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Interesse an kleine Fotodoku zu Zenith VN36 Vergaserüberholung?

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Hallo Mike!

@Mike
Nach leider nur 120 km hatte die neue Drosselklappenwelle in den neuen Buchsen gefressen.
Als ich die Welle nach dem Fressen nochmals demontiert habe, habe ich festgestellt, dass sie zum einen krumm war, und zum anderen meiner Meinung nach "gewachsen".

Ja Mike, das kenn ich mit dem wachsen, das kommt davon wenn man einen B18A mit Super plus fährt. Mit V-Power von Shell oder Ultimate von Aral, also 100 Oktansprit, solls noch schlimmer sein  ! Wenn wir zu viel fressen wachsen wir auch, nehmen zu, werden krumm und unförmig, warum soll es den Drosselklappenwellen besser gehen als uns Menschen  ?

Nix für ungut lieber Mike, sei nicht sauer, etwas Spott muss sein! Metalle dehnen sich aus bei Erwärmung, aber gerade Messing nimmt beim erkalten immer wieder seine Form an.
Du bist dir sicher, dass die Buchsen sehr gut fluchteten, da du die Bohrungen im Vergaser etwas zu groß aufgerieben und die Buchsen bei eingesteckter Welle mit LocTite festgeklebt hattest und die Welle einwandfrei lief. Du hast an der Welle nach dem Fressen festgestellt, dass sie zum einen krumm und zum anderen deiner Meinung nach "gewachsen" war.
Das kann ich mir alles nicht vorstellen, es gibt auch kein schlechtes oder gutes Messing, es gibt nur unterschiedliche Legierungen und ich bin mir sicher, dass die Leute die so was herstellen wissen welches sie nehmen müssen. Dem Händler braucht man keinen Daumen nach unten zu geben, er hat bestimmt schon mehr als eine Welle verkauft!

Schau dir mal so ein Wellchen an, sie ist aus Messing, also alles andere als ein harter Werkstoff, hat glaube ich auch einen Durchmesser von 5/16 Zoll = 7,94mm wie die SU, wird geschwächt durch einen von zwei Seiten gesägten Schlitz, eine angefräste Fläche und zwei Bohrungen bzw. Gewinde. Das ist alles andere als sehr stabil, reicht aber und da ist, so denke ich, irgendetwas schief gelaufen. „Die Welle passte nämlich nicht mehr mit der Spitze durch nur die erste Buchse“! Eine kleine Stauchung, eine winzige Beschädigung bei der Montage nachdem die Welle durch geschoben war genügt schon. „Außerdem musste ich das Loch im neuen Anlenkhebel, der auf die flachgefräste Stelle am Gewinde geschoben wird, nochmals größer feilen“. Zu festes anziehen der Mutter reicht da schon um den Anfang des Durchmessers etwas anzustauchen!
Während die Schräubchen die die Drosselklappe mit der Welle verbinden bei den SU geschlitzt sind und man die Schraubenenden zur Sicherung etwas auseinander biegt, sind sie bei den Zenith verstemmt, also die Enden angestaucht. Wie hast du die Schräubchen gesichert? Bei der Fertigung wird das mit einem Werkzeug gemacht bei dem die Welle gestützt wurde. Ein Hammer mit dem Stiel nach oben in den Schraubstock gespannt und die Welle beim festziehen der Schrauben auf diesen aufgestützt verhindert so was. Zu festes drücken mit dem Schraubenzieher beim verschrauben genügt schon um die Welle etwas krumm zu biegen.

Die Welle hatte vorher schon ein paar Hundertstel Millimeter Spiel, jetzt hast du sie noch mal 0,05mm dünner geschliffen? Das heißt sie hat schon wieder fast 1/10mm Luft und so zieht sich der Motor schon wieder einen Teil der Ansaugluft über die Drosselklappenwelle rein. Aber mach dir keine Gedanken, wenn du z.B. 5000km im Jahr fährst hast du trotzdem min. 20 Jahre Ruhe.

