignung und Wirtschaftlichkeit ist (hier: noch eine Sorte im Ölkabinett). Aber ich bin wie die Volvo-Werkstätten auch dadurch zu begeistern eine Sorte Öl weniger im Regal stehen zu haben. So finde ich den Gedanken mit 15 W 40 für Motor und Getriebe zu fahren verführerisch. Aber das löst mein Problem nicht.
Das Overdrive ist komplett zerlegt. Schon aleine damit kein Dreck in den Tiefen des Gehäuses verschwindet, wenn ich daran rumspane. Meine Kupplungsbeläge haben sich definitiv nicht vom Kupplungsträger gelöst, die sind vernietet und nicht wie heute üblich geklebt.
Ich meine aber den Übeltäter ausgemacht zu haben. Die Lauffläch des O-Ring am Reduzierventiel sieht verboten aus. Da aber meine Wurstfinger zu dick sind, um in der Reduzierventilbohrung zu schleifen, muss ich erst meine Tochter überzeugen, dass sie mit ihren kleinen Händen "the one and only" ist, die diese verantwortungsvolle Tätigkeit ausführen kann. Obwohl der O-Ring augenscheinlich in Ordnung ist, wundere ich mich, dass bei der Bohrungsoberfläche sich bei kaltem Öl genug Druck aufbauen kann.
Vielleicht könnte ich auch auf ein gebrauchtes Getriebegehäuse hydraulikseitig zurückgreifen. Der Kandidat ist aber aus einem späten D-Typ, ich habe ein frühes. Weiß jemand, ob die frei tauschbar sind, bzw. ob sich früh und spät an der hintere Hälfte (Mechanikteil) unterscheiden?
@ Michael:
bissher habe ich wie Du auch das billigste Öl verwendet. Offenbar mit Erfolg! Getriebe ist kaputt. Wobei ich nicht behaupten möchte, dass der Schaden am Öl liegt. Das Overdrive hatte ich schon vor dem Einbauen 2015 mit neuen O-Ringen ausgestattet. Damals habe ich mich schrauberisch auf wesentlich niedrigerem Niveau bewegt und gar nicht hinterfragt, ob die Teile, an denen sich die Verschleißteile bewegen auch verschleisen. Aber schon damals konnte das Öl so warm werden, dass das Overdrive durchrutscht. Durch wenig Fahrten über weitere Strecken fiel dass nur nicht so auf. Trotzdem habe ich mich genau desshalb mit dem Overdrive dann dem Instandsetzer anvertraut. Dieser hat dann nach Inaugenscheinname des Teils und Beratung aber auch nur bedarfsgerecht gehandelt. Heute hat mein Auto mehr Leistung, wesshalb ich auch schneller fahre, was zu mehr Druck im Overdrivekreislauf führt und damit auch öfter zum Versagen des Öldrucks.
Das mit den X-Ringen habe ich erst mal verworfen. Zum einen verkaufen die nur an Gewerbetreibende und zum anderen gibt es da nicht jede Schnurdicke. Optimaler Weise besorgt man X-Ringe mit passendem Ausendurchmesser und dreht sich dann Kolben mit passender Nut. Dann ist es aber immer noch schwierig! Wieviel dehne ich die X-Ringe, wieviel müssen die außen dicker als die Bohrung sein? Das auszuprobieren ist mir zu langwierig. Interessant finde ich die Idee, die Löcher aufzubohren und eine Messinghülse als Kolbenlauffläche einzukleben. Aber jetzt wird erst noch mal mit glatt polieren probiert.
Noch eine weitere Frage! Im Overdrive sind ein Haufen Bohrungen als Leitungen ausgeführt, die nach ausen mit einer eingeschmiedeten Kugel abgedichtet sind. Billig in der Herstellung und billig in der Haltbarkeit. Bei mir sind viele solcher Kugeln undicht, wesshalb ich sie mit HT-Rot Hochtemperatursilikon von Ellring überschmiert habe, was auch so drei Jahre lang hält. Ich denke darüber nach die Kugeln zu entfernen, ein Gewinde zu schneiden und eine Madenschraube mit Loctide einzukleben. Was haltet Ihr davon?
Viele Grüße,
Moritz
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Forum Vet
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Sat 20. Jun. 2020, 15:51:15 |
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Hallo Moritz,
ich möchte gerne einige Ausssagenkurz kommentieren.
"dass bei der Bohrungsoberfläche sich bei kaltem Öl genug Druck aufbauen kann."
Das hängt mit der Viskosität des Ols zusammen: Warm wird es dünnflüssiger
"was zu mehr Druck im Overdrivekreislauf führt und damit auch öfter zum Versagen des Öldrucks"
Nein, Versagen des Öldrucks kommt von zu niedrigem Druck
"ein Gewinde zu schneiden und eine Madenschraube mit Loctide"
Was ist mit den Spänen, die durch das Schneiden entstehen? Da kommt kein Filter mehr vor dem Wirkort des Öls. Du solltest also alle Kanäle öffnen, spanend bearbeiten und gut spülen.
Einfacher könnte es sein die Kugeln nachzudrücken.
https://cdn1.vogel.de/s2QgOXBr6y3BksbsJYHgtvinLms=/images.vogel.de/vogelonline/bdb/850600/...
Grüße
Markus
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Editiert am Sat 20. Jun. 2020, 15:56:43 von Ali Mente
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Sat 20. Jun. 2020, 17:22:31 |
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Hallo Markus,
ich meinte mehr Druck, macht mehr Wärme, das führt zu dünnerem Öl und dann sinkt der Druck, ich habe schneller gedacht als geschrieben und die Hälfte unterschlagen.
Ja das mit den Spänen finde ich auch ambitioniert, die alle wieder rauszuspülen.
