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Schade drum...

Aus networksvolvoniacs.org

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Bei den Ausstellfenstern musste ich fast weinen...

www.youtube.com/watch?v=6G_pT3t9r7Y

Volvoteile


Gruß Frank
Editiert am Sat 11. Aug. 2018, 10:23:48 von RKV

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Unglaublicher Wahnsinn, es gab doch 1984 auch schon Volvoclubs die sicher etwas aufgekauft hätten.
Als ich die Hinterachsen sah bekam ich Magenkrämpfe
Habe deinen Link mal umgewandelt zum direkt anklicken.


Gruß
Roger
Editiert am Sat 11. Aug. 2018, 10:24:30 von RKV

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Ja schade drum, aber leider gang und gäbe!

Die meisten nachfolgenden Zahlen sind nur Beispiele und von mir willkürlich gewählt! Kein Hersteller kann die Teile die er bis zum Ende der Produktion eines Modells braucht exakt bestimmen und bestellen. Kein Zulieferer produziert noch mal 257 Teile wenn diese noch gebraucht werden und seine Produktionsanlagen aber schon für das Nachfolgemodell eingerichtet sind, also wird vom Automobilhersteller genug eingekauft. Es bleiben immer unterschiedliche Mengen an Teilen übrig, oft in so großen Mengen dass es nicht möglich ist diese fürs Ersatzteilgeschäft einzulagern. Denn Ersatzteile lagern kostet Platz, Geld und auf neudeutsch Manpower und unnötig viele Teile noch mehr. Es wird also nur so viel gelagert wie man schätzt was für das Ersatzteilgeschäft gebraucht wird, der größte Teil wird vernichtet. Stellt man nach Jahren fest, dass kaum Bewegung ist, kommt der Rest auch noch in die Schrottpresse. Welcher Teilehändler oder Club hätte damals 50 Amazonachsen für 200DM gekauft oder je 100 linke und rechte Ausstellfenster zu 20DM? Das erfordert, siehe oben, Platz, Geld und Manpower. Wie lange hätte es gedauert bis die Achsen, Ausstellfenster und die vielen anderen schönen Teile verkauft und das Geld mit einem Plus wieder in der Kasse gewesen wäre? Auch kein Privatmann hätte sich 1984 eine Achse hingelegt, die im Amazon machte noch keine Geräusche, es gab noch genug zum ausschlachten und auf jedem größeren schwedischen Schrottplatz standen 30-40 Amazon und Buckel. Michael Peterka wollte mal die Nachfertigung von Buckelseitenteilen anleiern, die Buckelgemeinde war begeistert, aber als es um feste Bestellungen und Anzahlungen ging blieben nur noch eins/zwei Hand voll Besteller übrig. Warum hat in den Neunzigern die Nachfertigung von 5000 (Mindestbestellmenge bei Kronprinz) Tiefbettfelgen dem Hamburger Volvoteilehändler Schröder&Eichler das Genick gebrochen? Die Felge kostete 165DM und sie wurden ihnen nicht wie erhofft aus den Händen gerissen. Irgendwann bot jeder Volvoteileladen in Deutschland und im benachbarten Ausland Tiefbettfelgen an. Die letzten gab es für 98DM das Stück und ich bereue keine gekauft zu haben. Heute würde jeder die Preise sofort in Euro zahlen!