Keine Ahnung was du von Beruf bist, aber ich finde es gut, dass du dich dran getraut hast!
Aber schau dir mal die Fotos an! Links siehst du die Originalwerkzeuge von Volvo zum überholen der SU-Vergaser. Mit langen Führungen vorne und hinten und relativ kurzem Schneidenteil. Während der Senker (ganz links) die Bohrung bearbeitet führt die Führung das Werkzeug in der gegenüber liegenden Bohrung. Es wird von beiden Seiten gearbeitet, jede Bohrung für sich und nur so tief wie die neue Buchse lang ist, der Rest wird gebraucht um das Werkzeug zu führen. Bei der Reibahle (zweite von links) wird nur in eine Richtung gearbeitet, so führt die vordere Führung das Werkzeug in der neuen noch unbearbeiteten Buchse, während der Schneidenteil die gegenüber liegende Buchse bearbeitet. Wird die zweite Buchse bearbeitet führt die hintere Führung die das Maß der fertig bearbeiteten Buchse hat. Nur so ist gewährleistet dass die Bohrungen exakt fluchten! Aber die schönsten Werkzeuge nützten nichts, wenn sie von den Schlossern nicht richtig angewendet wurden. So hat etwa jede dritte Anlage die ich in Hände bekomme durch bearbeitete Bohrungen, sind somit wertlos und taugen nur noch zum ausschlachten.

CIMG0889.JPG

CIMG0891.JPG

CIMG0892.JPG

Ach ja, rechts die Werkzeuge die ich mir fürs überholen der SU´s angefertigt habe, lange Führung und kurzer Schneidenteil.

Gruß Bernhard

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Hallo Berhand,

danke für die Erläuterungen. Ich denke, es hilft auch den Nächsten, die noch Vergaser restaurieren, weiter, wenn hier die Problemstellen aufgezeigt werden.
Wie Du richtig erkannt hast, bin ich weder Werkzeugbauer noch KFZ-Schlosser. Ich bin Elektrotechnik-Ingenieur, arbeite bei einem Maschinenbauer. Ein bisschen was traue ich mir daher zu (manchmal auch zuviel).



"Metalle dehnen sich aus bei Erwärmung, aber gerade Messing nimmt beim erkalten immer wieder seine Form an."


Das Metalle nicht dauerhaft wachsen, weiß ich, deshalb hatte ich das wachsen ja auch in Anführungszeichen geschrieben.
Ich hatte auch mal über das Herstellen von Messinglegierung gegoogelt, aber nichts dazu gefunden, ob man da was falsch machen kann. Vielleicht muss man nach dem Gießen ja noch einen Prozessschritt machen, den sich manche Anbieter sparen?



"Das kann ich mir alles nicht vorstellen, es gibt auch kein schlechtes oder gutes Messing, es gibt nur unterschiedliche Legierungen und ich bin mir sicher, dass die Leute die so was herstellen wissen welches sie nehmen müssen."


Die unterschiedlichen Legierungen sind aber für unterschiedliche Anwendungsfälle unterschiedlich gut geeignet. Bist Du sicher, dass der Lieferant des Herstellers (evtl. China???) immer die gleiche Materialqualität liefert?



"Du bist dir sicher, dass die Buchsen sehr gut fluchteten,"


Absolut. Mein anderes Hobby ist Slotcar-Racing. Da löte ich Bronzelager für 2,38 mm Hinterachsen in Stahlchassis ein. Das bekomme ich so gut fluchtend, dass man das Chassis senkrecht halten und die Achse durch das obere Lager durchfallen lassen kann. Sie "flutscht" dann durch das untere Lager durch, ohne daran auch nur irgendwie hängen zu bleiben. Ich traue mir also zu, beurteilen zu können, dass die Buchsen im Vergaser fluchten (auch wenn dieser Test beim Vergaser so nicht funktioniert, weil das Spiel noch geringer ist).



