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Tue 4. Sep. 2018, 11:50:57 |
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Hallo Berhand,
danke für die Erläuterungen. Ich denke, es hilft auch den Nächsten, die noch Vergaser restaurieren, weiter, wenn hier die Problemstellen aufgezeigt werden.
Wie Du richtig erkannt hast, bin ich weder Werkzeugbauer noch KFZ-Schlosser. Ich bin Elektrotechnik-Ingenieur, arbeite bei einem Maschinenbauer. Ein bisschen was traue ich mir daher zu (manchmal auch zuviel).
"Metalle dehnen sich aus bei Erwärmung, aber gerade Messing nimmt beim erkalten immer wieder seine Form an."
Das Metalle nicht dauerhaft wachsen, weiß ich, deshalb hatte ich das wachsen ja auch in Anführungszeichen geschrieben.
Ich hatte auch mal über das Herstellen von Messinglegierung gegoogelt, aber nichts dazu gefunden, ob man da was falsch machen kann. Vielleicht muss man nach dem Gießen ja noch einen Prozessschritt machen, den sich manche Anbieter sparen?
"Das kann ich mir alles nicht vorstellen, es gibt auch kein schlechtes oder gutes Messing, es gibt nur unterschiedliche Legierungen und ich bin mir sicher, dass die Leute die so was herstellen wissen welches sie nehmen müssen."
Die unterschiedlichen Legierungen sind aber für unterschiedliche Anwendungsfälle unterschiedlich gut geeignet. Bist Du sicher, dass der Lieferant des Herstellers (evtl. China???) immer die gleiche Materialqualität liefert?
"Du bist dir sicher, dass die Buchsen sehr gut fluchteten,"
Absolut. Mein anderes Hobby ist Slotcar-Racing. Da löte ich Bronzelager für 2,38 mm Hinterachsen in Stahlchassis ein. Das bekomme ich so gut fluchtend, dass man das Chassis senkrecht halten und die Achse durch das obere Lager durchfallen lassen kann. Sie "flutscht" dann durch das untere Lager durch, ohne daran auch nur irgendwie hängen zu bleiben. Ich traue mir also zu, beurteilen zu können, dass die Buchsen im Vergaser fluchten (auch wenn dieser Test beim Vergaser so nicht funktioniert, weil das Spiel noch geringer ist).
"hat glaube ich auch einen Durchmesser von 5/16 Zoll = 7,94mm"
...
"Die Welle hatte vorher schon ein paar Hundertstel Millimeter Spiel, jetzt hast du sie noch mal 0,05mm dünner geschliffen? Das heißt sie hat schon wieder fast 1/10mm Luft "
Soll glaube ich 6,94 mm. Meine war nach dem Ausbau exakt sieben.
Nach dem dünner Schleifen ca. eine gute Strichbreite drunter (analoger Messschieber).
Ich habe das aber nicht vor der ersten Montage geprüft. Wäre dann ein Tipp für die Zukunft.
Nach dem Fressen habe ich zuerst nur die Grate entfernt und die Welle und die Buchsen poliert. Sie passte dann nicht in die Buchsen. Daher habe ich sie anschließend ganz vorsichtig dünner geschliffen und nochmals poliert. Das Ganze in zwei oder drei Schritten.
Jetzt passt sie rein und hat kaum spürbares Spiel. Ich schätze, das liegt deutlich unter 0,1 mm.
"Zu festes anziehen der Mutter reicht da schon um den Anfang des Durchmessers etwas anzustauchen!"
Bei der allerersten Montage der Mutter habe ich tatsächlich einen Gewindegang zerstört. Da war der Federring aber noch nicht ganz zusammengedrückt. Da hatte ich schon gedacht, das ist aber weiches Messing. Und die Welle mit der alten verglichen. Die wirkt einfach härter. Könnte aber tatsächlich durch anziehen passiert sein. Also nur sehr vorsichtig anziehen.
"Wie hast du die Schräubchen gesichert?"
Mit LocTite. Es ist aber durchaus möglich, dass ich die Welle bei der Demontage nach dem Fressen dadurch verbogen habe. Denn da musste ich ja mit dem Schraubendreher kräfitg zupacken. Ich wollte auch nicht ausdrücken, dass sie von Anfang an krumm war. Man sollte das aber vor der ersten Montage prüfen, und die Welle behandeln wie ein rohes Ei.
"Aber schau dir mal die Fotos an!"
Ja, solche Werkzeuge hatte ich auch vorher gesucht, aber nicht gefunden. Es gab hier auch mal einen Thread dazu, der aber leider unbeantwortet blieb. Ich habe dann mit "normalen" Handreibahlen gearbeitet (feste, keine verstellbaren!) und dabei gemerkt, dass ich das nicht so 100% fluchtend hinkriege, wie es sein müsste. Daher einen Hauch größer und Buchsen bei gesteckter Welle kleben.
Beim Zenith kann man nicht von beiden Seiten arbeiten. Vor allem, wenn man das kleine Deckelchen für die kurze Seite verwenden möchte, dass dem Reparatursatz beiliegt. Das ist nämlich nur für den (geschätzt) 8 mm Ansatz geeignet, nicht für die 9 mm der neuen Buchsen.
Außerdem sind die Buchsen exakt so lang, wie die Gehäuse-Wandstärke. Wenn ich die Buchsen nur von außen einstecken möchte, müsste ich sie wahrscheinlich vorher kürzen (zumindest die lange). Kann man natürlich beim nächsten mal so machen.
Ich hatte aber hier auch die Anleitung zum Einbau von Kugellagern in den SU gesehen und da vorher kurz drüber nachgedacht. Dann aber wieder verworfen.
Ich denke, wenn ich nochmal einen Zenith mache, werde ich das auch mit Kugellagern versuchen. Außendurchmesser des Gehäuses ist 13 mm, Kugellager für 7 mm Wellen gibt es mit 11 mm AD, das müsste reichen.
Ich hoffe für die Nächsten die sich rantrauen, dass das hier jetzt ausreichend Infos sind. Sonst einfach nochmal nachfragen.
Grüße
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