Was glaubt ihr was passiert ist, als Volvo-Deutschland 1994 von Dietzenbach nach Köln umzog? Teile einpacken, beschriften und in Köln ins richtige Regal legen, viel zu teuer! In Köln wurden die Regale mit Teilen der neusten Modelle bestückt und Teile für ältere Modelle bei Bedarf in Schweden bestellt. Es wurde alles in große Kübel geworfen und ähem entsorgt. In den Jahren danach habe ich in einigen Garagen und Scheunen im Kreis Offenbach gestanden die voll mit Teilen der Dietzenbachmafia waren, so nannte Michael Peterka sie. Die meisten hatten sich vertan und Unmengen an Teilen der neueren Modelle gebunkert die nur schwer oder gar nicht zu verkaufen waren, einige von ihnen waren auch auf unseren Teilemärkten. Nur einer hatte den richtigen Riecher und hatte nur Teile der alten Modelle mitgenommen und so gab es Zeiten in denen man auf unserem Teilemarkt neue P1800 Kuhhornstoßstangen, Amazonfahrertüren, wo beim verlangten Preis von 300DM es Zeitgenossen gab die sich das noch mal überlegen mussten, rare Buckelteile wie neue Duett Ersatzradkasten und 262 Bertoneteile zu bekommen waren, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Alle übrigen Teile von ausgelaufenen Modellen immer einlagern, wenn möglich regelmäßig noch neue in großen Mengen bestellen, kann sich kein Hersteller von Großserienmodellen leisten. Irgendwann gäbe es mehr Hallen fürs lagern von Teilen von ausgelaufenen Modellen, Presswerkzeugen für Altteile usw, als Hallen für die Produktion. Die Hersteller sind, wenn sich nichts geändert hat, verpflichtet für ausgelaufene Modelle Ersatzteile für 10 oder 12 Jahre vorzuhalten. Teile die danach immer noch gut gehen und womit sich Geld verdienen lässt, wie Kupplungen, Bremsen, Motorteile, gibt’s immer noch, aber Teile wie z.B. Außenspiegel, Zierleisten, Grills, Radios werden danach ausverkauft, nicht mehr produziert oder vernichtet.

Spart ein Automobilhersteller Geld wenn er 5000 neue Autoradios vernichtet?

Nur ein Beispiel und selbst erlebt! Ein neues Autoradio kostete in den neunziger Jahren im Einzelhandel den Endkunden z.B. 500DM. Dieses Radio kaufte die Elektromarktkette, weil sie 10000 Stück abnimmt für 200DM oder weniger ein. Gingen sie nicht mehr so gut, wurden und werden die letzten 1000 mit viel Geschrei und Tamtam für 299 verkauft und die Käufer haben das tolle Gefühl ein Schnäppchen gemacht zu haben. Ein Automobilhersteller bezahlte beim Hersteller z.B. Blaupunkt oder Phillips, für das gleiche Radio - auf dem sichtbaren Teil war dann das Markenlogo zu sehen - bei einer Abnahme von min. 100000 und bis zu 199999 Stück 100DM. Bei einer Abnahme von mehr als 200000 nur noch 75DM. Jetzt sind aus irgend einem Grund die Geschäfte nicht so gut gelaufen und es wurden vom Volumenmodell weniger produziert und verkauft und somit 5000 Radios der mittleren Preisklasse weniger bestellt, eingebaut und verkauft. Jetzt müssen aber noch 5000 von den 200000 Radios vom Hersteller abgenommen werden, denn Vertrag ist Vertrag und nur dann gilt der Preis von 75DM. Baut der Hersteller die Radios ein und bestellt wieder 200000 zum gleichen Preis besteht die Gefahr dass er ein Jahr später statt 5000 noch 10000 Radios abnehmen muss oder kauft er nur 190000 muss er 100DM pro Stück zahlen. Jetzt rechnen wir mal! 5000 neue Radios zu 75DM vernichten kostet 375000DM, für 190000 Radios 25DM mehr zahlen kostet 4,75 Millionen DM. Noch Fragen? Die 5000 Radios wurden vernichtet und damit sich kein Werksangehöriger eines unter den Nagel reist, standen zwei vom Werkschutz dabei und beobachteten dass auch jedes Radio unter die Presse gelegt und platt gedrückt wird. Ein weiteres Beispiel, an neuen Armaturenbrettern eines alten Modells wurden die Uhren ausgebaut denn die gingen anscheinend kaputt und waren noch zu verkaufen, die Zeiger von Geschwindigkeitsanzeige, Drehzahlmesser, Tank- und Temperaturanzeige wurden abgebrochen, ein Schlag mit der Hammerfinne auf die Rückseite ins Alugehäuse und ein Freiflug in den Kübel.

Keine Ahnung was der „Sven Käll reservdelschef volvo“ in dem Filmchen sagt, aber Automobilhersteller und Manager ticken eben nicht so wie wir es gern hätten. Damals wie heute!