"hat glaube ich auch einen Durchmesser von 5/16 Zoll = 7,94mm"
...
"Die Welle hatte vorher schon ein paar Hundertstel Millimeter Spiel, jetzt hast du sie noch mal 0,05mm dünner geschliffen? Das heißt sie hat schon wieder fast 1/10mm Luft "


Soll glaube ich 6,94 mm. Meine war nach dem Ausbau exakt sieben.
Nach dem dünner Schleifen ca. eine gute Strichbreite drunter (analoger Messschieber).
Ich habe das aber nicht vor der ersten Montage geprüft. Wäre dann ein Tipp für die Zukunft.
Nach dem Fressen habe ich zuerst nur die Grate entfernt und die Welle und die Buchsen poliert. Sie passte dann nicht in die Buchsen. Daher habe ich sie anschließend ganz vorsichtig dünner geschliffen und nochmals poliert. Das Ganze in zwei oder drei Schritten.
Jetzt passt sie rein und hat kaum spürbares Spiel. Ich schätze, das liegt deutlich unter 0,1 mm.



"Zu festes anziehen der Mutter reicht da schon um den Anfang des Durchmessers etwas anzustauchen!"


Bei der allerersten Montage der Mutter habe ich tatsächlich einen Gewindegang zerstört. Da war der Federring aber noch nicht ganz zusammengedrückt. Da hatte ich schon gedacht, das ist aber weiches Messing. Und die Welle mit der alten verglichen. Die wirkt einfach härter. Könnte aber tatsächlich durch anziehen passiert sein. Also nur sehr vorsichtig anziehen.



"Wie hast du die Schräubchen gesichert?"


Mit LocTite. Es ist aber durchaus möglich, dass ich die Welle bei der Demontage nach dem Fressen dadurch verbogen habe. Denn da musste ich ja mit dem Schraubendreher kräfitg zupacken. Ich wollte auch nicht ausdrücken, dass sie von Anfang an krumm war. Man sollte das aber vor der ersten Montage prüfen, und die Welle behandeln wie ein rohes Ei.



"Aber schau dir mal die Fotos an!"


Ja, solche Werkzeuge hatte ich auch vorher gesucht, aber nicht gefunden. Es gab hier auch mal einen Thread dazu, der aber leider unbeantwortet blieb. Ich habe dann mit "normalen" Handreibahlen gearbeitet (feste, keine verstellbaren!) und dabei gemerkt, dass ich das nicht so 100% fluchtend hinkriege, wie es sein müsste. Daher einen Hauch größer und Buchsen bei gesteckter Welle kleben.
Beim Zenith kann man nicht von beiden Seiten arbeiten. Vor allem, wenn man das kleine Deckelchen für die kurze Seite verwenden möchte, dass dem Reparatursatz beiliegt. Das ist nämlich nur für den (geschätzt) 8 mm Ansatz geeignet, nicht für die 9 mm der neuen Buchsen.
Außerdem sind die Buchsen exakt so lang, wie die Gehäuse-Wandstärke. Wenn ich die Buchsen nur von außen einstecken möchte, müsste ich sie wahrscheinlich vorher kürzen (zumindest die lange). Kann man natürlich beim nächsten mal so machen.


Ich hatte aber hier auch die Anleitung zum Einbau von Kugellagern in den SU gesehen und da vorher kurz drüber nachgedacht. Dann aber wieder verworfen.
Ich denke, wenn ich nochmal einen Zenith mache, werde ich das auch mit Kugellagern versuchen. Außendurchmesser des Gehäuses ist 13 mm, Kugellager für 7 mm Wellen gibt es mit 11 mm AD, das müsste reichen.


Ich hoffe für die Nächsten die sich rantrauen, dass das hier jetzt ausreichend Infos sind. Sonst einfach nochmal nachfragen.

Grüße

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Sch..ade!

