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Ölfalle Kurbelgehäuseentlüftung 940 turbo

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Hallo,

einmal ist immer das erste Mal:
Mein B230FT rotzt seit einigen Tagen das Motorenöl nur so heraus.
Dummerweise bin ich gerade damit unterwegs und komme so bald nicht zu einer anständigen Reparatur, ich habe aber durch Ausschluss von Lader bzw Kolbenringen inzwischen die Ölfalle in starkem Verdacht, va dort herum suppt es tüchtig, ca 1l Verlust auf 100 km BAB !
Das Entlüftungsrohr habe ich schon geöffnet, von Zeit zu Zeit speit es dort auch im Schwall heraus.
Auspuff ist übrigens sauber, Leistung und Spritverbrauch unauffällig.

Ich suche also zunächst nach einer Notlösung bzw Erklärung für diese Phänomene, wie ist das Teil eigentlich aufgebaut und wie kann man es von weiteren Sauereien abhalten ?

Ich dachte bisher nicht daß dieses Mistding solche Auswirkungen haben könnte, aber ein kleines Leck scheint irgendwie dramatisch die Druckverhältnisse dort zu ändern.

Hat einer von Euch schon mal sowas ähnliches erlebt oder gar son Teil geöffnet, ist doch keine Raketentechnik innen ?

Grüße

Forum Vet
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Hallo Errollt

Im Detail habe ich die Entlüftung vom Turbo gerade nicht vor augen, aber es müsste ein Schlauch aus dem Bereich der Ansaugbrücke zur Saugseite des Turbos sein. Beim Sauger ist unter der Ansaugspinne ein etwas dickerer Knubbel, das Flammsieb. Es besteht aus Kunststoff und hat viele ca. 4mm grosse Löcher in der eine allfällige Flamme erlöschen soll und die nach Jahren verstopfen können. Zur Reinigung kann man das Ding ausbauen, es müsste alles nur gesteckt sein, und dann in Aceton oder Bremsenreiniger einlegen. Ob es der Turbo auch hat weiss ich gerade nicht, denn der Sinn eine Flamme zu löschen ist hier nicht gegeben.

Viel Erfolg wünscht Schorsch

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Naja ich glaube nicht daß das Problem etwas mit Verstopfung zu tun hat, eher im Gegenteil mit einem Leck sonst würde ich ja nicht von Zeit zu Zeit wahre Eruptionen aus dem Ablüftungsrohr haben.
Ich stelle mir das so vor als würde durch ein Leck eine Luftkammer in der Ölfalle geflutet werden und dieses "Falschöl" wird dann

erst bei Autobahnfahrt in Mengen mitgerissen.
Flammsieb gibts beim Turbo übrigens nicht.

Bis zur Heimfahrt habe ich mir zunächst einen provisorischen Oilcatch aus einer leeren Ölflasche gebastelt.

Btw: Warum hat sich dieser threat nun plötzlich verdreifacht ?
Kann der Admin bitte mal löschen ?
Editiert am Fri 13. Mar. 2020, 7:59:49 von Errollt

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Die Ölfalle des Grauens...
...heute habe ich mich mal dranmachen können und Leute ich kann euch sagen:
Tatsächlich war die Ölfalle verstopft.
Wobei das noch eine Untertreibung ist, das war ein einziger Mist-/Schlamm- und Kohlebrockenkübel.
Soviel Dreck auf einem Haufen hatte ich auch im Ölrohr des Laders noch nicht gesehen, zuletzt vielleicht in einem gut abgehangenen Heizungskasten eines 2-ers.
Also der vordere Ablauf war so zugesottet daß ich zunächst nicht mit dem Schraubenzieher durchkam.
So kann ich mir nun die regelmäßigen Öleruptionen erklären: Das Teil lief schlicht bis zur Oberkante voll und kotzte sich dann nach oben aus.
Ich hatte das wohl gründlich unterschätzt, mal von oben rein gestoßen und ein Schlöckchen Diesel: Das muß doch frei sein...
Jetzt erkenne ich: Es ist ein wahres Labyrinth darin und das stand zu einem Viertel voll mit Kohle und Schlamm.
Kann man nur im ausgebauten Zustand gründlich freibekommen.

Ich habe zwar noch keine Testfahrt gemacht, das Teil weicht noch über Nacht im Dieselbad, aber ich denke das dürfte die Auflösung des Rätsels sein.
Eben kleine Ursache - Große Wirkung !