Gruß Bernhard
Editiert am Sun 12. Aug. 2018, 21:22:36 von Börnaut

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Moin Bernhard,
wenn man es mir so erklärt dann verstehe ich es auch
Aus kaufmännischer Sicht ( und die Verantwortlichen sind nun mal Kaufleute ) ist es nachvollziehbar.
Gruß
Roger

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moin moin

bei audi und co sieht es genauso aus. und bei seltenen modellen wie der AudiV8 D11 noch schlimmer. da wurde schon immer geschlachtet was das zeug hält weil es keine bzw nur überteuerte ersatzteile gibt. heute wirst du vom "fachmann" an der theke nur noch belächelt und selbst Audiclassic (die extra classicabteilung) hat nix mehr. ich kenne auch händler die regelmäßig bestände abfragen um dann die letzten 10-100 stk aufzukaufen um sich dann in foren aufzuregen das es nix mehr gibt mit dem kleinen hinweiss noch schnell die letzten äh in sicherheit gebracht zu haben.
aber das video oben tut schon weh, auch wenn man die kaufmännischen hintergründe kennt.

beste grüße aus HH
metaldreams

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Hallo Roger!

Ich lese gerade du bist wieder zu Hause und hattest hoffentlich eine gute Zeit in Göteborg?

Ich gebe dir recht, das ist schwer zu begreifen, da ich kein Kaufmann bin habe ich auch eine Zeitlang gebraucht um damit klar zu kommen. 1984 gab es doch schon Volvoclubs hattest du geschrieben! Der Michael Peterka, ältere Buckelfahrer kannten ihn, hat seit 1969 nie was anderes als Buckel gefahren und scharte seine Jünger um sich, es war aber nie ein richtiger Club. Den Volvo Club Deutschland gab es seit 1978 und ich hatte Mitgliedsnummer 36. Die Clubzeitung „Volvo-News“ war ein bei 20DM Jahresbeitrag vom ersten Vorsitzenden mit Schreibmaschine geschriebenes und mit Skizzen versehenes kopiertes DIN A5 Heftchen und die P1800 IG gab es auch erst seit 1978, wo sollte Geld für den Kauf von Teilen herkommen.

Etwas an Fahrer von alten Modellen oder Clubs die die Firmenhistorie hoch halten zu verschenken, am Ende noch ohne dass die Presse was mitbekommt, das gibt’s nicht in den Köpfen gewisser Herren. Für diesen Vorgang gibt’s keine BM (Betriebsmitteilung) oder Anweisungen von ganz oben. Am Ende müsste noch einer vom mittleren Management eine Entscheidung treffen und die könnte eventuell der Karriere schaden. Denn es müssten Leute abgestellt werden, die an anderer Stelle fehlen und Geld kosten, nein, dann doch lieber wie bisher verschrotten. Könnte man die Teile mit viel Getöse medienwirksam spenden – „Väter bauen in Göteborger Kindergärten Klettergerüste aus Buckelkotflügeln und Amazonausstellfenstern “, „Schüler der achten und neunten Klasse können in Zukunft endlich das Zerlegen von Hinterachsen üben“– „der Autohersteller XXX spendet 5000 Radios an die Besitzer von Bonanzafahrrädern“ und die Herren könnten dabei in Mikros labern und Kameras grinsen, dann, ja dann wär das machbar.

1984 waren die letzten P1800 11 Jahre und meistens in pflegenden Händen und die letzten Amazon 14 Jahre alt. Viele Amazon, so habe ich es in Schweden erlebt, konnte man oft noch aus erster liebevoller Hand kaufen, aber der überwiegende Teil der Buckel und Amazon waren in Schweden alte Gebraucht- und Verbrauchtwagen, oft in letzter Hand wie bei uns Käfer und Kadett. Originalteile waren vielen Besitzern zu teuer und so versorgte man sich auf Schrottplätzen und in fragwürdiger Qualität im Autoteilesupermarkt Biltema und an Tankstellen.