Nach 400 km hat die Welle nun wieder gefressen

Also heute abend Vergaser ausgebaut. Die Drosselklappenschrauben habe ich unter größter Vorsicht und mit so wenig Kraft wie möglich raus geschraubt. Die Welle saß bombenfest, ließ sich nur noch ein bisschen drehen. Ich musste sie mit der Parallelgrip-Zange herausziehen.

Dann habe ich mir die Welle angeschaut und sie ist krumm! Aber nicht zu knapp. Und zwar in dem geschlitzten Teil in der Richtung, wie sie durch den Schlitz labil ist. D.h. für mich, die Welle verbiegt sich durch die Hitzeeinwirkung, und das ist für mich ein Materialfehler.

Die originale Welle ist noch gerade, und das nach zig Tausenden km. Die neue Welle kann man auch mit den Fingern wieder richten. Und den Schlitz sichtbar plattdrücken. Das geht bei der alten Welle nicht.


Ich habe die neue Welle jetzt mal wieder gerichtet, geschliffen, poliert und eingebaut. Da ich aber davon ausgehe, dass das wieder passiert, hatte ich schon mal nach Kugellagern gegoogelt und habe daher jetzt eine Frage an die Experten hier:

Entsprechend der Anleitung für die SU Vergaser zum Einbau von Kugellagern würde ich wie folgt vorgehen:

Kugellager mit d=6 mm innen und D=10 mm außen kaufen. Dazu passend Wellendichtringe mit ebenfalls 6 mm innen und 10 mm außen. Den Vergaser jeweils von außen auf 10 mm aufbohren (Außendurchmesser ist 13 mm) und innen zur Drosselklappe hin einen kleinen Absatz mit 9 mm stehen lassen. Die alte Welle im Lagerbereich auf 6 mm abdrehen.
Welle rein, Kugellager drauf und rein in den Vergaser. Wellendichtringe zum Schluß einstecken oder hoffentlich einpressen.

Hat das eurer Meinung nach Aussicht auf Erfolg? Hab ich was vergessen oder nicht bedacht?

Grüße, gute Nacht und schönen Dank schonmal!
Mike

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Hallo Mike,

entschuldige dass ich auf deinen letzten Beitrag nicht geantwortet habe! Manchmal vergisst, verpeilt man einfach was!

Jetzt bin ich auf deiner Seite was die Qualität der Welle betrifft! Es gab eine Zeit da war die Qualität der SU-Teile auch unterirdisch. Aus welchem Material sind denn die neuen Buchsen, Messing oder Stahl und von wem hast du die Teile gekauft? Wenn du es hier nicht öffentlich machen willst, dann per PM, obwohl ich darin kein Problem sehe. Das schützt andere vor Fehlkäufen und der Verkäufer soll anständige Qualität verkaufen.

@Mike
Entsprechend der Anleitung für die SU Vergaser zum Einbau von Kugellagern würde ich wie folgt vorgehen: Kugellager mit d=6 mm innen und D=10 mm außen kaufen. Dazu passend Wellendichtringe mit ebenfalls 6 mm innen und 10 mm außen. Den Vergaser jeweils von außen auf 10 mm aufbohren (Außendurchmesser ist 13 mm) und innen zur Drosselklappe hin einen kleinen Absatz mit 9 mm stehen lassen. Welle rein, Kugellager drauf und rein in den Vergaser. Wellendichtringe zum Schluß einstecken oder hoffentlich einpressen.