Dein von Dir genannter Link, gibts da 'ne ganze Homepage dazu? Ich stoße nur auf Aufgegebene Seiten oder Flattermänner.
Vielen Dank,
Moritz
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Gets Around
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Sat 20. Jun. 2020, 18:50:21 |
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Moritz, Du hast eine PM von mir.
Lutz
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Forum Vet
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Sun 21. Jun. 2020, 9:38:18 |
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Guten Morgen Jungs,
Sicherlich bin ich kein Ölexperte. Ich hege auch nicht die Absicht einer zu werden. Also vertraue ich - wie einige hier - der Arbeit von Spezialisten. Den zeichnet gemeinhein aus, dass er neben der Expertise auch über eine hinreichende Menge an Reparaturen / Getrieben über die Jahre getätigt hat. Damit also eine gewisse Lernkurve durchlaufen wurde, denn die graue Theorie insbesondere komlexerer Themen ist das eine, die Realität mitunter anders. Auch sind die Hersteller in ihren Empfehlungen nicht alle Idioten gewesen....
Vor diesem Hintergrund finde ich es überhaupt nicht verwerflich, sondern im Gegenteil intelligent an der Lernkurve Anderer / Experten zu partizipieren.
Meine bisherige Erfahrung zum Thema Getriebe/OD mit 15W40:
- Der von Magnus erwähnte Spezialist von der Möhne (der kann im übrigen auch sehr gut D-Jetronic) hat in grauer Vorzeit auch mein Getriebe/OD gemacht (mit 15W40) und es hat ohne Probleme den B22 über mehr als 100Tkm ertragen (ein erheblicher Teil davon quer durch Europa auf Schnellstrassen in jugendlich dynamischer Fahrweise und im OD).
- Im Rahmen der kürzlichen Voll-Resto haben die Brüder das Getriebe / OD auch in der Hand. Es steckt nun ein B25 davor und drinnen ist wieder 15W40.
Bernhards enorme Laufleistung mit seiner Zone wäre für mich ein weiterer wichtiger Indikator bei der Frage des zu wählenden Öls. Auch wenn wir bei optischen Dingen (wie Bremsleuchten) nicht immer einer Meinung sind, bei Technischen sind wir es meist
Jeder kann sich selber fragen, was Experten / eine Werkstatt wie etwa die Brüder motivieren sollte, über Jahre ihren Kunden eine subotimale Lösung einzufüllen bzw. falls 15W40 zu häufigen Fehlern über die Jahre geführt hätte, warum sie dann nicht aus diesem Fehler hätten lernen sollen...
Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welchem Rat/Meinung er mehr Glauben schenkt. Ob er etwas Neues ausprobieren möchte oder bei der bewährten Lösung bleibt. Und selbst wenn die neue Idee/Theorie nicht funktioniert, ist es auch kein Beinbruch. Dann wird es halt wieder repariert. Gibt Schlimmeres in der Welt.....
In dem Sinne gleich mal wieder "rollend" und das Ende der tagelangen sinnflutartigen Regenfälle nutzen.....
Oliver
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Sun 21. Jun. 2020, 12:29:38 |
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Wenn ich von Silikon Dichtmasse in einem Overdrive lese stellt es mir die Nackenhaare auf. Es muss sich nur ein kleiner Krümel lösen und z.B. das Einwegeventil schließt nicht mehr perfekt. Sobald das Öl sich erwärmt schließt es nicht mehr genug und der Overdrive rutscht durch.
Auf die Funktion hat das verwendete Öl nur bedingten Einfluss. Für die Lebensdauer sind Öle mit modernen Additiven zu meiden, diese schaden der Kupplung. Lieber ein günstiges Öl und dafür alle 25tkm wechseln.Etwas silberfarbener Glibber ist normal, winzige schwarze Fussel sind nicht gut, denn die kommen von der Kupplung Filtersieb jeweils reinigen.
Ich würde aber nochmals den Magnetschalter und alle Kontakte prüfen.
Wird der Schalter nach längerer Fahrt heiß? Ist er richtig eingestellt?
Gruss
Ron
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Editiert am Sun 21. Jun. 2020, 12:59:53 von Pepron
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Forum Vet
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Sun 21. Jun. 2020, 13:55:03 |
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Hallo Ron,
das Silikon ist von ausen auf die Kugeln aufgebracht, die die Bohrungen verschließen, welche als interne Ölleitung dienen. Wenn sich das löst, liegt es unter dem Auto, aber nicht im Getriebeöl. Deine Nackenhaarekönnen sich also ruhig wieder legen.
Als Ursache darf mit hoher Warscheinlichkeit die Lauffläche des Reduzierventil-O-Rings betrachtet werden. Manöverstrom und Haltestrom stimmt, der Magnetschalter ist als Ursache auszuschließen.
Entstehen Späne von der Kupplung nicht immer, wenn diese durchrutscht? Schließlich soll ja die Overdrivekupplung nur dann kraftschlüssig werden, wenn die Schwungscheibenkupplung getreten ist. Oder anders ausgedrückt, wärend die Schwungscheibenkupplung durchaus in der Lage ist, Drehzahldifferenzen zwischen Kurbelwelle und Getriebeprimärwelle für kurze Zeit, auch bei hohem Drehmoment, auszugleichen, ist die Overdrivekupplung für nichts anderes gut, als zwei Teile starr miteinander zu verbinden.
So stellt sich die Frage ob die Overdrivekupplung versagt, weil sie über ihren Todespunkt hinaus verschlissen ist, oder wie in meinem OD, die Kupplung ihre Aufgabe nicht erfüllen kann, weil die Hydraulik versagt.
Viele Grüße,
Moritz
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