PS: Ich bin übrigens KEINE Ölwechselschlampe, eine regelmäßige Reinigung steht ab jetzt aber mit auf meiner Wartungsliste.
Editiert am Wed 18. Mar. 2020, 19:34:17 von Errollt

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Moin Errollt,

Interessante Geschichte. Stell mal ein paar Bilder rein.

Gruß und viel Spaß beim wiederzusammenbau,
Lard

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Für Fotos war ich nicht in Stimmung, eins habe ich als Andenken von der Unterseite gemacht, weiß aber nicht wie es zu posten wäre.

Heute auf der ersten Probefahrt hat sich gezeigt daß es doch noch nicht perfekt ist, spuckte immer noch tüchtig sobald der Lader ab ca 3000 Touren einsetzt und es bläute zudem aus dem Auspuff.
Außerdem sabbert es noch unten etwas aus der Ölfalle heraus.

Ich habe also erstmal das System von allen angesammelten Ölresten gereinigt, Schläuche, LLK etc
und werde nun aber die Ölfalle erneut ausbauen um den Simmering unten zu tauschen und um zu checken ob das Ölablaufrohr in das Kurbelgehäuse überhaupt frei ist.
(Wobei ich da einigen Bammel habe, da war doch was mit "fiel hinein und ward nicht mehr gesehen"...?)

Vergewissert habe ich mich erneut ob nicht doch der Lader schuld sein könnte, aber nach der Putzaktion spie es zwar aus dem (wieder geöffneten) Entlüftungsrohr aber der Lader sowie die Schläuche waren anschließend immer noch trocken obwohl ich ihn ordentlich getreten habe.

Fortsetzung folgt.

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Heute wieder dran:
Ölablaufrohr mit einem langen Kabelbinder auf Durchgang sondiert, zumindest auf den ersten 25 cm frei und unten war der Kabelbinder mit flüssigem Öl benetzt.
Nehme ich mal als gutes Zeichen, aber damit rückt die Ölfalle selbst wieder in den Fokus.
Die Zündkerzen sind alle gleich trocken und zumindest im Stand bei verschiedenen Drehzahlen kein übermäßiger blow by aus dem Kurbelgehäuse zu erkennen.
Langsam denke ich darüber nach mit einer Kamera den Eruptionen bei voller Fahrt auf die Schliche zu kommen.

Alle drei Öffnungen der Ölfalle haben tatsächlich Durchlaß für Druckluft zueinander, stellt sich abermals die Frage ob darin noch irgendwelche Ventile oä verborgen sind ?
Aufschneiden will ich derzeit noch nicht solange ich keine bessere habe.

Forum Vet
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Moin,
auch wenn das langweilig und unspannend ist: Du weisst schon dass man die Ölfalle neu kaufen kann?

Bei einer solchen Schweinerei würde ich nicht lange überlegen, allerdings fahre ich den 940 täglich 100 km, wenn ich nicht gerade zwangsweise im Homeoffice sitze....

viel Erfolg,
es grüsst der
Knut

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Ersatzteile einfach neu kaufen wäre natürlich eine Option wenn man den Fehler sicher genug eingrenzen kann.
Bislang hat sich hier aber niemand mit einschlägigem Erfahrungswissen gemeldet so daß ich mich gezwungen sehe weiterhin selbst zu experimentieren.
Außerdem gehe ich solch relevanten Dingen gern auf den Grund, eigentlich doch nichts ungewöhnliches für ein Technikforum oder ?
Wenigstens hoffe ich daß ich meinerseits andere user auf diese unterschätzte Problematik aufmerksam machen kann.
Die "Schweinerei" übrigens ist mit der Ableitung in den improvisierten Oilcatch inzwischen minimiert.
Editiert am Fri 20. Mar. 2020, 21:07:01 von Errollt

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Soweit ich gelesen habe leiden die neu erhältlichen Ölfallen außerdem an erheblichen Qualitätsmängeln, bei undichten Klebenähten ab Werk hält sich meine Begeisterung verständlicherweise in Grenzen.

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Moin,
ich wollte mich nicht beschweren dass Du uns an Deinen Forschungen teilhaben lässt, ganz im Gegenteil, das sind die interssantesten Beiträge für mich.
Ich wollte nur darauf hinweisen. Mir persönlich wäre der Aufwand für solche Forschungen zu hoch da ich wie gesagt das Auto täglich brauche und noch andere Sachen zu erledigen habe.