Welche Anleitung meinst du, die von Michael Basel hier im Forum? Wenn ja und wenn man die Möglichkeiten hat ist dies eine sehr gute Alternative zu den Werkzeugen von Volvo oder denen von mir weiter oben. Das Vergasergehäuse wird auf einen Schwenktisch oder Teilapparat auf einer Fräsmaschine oder einem Bohrwerk gespannt und ausgerichtet, die erste Bohrung bearbeitet, der Tisch um 180 Grad geschwenkt und die Zweite bearbeitet. So liegen sich die Bohrungen exakt gegenüber. Du hast deinen Vergaser doch planen lassen, vielleicht hat der gute Mann diese Ausrüstung? Da wird aber nicht gebohrt sondern mit genauen präzisen Werkzeugen gearbeitet oder je nach Maschine ein kleines CNC-Programm geschrieben. Lager sollten mit einem leichten Presssitz eingepresst werden und die Welle muss sich gerade so ins Lager schieben lassen, 0,01mm zu groß und das Lager fällt rein, aber dafür gibt’s dein bewährtes Loctite .

@Mike
Die alte Welle im Lagerbereich auf 6 mm abdrehen. Hat das eurer Meinung nach Aussicht auf Erfolg? Hab ich was vergessen oder nicht bedacht?

Das wird nicht gehen auf 6mm drehen, bedenke was alles noch auf der Welle sitzt und den gleichen Durchmesser (innen) hat? Das sitzt dann lose (aus der Erinnerung, habe keinen Zenith zum nachschauen zur Hand), nicht mehr zentrisch auf der Welle? Ich wollte die Welle am Zenith mit Nadellagern Innen D= 7mm, Außen D= 11mm x 9mm Länge plus Dichtring von 2mm lagern und abdichten. Für insgesamt 11mm Länge ist aber nicht genug Fleisch/Gehäusematerial vorhanden, zumindest auf der einen Seite und hatte nur zwei, drei Zenith nach der klassische Methode mit Buchsen überholt.

@Mike
... bin ich weder Werkzeugbauer noch KFZ-Schlosser. Ich bin Elektrotechnik-Ingenieur, arbeite bei einem Maschinenbauer. Ein bisschen was traue ich mir daher zu ...

Bei mir ist es umgekehrt, ich habe von Elektrotechnik nur Grundkenntnisse und KFZ-Schlosser bin ich auch keiner. Aber man muss sich was zutrauen, Lust haben was dazu lernen zu wollen, als wir vor 40 Jahren unser Haus kauften, hatten wir kein Geld mehr für dicke Rechnungen übrig, aber Zeit und viel Geduld wenn es sein musste. Also habe ich Arbeiten ausgeführt die ich mir vorher nicht vorstellen konnte, Fliesen legen z.B. und Waschmaschinen und die Heizung repariert die von den Fachleuten schon für tot erklärt worden waren. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich mal einen B20 oder M41 überhole hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Die Welt ist voll von Fachidioten, sage ich immer! Vor 30 Jahren wusste ich nicht was z.B. ein Ilex Crenata oder Pinus mugo Mops ist, heute habe ich welche im Garten sitzen . Elektrotechnik ist aber nicht mein Ding und so gebe ich zu, dass ich in der Vergangenheit hier und da Stromdiebe am Amazon verwendete und dass da heute noch welche in den Ecken sitzen . Wenn der Ronzo das liest, zieht er mir die Ohren lang  !

Gruß Bernhard

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Bernhard;

...nichts mit Ohren lang ziehen...ganz ehrlich gesagt kann ich mich glaubig auch daran errinnern in der (tiefen)Vergangenheit Stromdiebe (aber nuer ein oder zwei mal!) verwendet zu haben...aber wie du schon notierst...und wie gemeint: mann lernt immer dazu (hoffentlich!)...bei meiner ersten Zone habe ich mich auch nicht an die SUs getraut...und an meinem Haus habe ich auch schon manches selber gemacht...die Fachmaenner werden nicht bei mir reich, sorry...wird verstehen uns (wieder und immer)!

Aber ich folge diesen Thread mit Interesse (mit hoechste Komplimente an Bernhard fuer seine ausfuehrlichen Praesentationen!)...wie kann sich die Welle nur verbiegen...das verstehe ich noch nicht so richtig...