Ich habe mir das Filmchen noch mal in aller Ruhe angesehen, die Teilevernichtungesaktionen fanden hundertprozentig nicht im Volvowerk statt, da hatten und haben die Hersteller ihre Entsorger dafür. Das Hackebeil wäre ihnen viel zu langsam gewesen und das trennte heute von Scheibenwischerantrieben den Aluteil vom Stahlteil und morgen zerhackte es etwas anderes. Ausstellfenster für Amazon gab es noch lange und findet man heute noch in der Originalverpackung, zumindest rechte, es wurden also 100%ig nicht alle weggeworfen. Bei den Achsen wundere ich mich, dass diese noch nicht fertig montiert sind, man sieht Kardanwellenflansche und das Differential scheint montiert zu sein, aber Steckachsen und Bremsen fehlen noch. Die Achsen waren Zulieferteile, warum waren diese nicht fertig montiert? Bei dem vierarmigen Greifer werden lackierte Kotflügel mit in die Presse gestopft, ich glaube nicht, dass man bei Volvo fertig lackierte Teile bestellen konnte, Blechersatzteile waren und sind immer nur grundiert, also waren Schrottplatzteile dabei und ist somit ein weiteres Indiz für einen externen Entsorger.

Zum von mir beschriebenen Beispiel mit den Radios noch! Hätte man die Radios nicht den Werksangehörigen anbieten können fragt sich sicher der Ein oder Andere? Das Radio für 500DM war eins der mittleren Preiskategorie und das am häufigsten bestellte, schon mit zwei Lautsprechern und Sendersuchlauf. Es gab noch zwei billigere mit MW und UKW und einem Lausprecher ohne und mit fünf Stationstasten. Darüber gabs dann einige mit Stereo und CD, die Spitze markierte Mitte der neunziger Jahre das Bose Soundsystem mit sechs Lautsprechern und das Bose Soundsystem plus zusätzlich noch mit Subwoofer und zehnfach CD – Wechsler im Kofferraum. Ausgelaufene Spitzengeräte wurden schon den Werksangehörigen angeboten, die 500DM Plärrer wollte gar keiner, die hatten sie schon im Auto. Genauso war es mit feinen Lederjacken und schicken Sonnenbrillen aus dem Zubehörshop, die kosteten dann beim Abverkauf statt 300 und 100 Euro eben mal nur noch 80 und 20 Euro. Was sich verkaufen lies wurde verkauft. Aber was sollte man z.B. noch mit tausenden Türverkleidungen machen, für Drei- und Fünftürer und fürs Cabrio, jede noch in mehreren Ausführungen passend zu den verschiedenen Ausstattungen und nicht zu vergessen die verschiedenen Sondermodelle die es noch während der Produktionszeit gab und dann war da auch noch das Facelift nach der Hälfte der Bauzeit. Kein Mensch weiß wieviel noch vom Kunden von was bestellt und verkauft wird, also wurde von allem genug bestellt. Am Ende wurde von jeder Ausführung ein Gestell mit 100 Stück eingelagert, der Rest in der Müllverbrennungsanlage verheizt und die restlichen 73 nach 10 Jahren auch noch. Wer kauft sich nach x Jahren eine neue Türverkleidung, wenn die alte verschlissen oder defekt ist? Wenns einem wichtig ist holte man sich eine vom Schrott oder heutzutage bei Ebay. Auch hier wieder alles nur Beispiele!

Gruß Bernhard

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Moin Bernhard,
das hast du gut erklärt und ich verstehe es. Ich fahre u.a. auch ältere Mercedes - da wird auch nichts verschenkt. Gelegentlich kommt mal der Werkstattmeister und zeigt mir die Tonne mit dem aussotiertem " Müll " , da darf ich gelegentlich mal reingreifen. ( Verbogene Bremsleitungen, Teile im zerrissenen Karton etc )
Und wenn du so Revue passieren lässt - ja es stimmt. Hätte man mir 1989 eine neue Achse für 300 DM, neue Türverkleidungen für vielleicht 50 DM etc angeboten - das wäre mir wohl zuviel gewesen. Schrottplatz ist günstiger

Ja. ich bin seit gestern Nacht aus Göteborg zurück. Das VROM war wieder nett, sehr viele Autos und noch mehr nette Menschen dort. Das Wetter war typisch schwedisch : sehr windig, meistens nass und ab und zu kam sogar mal kurz die Sonne. Es reichte sogar um einmal in Lilleby Strand satt schwimmen zu gehen.
Weil es wieder passt : der Teilemarkt wird von Jahr zu Jahr weniger, immer mehr Teile für recht neue Wagen und viele Teile die ich als Schrott entsorgt hätte. Ob es am Wetter liegt oder am Internet --- ich weiß es nicht .
Gruß
Roger

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