Wed 15. Apr. 2020, 17:46:15 |
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Hallo Leute!
Wie ihr ja wisst, bin ich noch nicht all zu lange unter den Volvo Fahrern und fahre mit meinem Duett ja auch meinen ersten Oldie.
In den vergangenen Monaten sind mir ein paar Marotten des Autos aufgefallen, bei denen ich nicht so recht einordnen kann, ob das Verhalten "normal" für einen 60er Jahre Benziner ist, oder ob man hier und da ein bisschen nachbessern sollte.
Aber fangen wir von vorne an:
Der Volvo hat von mir eine 12V-Anlage bekommen mit dem Ziel die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Autos zu erhöhen, (helleres Licht, weniger Anlassprobleme durch schnell drehenden Anlasser, keine Probleme mit modernen 12V Anhängern..)
Nach der 12V Umrüstung gab es zunächst Zündprobleme die ich zuerst auf die uralten Panzerspule zurückgeführt hatte, nach sehr langer Fehlersuche stellte sich aber heraus, dass die Ursache in der Befestigung des Kondensators lag. Nachdem der örtliche Boschdienst die Zündung eingestellt hatte und ich die Zündung mit einer neuwertigen Panzerspule, neuen Unterbrecherkontakten und neuem Finger und Verteilergehäuse aufgerüstet habe, zeigte das Thermometer immer sehr unterschiedliche Werte an:
Im Standgas klettert die Nadel sehr zügig an das Ende der Temperaturskala, sprich bis an das Ende des weissen Bereichs. Gibt man auch nur ein kleines bisschen Gas, schiesst die Temperatur zurück in den mittleren grünen Bereich. Die Messung mit einem digitalen Thermometer ergibt ca. 85°C im Standgas am Zylinderkopf (Also eigentlich normal).
Ist der Motor eine Weile warmgelaufen,(so nach 20 Minuten) kommt aus dem Bereich der LIMA ein zwitschern, das sich anhört als würde da ein Lager sauer laufen. Die Lima ist aber durch die 12V Umrüstung nagelneu und der Keilriemen sieht auch nicht danach aus, als würde er durchrutschen, sprich es sind keine Spuren von Reibung erkennbar wenn man Ihn sich näher ansieht. Das "Schraubenzieher-Stetoskop" transportiert dieses Zwitschern auch nicht in mein Ohr, wenn ich es an die Lima halte...
(siehe Video: https://www.youtube.com/watch?v=eZJLbG5uUHI)
Wenn ich schlagartig Gas wegnehme brabbelt der Auspuff fleißig Nachzündungen raus.
Bei einigen Motoren ist das bis zu einem gewissen Grad normal, bei anderen sogar gewollt.
Der Topf ist nagelneu und erst vor kurzem gewechselt, die restliche Anlage ist alt, da ich mittelfristig einen Edelstahl-Auspuff montieren möchte.
Die Frage ist, bis zu welchem Grad das bei einem Volvo normal und tolerierbar ist
und wo die Ursachen liegen können.
Weiterhin sind alle 4 Kerzen ziemlich weiss, obwohl der Volvo ja mit frischer Inspektion gekauft wurde. (Bei der Inspektion kamen neue Kerzen rein, dem Mechaniker hätte es an den alten Kerzen also auffallen müssen, das die Zündung viel zu heiss ist, die neuen Kerzen haben mittlerweile so um die 600km drauf...) Ein Abgastest mit einem Motorenschrauber hat gezeigt, das im Standgas so gut wie gar kein CO aus dem Auspuff kommt, (ca. 0,1% oder sogar noch weniger). Seine Vermutung lag darin, dass der Motor im Standgas zu mager läuft und die entsprechende Schlussfolgerung war, man müsse die Leerlaufdüse aufbohren. Davon habe ich erstmal Abstand genommen, da ich ohne konkreten Anhaltspunkt nicht an den Vergaserdüsen herumbohren möchte...
Die Kerzen werden ja nicht von jetzt auf gleich weiss, daher schließe ich erst einmal eine falsche Zündeinstellung der Bosch Werkstatt aus.
Auf der einen Seite möchte ich nicht päpstlicher als der Papst sein, auf der anderen Seite weiß ich aus meinem Beruf aber auch wie teuer eine Motoreninstandsetzung werden kann, selbst wenn man alle Arbeiten selbst durchführt - und natürlich will ich auch unabhängig davon, das der B16 Motor noch viele Jahre zuverlässig arbeitet.
Was meint Ihr zu diesen Dingen?
Viele Grüße
Georg
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Editiert am Wed 15. Apr. 2020, 17:53:42 von Georg 95
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