Gruesse

Edit: Grammatik
Editiert am Mon 17. Sep. 2018, 12:00:09 von Ronzo

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N'abend zusammen,

den Händler verrate ich Euch, nachdem ich mit ihm fertig über die Reklamation diskutiert habe. Das läuft noch. Der Händler kann aber natürlich nichts für die Qualität der Teile. Allerdings bin ich der Meinung, er sollte dem Hersteller Feedback geben und das Teil bei ihm reklamieren, und das habe ich dem Händler auch geschrieben.

Ich denke aber, dass sowieso alle Händler beim selben Hersteller einkaufen:
http://zenithcarb.co.uk/

Dafür sind die Inhalte, Preise und Bilder einfach zu ähnlich. Auch hatte ich meinen Händler gefragt, ob es unterschieliche Hersteller gibt, aber keine Antwort auf die Frage erhalten. Daher gehe ich davon aus, dass es nur den einen gibt.


Die Buchsen sind aus Stahl, ich vermute Edelstahl. Die hatte ich vor der ersten Montage auch gründlich entgratet, wie auch die Welle und die Klappe. Eigentlich fast alle Teile, auch die alten Gehäuseteile. Und danach alles - teils stundenlang - gewaschen.


Ich meinte diese Anleitung hier:
http://www.networksvolvoniacs.org/images/0/09/Lagerung_Drosselklappen_SU_Vergaser_optimier...
Keine Ahnung von wem die ist, steht nicht drin.

Dabei habe ich tatsächlich übersehen, dass die Welle beim SU anscheinend abgesetzt ist, und man die Lagerbereiche dünner drehen kann. Das geht bei der Zenith-Welle nicht, weil sie durchgehend 7 mm ist. D.h. ich müsste das Gewinde mit kleiner drehen, das geht natürlich nicht.


Dann muss ich doch eine neue Welle nehmen und Kugellager d=7mm / D=11mm. Allerdings war der Simmering dafür irgendwie ein Problem. Muss ich nochmal googeln. Außerdem benötige ich ja nur einen Simmering, auf der anderen Seite einen passenden Stopfen. Das hatte ich oben auch falsch geschrieben. Aber ob Kugellager helfen, wenn die Welle sich so verbiegt? Auf jeden Fall würde ich es mit Kugellagern statt Nadellagern probieren, weil die etwas tolleranter auf krumme Wellen sein sollten, oder?


Ronzo: ja, warum die Welle sich verbiegt, ist mir auch nicht klar!?
Ich habe eben nochmal mit meinem Sohn zusammen geprüft, wie weit sich die Welle dreht, wenn ich das Gaspedal voll durchtrete. Die Welle kommt nicht bis an den Anschlag, selbst wenn ich das Gaspedal voll in den Teppich rein trete. Ca. 1 bis 2 mm Luft bleiben zwischen Hebel und Anschlag.
Es kommt also keine mechanische Kraft von außen auf die Welle, abgesehen von den vorgesehenen Federn. Heißt für mich: Temperatur. Von unten kommt die Hitze, von oben frische Luft. Das gibt Spannungen im Material, und wenn das dann zu weich ist ...
Lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.

Kennt sich denn jemand ein bisschen mit der Herstellung von Messinglegierungen aus? Kann man da evtl. nach dem Gießen einen Prozesschritt sparen und hat dann minderwertige Qualität hergestellt?
Was würde passieren, wenn ich die Welle mal bei 275° in den Backofen lege? Verzieht sie sich wieder? Könnte ich sie dann heiß richten? Oder in kaltes Wasser schmeißen???
Ich hab da leider bei Google nichts zu gefunden.


Grüße und Danke für Eure Hilfe und Euer Mitdenken!
Mike

Edit hat noch ein Bild gefunden:
IMG 20180914 214801553.jpg
Editiert am Mon 17. Sep. 2018, 20:19:32 von Zulumike

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Hallo!

@
Die Buchsen sind aus Stahl, ich vermute Edelstahl.

