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Mon 12. Nov. 2018, 16:43:04 |
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Hallo!
Schon seit Tagen fertig, es fehlten nur noch die Fotos. Ich hoffe es interessiert noch jemanden?
@Börnaut
Drosselklappenwelle und Mitnehmer werden mit einem 3,1er Bohrer zusammen verbohrt und mit einem Kerbstift verstiftet. Der Stift wird dann im Schraubstock reingedrückt und beide Teile haben somit Kraftschluß.
Das stimmt nicht ganz, man sollte zu den Zeiten in denen ich das geschrieben habe im Bett liegen und nicht vor dieser Kiste sitzen!
Neue Drosselklappenwellen und Mitnehmer haben keine vorgefertigte Bohrung und werden und wurden im Zusammenbau gebohrt und verstiftet. Auf dem Bild unten sehen wir verschiedene Stifte, der linke ist (der schräg liegt stützt nur den ersten, weil dieser immer wieder wegrollte und so keine Kerbe sichtbar war) der Originale wie er von SU verwendet wurde. Dieser, wenn er noch in Ordnung ist, kann wieder verwendet werden und es muss dann mit einem „3er“ Bohrer gebohrt werden. Der Zweite v.l. hat 3,2mm und ist der, der von meinem Vergaserteilehändler verkauft wird, für diesen muss man 3,1 bohren. Er ist wieder anders gekerbt, erfüllt seine Aufgabe aber ebenso gut. Beides sind Kerbstifte, beim Originalen haben nur die untersten 2-3mm den 3er Durchmesser, der größere Teil hat drei Kerben die den Stift etwas aufpilzen. Er ist somit nach oben hin konisch und sitzt nach dem einpressen so fest, dass er nur mit Durchschlag und Hammer wieder raus geht.
Wie ein normgerechter Kerbstift aussieht sieht man auf der verlinkten Seite, dort sieht man auch den Dritten v.l. den Spannstift, der hat 3,4mm und für diesen muss man 3,3mm bohren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_(Maschinenbau)
Da er aus Federstahl und somit sehr widerspenstig und schwer zu montieren ist, drückt man ihn, damit er in der Bohrung fasst (siehe ganz rechts), im Schraubstock an einem Ende etwas zusammen.
Wenn die Mitnehmer an den wichtigen Stellen nur wenig Verschleiß haben kann man sie wieder verwenden, deshalb die verschiedenen Stifte für unterschiedlich verpfuschte Bohrungen. Während es früher in Messing gegossene und bearbeitete Teile waren, werden sie heute aus dem vollen bearbeitet und sind entsprechend teuer. So kosten zwei Mitnehmer inzwischen 45 Euro!
@ Bernhard
Das erfordert einiges an Erfahrung, ….
Hört sich vielleicht überheblich an, ist aber nicht so gemeint! Dazu braucht man nicht nur Erfahrung sondern auch die richtigen Werkzeuge und Hilfsmittel, sowie Zeit und Geduld.
Auf diesem Foto sieht man einige verschlissene und verpfuschte Stifte. Anhand der blanken Stellen sieht man, dass manche Stifte fest im Mitnehmer saßen, während sie in der Drosselklappenwelle lose waren. Bei 1. sieht man eine regelrechte Einkerbung, bei 1., 2. und einigen anderen, dass mit der Zeit nicht nur das weichere Messing des Mitnehmers verschlissen wurde, sondern dieses sich auch in den härteren Stahlstift eingearbeitet hatte. Der Mitnehmer saß somit lose auf der Welle was noch eine extra Portion Spiel ergab. Beim dritten Pfeil und dem ganz links, Stifte die durch unsachgemäßen Umgang unbrauchbar geworden sind. Auch habe ich geschraubte Verbindungen gesehen, welche mit dicken Splinten oder besonders einfallsreich mit einem krumm gebogenen Nagel oder einem an beiden Enden gebogenen Stück Draht. Dies sind alles Teile von verpfuschten Vergasern (sowie weiterer Mängel), von Leuten die glaubten sie können alles und das gehe mal eben so nebenbei. So ist etwa jede dritte Vergaseranlage die ich in die Hände bekomme übel verpfuscht, irreparabel und ist nur noch zum Ausschlachten zu gebrauchen.
Der passende Stift wird dann im Schraubstock eingepresst und beide Teile sind somit fest verbunden. Das Foto ist nur gestellt, die Teile sind aus dem Fundus und der Vergaser aus dem Schrott!
@Bernhard
Dieses hier ist ein neues (NOS) und war noch nie eingebaut! Was mich wundert ist das blumige Muster das man sieht, ein Zeichen, dass sie original anscheinend Feuerverzinkt waren.
Ich vermute das nur! Dieses Hitzeblech ist schon uralt und ist wie geschrieben noch nie eingebaut gewesen, wenn man das Bild solange anklickt bis es nicht mehr größer geht wird diese blumige Optik sichtbar. Wer schon mal eine frisch feuerverzinkte Konstruktion gesehen hat, sieht dieses hell/dunkel Muster.
Mmmmh, besteht überhaupt Interesse wenn ich bei den Vergasern so in die Tiefe, bis zum 3mm Stiftchen gehe?
Gruß Bernhard
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