Ich habe eine solche moderne Ölfalle nun seit gut einem Jahr verbaut, ca.30.000 km, keine Probleme oder Undichtigkeiten. (B230FT mit aktuell 320.000 km).

viel Erfolg weiterhin,
es grüsst der
Knut

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Danke, den hatte ich heute.

Tatsächlich, es lag alles nur an dieser Ölfalle, trotz aller Reinigungsanstrengungen !
Ich kann es immer noch nicht recht glauben daß so ein lumpiger Mistkübel aus Plastik so dramatische Auswirkungen haben kann, so wird aus einem gesunden Motor ein Lava spuckendes Ungeheuer, mehr noch, wenn man das nicht rechtzeitig bemerkt riskiert man sogar innerhalb einer Stunde Fahrt die Kernschmelze aufgrund rapide eintretenden Ölmangels.
Mal ganz abgesehen von den Kollateralschäden wie verölten Kat, aufgeweichte Gummiteile und Kabelbäume etc.

Also ich hatte heute nach gründlichem Check möglicher anderer Ursachen mal so halbherzig eine Ölfalle älteres Modell aus einem Saugermotor verbaut, und wie als wäre nix gewesen läuft alles wieder blendend !
Alles trocken, kein Ölverbrauch, kein Ölübertritt in die Ladeluft, kein Ruckeln mehr.
Seidenweicher Motorlauf.

Nachdem ich zuvor bei abgebauter Ölfalle noch ein unerwartet starkes Pulsieren aus der Kw-Gehäuseöffnung
spürte hatte ich den Redblock schon fast aufgegeben.

Also erstmal Erleichterung auf der ganzen Linie und immer noch keine Erklärung für die Dysfunktion dieser Blackbox.
Jetzt ist aber Putzen und Ölwechsel angesagt.
Editiert am Sat 21. Mar. 2020, 19:56:55 von Errollt

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Fazit
Zu guter Letzt habe ich heute das corpus delicti aufgeschnitten, die Kammerwandungen waren immer noch von einer Kruste aus Ölkohle bedeckt.
Das hat wohl den sehr schmalen Schlitz oben in der Glocke zwischen der kleinen Zulaufkammer und der großen Ablauf- und Abdampfkammer blockiert, diese neuralgische Stelle ist von außen durch die Öffnungen nicht mechanisch zu reinigen.
Restlose Aufklärung hat mir der Blick auf den inneren Aufbau immer noch nicht gebracht, denn die Ölfontänen aus der oberen Abdampföffnung hätten eigentlich ebenso gut nach unten in die Ölwanne ablaufen können, da beide Anschlüsse von derselben geräumigen Kammer abgehen, aber nun muß es erstmal genug sein.

Wen's weiter interessiert:
Fotos der aufgeschnittenen Falle können zur Verfügung gestellt werden.

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Schließlich und endlich gestern auch noch vom TÜV die Rechnung für die bereits geahnten Folgeschäden präsentiert bekommen: AU nicht bestanden, Katalysator tot !

Das Ganze also nicht nur ärgerlich sondern auch kostspielig...

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Hallo Rollender,
ich habe immer noch keinen modernen Volvo und immer noch keine Ahnung davon!

Aber unzählige Motoren einer anderen Marke wurden in der Vergangenheit in Werkstätten bewusst oder unbewusst wegen einer zugesetzten Kurbelgehäuseentlüftung, einer Blechdose für unter 20€ für tot erklärt, die Autos weggeworfen oder für viel Geld gebrauchte oder neue Motoren eingebaut.
Deshalb sieh es possitiv, du hast Ahnung und du kannst schrauben, ein guter Kat lässt sich sicher gebraucht für wenig Geld auftreiben.

Gruß Bernhard

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Soweit ich weiß waren die Motoren bei VW tatsächlich Schrott wegen Ölinfarkt durch Zufrieren.
Der Fall lag also (zum Glück für mich) noch etwas anders, gemeinsam aber natürlich dieselbe nichtige Ursache.

Ohne den thread jetzt ausufern lassen zu wollen:
Welche Erfahrungen/Empfehlungen gibt es denn inzwischen zu Kats für Redblocks aus dem Zubehör ?
Billige Einschweißkats oder lieber doch die wenigen noch mit Flansch und Rohrschwanz verfügbaren ?


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