Ich halte nichts von Stahlbuchsen in Vergasern! Es hatte/hat gute Gründe in die Vergasergehäuse Messingbuchsen einzugießen.

@
Ich meinte diese Anleitung hier:

Ja das müsste die von Michael Basel sein, wenn er das liest kann er es vielleicht bestädigen.

@
Aber ob Kugellager helfen, wenn die Welle sich so verbiegt? Auf jeden Fall würde ich es mit Kugellagern statt Nadellagern probieren, weil die etwas tolleranter auf krumme Wellen sein sollten, oder?

Kugellager in dem Fall sind tolleranter und verzeihen kleinere Fluchtungsfehler, sind eben Kügelchen. Nadellager sind besser, weil höher belastbar, wie Rollenlager gegenüber Kugellagern, Nadel sind dünne Rollen.

@
Kennt sich denn jemand ein bisschen mit der Herstellung von Messinglegierungen aus? Kann man da evtl. nach dem Gießen einen Prozesschritt sparen und hat dann minderwertige Qualität hergestellt?

Werkstoffe, Metalle, Legierungen sind schon ewig genormt, es gibt kein gutes, schlechtes oder z.B. minderwertiges chinesisches Messing, es gibt höchstens das falsche Messing für einen bestimmten Verwendungszweck. Messing ist eine Kupfer-Zink-Legierung. Kupfer hat den größten Anteil und je nachdem wieviel Zink enthalten ist spricht man von Guß- oder Knetlegierungen. Wenn man z.B. einen schönen Kerzenständer sieht dann ist der gegossen (auch Wasserhähne) und haben einen niedrigen Zinkanteil. Drosselklappenwellen z.B. werden von Stangenmaterial zugesägt und haben einen höheren Zinkanteil. Diese Stangen werden nicht gegossen sondern mit entsprechender Temperatur endlos durch eine Form gedrückt/gezogen, anschließend kalibriert und zu 3 Meter langen Stangen abgeschlagen oder gesägt. Also auf ein genaues Maß und in einer vergegebenen Form, Rund, Vier- Sechskant oder in den kompliziertesten Formen.
Die Legierungen kann man schon in etwa beim Bearbeiten einordnen. Ist das Messing beim Bearbeiten auf der Dreh- oder Fräsmaschine kurzspanend, also gibt es lauter kleine feine Späne, dann ist es spröde hat einen höheren Zinkanteil und ist härter, gibt es größere Späne, rollen sie sich beim Drehen, dann ist der Kupferanteil höher und es ist weicher.

@
Was würde passieren, wenn ich die Welle mal bei 275° in den Backofen lege? Verzieht sie sich wieder? Könnte ich sie dann heiß richten? Oder in kaltes Wasser schmeißen???

Ich würde behaupten da passiert nichts, ansonsten habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.

Das beste Beispiel für die Verwendung von unterschiedlichen Messinglegierungen am richtigen Platz findet man an den SU-Vergasern. In das Gehäuse werden beim Gießen zwei Buchsen aus härterem Messing eingegossen, während die Drosselklappenwelle aus einem weicheren Messing besteht. Die Droklawelle nutzt sich im Laufe der Jahre ab und wird immer dünner mit den uns bekannten Folgen, bis zu fast einem Millimeter habe ich schon gemessen, während die Buchsen nur um wenige Hundertstel verschleißen. Dürfen sie auch nur die Buchsen, denn sie werden beim überholen der Vergaser noch gebraucht um das Werkzeug zu führen. Das leichter zu ersetzende und billigere Teil die Droklawelle muss aus weicherem und das aufwendigere teure Gehäuse (die Buchsen) aus härterem Material sein.

Ich empfehle vor weiteren Experimenten noch mal eine neue Droklawelle von dem Händler zu probieren den ich dir in der PM empfohlen habe.

Gruß Bernhard
Editiert am Wed 19. Sep. 2018, 10:36:28 von Börnaut

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Von dem Bild muss ich entnehmen, das die Verbiegung im schwaecheren Mittelbereich, wo weniger Material Durchmesser, und die Droklappe befestigt ist, vorkommt (keine Ueberraschung!)...dann moechte ich eine weitere Moeglichkeit zur Ursache, als Temperatur vorschlagen: Die Kraefte die die Welle im Betrieb ausgesetzt sind...naemlich (gleichmaessiger) Vakuum im Ansaugtakt (normal!) oder auch viel hoeheren und schlagartiger Ueberdruck im Ansaugtakt (bei Rueckzuendung!)...und durch die Richtung in der die Welle verbogen ist (was immernoch im ausgebauten Zustand auszumachen sein sollte), sollte sofort auszumachen und bestaetigen sein, welche von diesen beiden Kraften zu verdaechtigen ist...und ich denke nicht es ist die erstere... Frage: Hast du im Betrieb die Welle magere oder sonst verursachte Rueckschlaege ausgesetzt?

Gruesse

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Hi Ronzo,

ja da hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Eigentlich müsste die Temperatur die Welle anders rum verbiegen.

Über den Unterdruck hatte ich noch nicht nachgedacht: ist der echt so groß? Von wie viel Bar absolut reden wir denn da?

Aber Fehlzündungen oder ähnliches hatte ich überhaupt nicht. Ich habe nach den mittlerweile drei Montagen des Vergasers jeweils zwei Sprühstöße Bremsenreiniger oben in den offenen Vergaser gegeben und dann angelassen. Nach spätestens dem zweiten Versuch lief er immer. Ohne knallen oder Schläge. Auch an den Einstellschrauben für Leerlauf und Gemisch habe ich immer nur wenig nachjustieren müssen, weil ich mir ja die Einstellung von vor der Demontage aufgeschrieben hatte.


Grüße
Mike

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Temperatur allein verbiegt nichts (nur wenn das Teil schon interne Spannungen hat oder darunter steht und diese von der erhoehten Temp sich entspannen...z.B Bremsscheiben), ich bezweifele das du die Biegerichtung vorrausagen kannst! Verbiegen kommt durch Erhitzung eines in der Bewegung eingegrenztes Stueck...wenn es nicht durch die Bregrenzung thermisch wachsen kann, wird es sich in der naechsteinfachsten Richtung bewegen, und moeglichst biegen.

Beim Motor ohne Turbolader kann der Druckdifferenz im Ansaugtakt zur Aussenwelt (also ueber der Droklappe) nur eine Atmosphere (mehr Druck draussen) sein, aber beim Rueckschlag viel mehr, und in der Richtung hoeheren Druck im Ansaugtakt...ist ja schliesslich eine Explosion!

Gruesse

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OK, danke Ronzo.

Bei der Biegerichtung dachte ich, wenn die Welle unten warm wird, dehnt sie sich dort mehr aus. Und durch den Schlitz würde sie sich dann verbiegen. Aber nach Abkühlen würde sie sich ja auch wieder gerade biegen, habe ich jetzt gelernt.

Könnte man die eventuellen internen Spannungen denn irgendwie dauerhaft loswerden?

Grüße
Mike

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Hai ZM und Ron!

Ihr meint also oder vermutet dass das verziehen der Droklawelle von dem bisschen Abstrahlwärme nach dem abstellen des Motors kommt oder durch den Unterdruck beim ansaugen oder durch Verpuffungen/Fehlzündungen im Betrieb? Das ist ein 1,8L Motörchen das da durch die 36er Bohrung ansaugt und kein V8! Die Welle wird durch das verschrauben mit der Drosselklappe stabilisiert!
Wenn ich die Spuren an der Droklawelle hinter den Gewinde sehe vermute ich, dass der Wind aus einer ganz anderen Richtung weht und so ist das Thema für mich jetzt durch!

Bernhard
Editiert am Thu 20. Sep. 2018, 9:23:42 von Börnaut


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