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Zylinderkopfschraube B20 oder SV2435

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hallo Daniel,

dass die alten eisenmotoren keine dehnschrauben haben ist schon richtig.

um vom anzugsdrehmoment auf die Vorspannung schliessen zu können, darfst du nicht (nur) die Durchmesser vergleichen. maßgebend hier ist die gewindesteigung.
die ist beim "grobschnitzgewinde" UNC recht hoch.
--> mit 90Nm anzug wirst du recht wenig Vorspannung haben.

aber das was du mit dem anziehen bekommst ist ja nur die Vorspannung, die du der schraube gibst. die "last" welche die schraube beim betrieb sieht kommt da noch drauf. und genau diese last ist nicht konstant, sondern stark wechselnd. positiv bei der Verbrennung (der kopf wird nach oben vom block weg gedrückt) und negativ beim ansaugen (der kopf wird zum block hin gezogen).

genau diese wechselbeanspruchung muss die schraube abkönnen.
und genau da kommt die Galvanik ins spiel, die das gefüge so verändern kann, dass sie weniger belastungsfähig ist.

drum: kopfschrauben, achs- und bremsenteile, anhängerkupplung... etc. NIE (nachträglich) in die galvanik geben und auch keine edelstahlteile als ersatz verbauen.

grüße
thomas

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p.s.: die geringe Steigung von UNF-schrauben hat eine große vorspannung zur folge.
deshalb deine spitfire-radmuttern nur mit 60Nm festziehen!!
die buben von reifenhandel mit ihren "festeingestellten" 120Nm schlüsseln knacken dir die radbolzen ab!

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Hi Thomas,
bei den Kopfschrauben bin ich fast bei Dir, aber bei den Radmuttern habe ich meine Zweifel.

Kopfschrauben:
die Belastung ist als resultierende Schraubenkraft schwellend, nicht wechselnd. Bei wechselnder Last hätte man einen Nulldurchgang, das würde bedeuten dass die Schraube lose wäre. Es muss aber immer eine Rest-Vorspannkraft verbleiben (ich würde den Unterdruck beim Ansaugen als vernachlässigbar ansehen bei einem Guss-ZK). Richtig ist aber auf jeden Fall dass durch die stark schwellende Belastung die Schraube bis and die Dehngrenze belastet wird. Eine galvanische Behandlung setzt durch die genannte Wasserstoffversprödung diese Grenze aber herab und sollte nicht angewendet werden.


Radbolzen und Muttern:
Unsere Amazonen haben 1/2-20 UNF Feingewinde und werden laut WHB mit 10 - 14 kpm (ca. 100 - 140 Nm) angezogen. Warum sollte das bei anderen Fahrzeugen so deutlich abweichen? Sind die Spitfire-Radbolzen so viel dünner?

Ich würde ungern hören dass Daniel bei der ersten Ausfahrt ein Rad verloren hat.......

Oder übersehe ich da was?

es grüsst der
Knut

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hallo knut,

mit den kopfschrauben hast du natürlich recht, schwellend, nicht wechselnd.

ich hab grad nochmal im triumph-werkstatthandbuch nachgeschaut:
triumph spitfire rad an nabe 3/8"UNF Anzugsmoment= 5,2-6,6 mkg
-->

beim mini ists ähnlich, da scheren die radbolzen auch immer beim freundlichen reifenservice ab.

meist sinds aber, dank dem tollen britischen stahl die gewinde die dann bei 100Nm plötzlich "weg" sind.

grüße
thomas
Editiert am Thu 5. Feb. 2015, 21:09:50 von Tomsail

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oh, 3/8 UNF - da muss ich erst mal die Feinmechanik-Tabellen rauskramen

seit ich den Volvo beschraube sind die ziemlich eingestaubt, jetzt brauch ich nur die Tabellen für 'richtige' Schrauben

Spass beisseite, bei 3/8 passt es ja.

es grüsst der
Knut

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... und der Vollständigkeit halber: Dehnschrauben werden IMMER nur einmal verwendet, nach Demontage des Kopfes gehören die in die Tonne.

Gruß
Kay

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Hallo

@ Kay

das mit den Dehnschrauben hab ich geschrieben.....und beim B20 sind es keine

@ Thomas

das mit den Radbolzen vom Spitfire weiß ich. Bei meinem waren auch einige krumm.
Die werden nämlich beim Fest anziehen leicht krumm, das merkt man aber erst wenn man Revos montieren will. Die haben nämlich Schraubhülsen, die sich dann nicht mehr alle ansetzten lassen.

@all

da dann werde ich mal schauen ob ich aus den verzinkten Schrauben ein paar Hilfswerkzeuge mach. Wobei bei meinem Motor vom Herr Klingler sind auch Gelbchromatierte montiert.

Grüße Daniel
Volvo V40; Volvo 240 Klassik Bj 1993; Volvo 123GT Bj 1968; VW T2B Westfalia "Helsinki" Bj 1975

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Guten Morgen!

@Volvo-boy
da dann werde ich mal schauen ob ich aus den verzinkten Schrauben ein paar Hilfswerkzeuge mach. Wobei bei meinem Motor vom Herr Klingler sind auch Gelbchromatierte montiert.

Was willst du mit soviel Hilfswerkzeugen Daniel?
Lass die Schrauben mal schön so wie sie sind und verwende sie wenn du sie brauchst! Bei nur 90Nm Anzugmoment passiert bei den Brummern von Schrauben gar nichts, auch wenn sie galvanisch verzinkt wurden. Und das gleiche denkt auch der Herr Klingler! Wichtig ist, daß man die mit beschädigtem Gewinde und die die tiefe Rostnaben haben aussortiert. Diese kann man dann zu Hilfswerkzeugen umarbeiten.

Natürlich haben die Herrn Inschenöre Thomas und Knut recht!!
Hoch belastete Schrauben aus hochfesten Stählen, wie z.B. vom Fahrwerk, Achsen usw. niemals galvanisch behandeln und auch nicht durch welche aus VA (die glänzen so schön) ersetzen! Es sind schon schlimme Unfälle passiert da Motorradfahrer Schrauben am Fahrwerk durch solche aus VA ersetzt haben oder Autofelgen nachträglich verchromt wurden. Die Kopfschrauben von B18/20 sind mit 10.9 zwar hochfest, aber 90Nm sind kein Problem. Durch die galvanischen Prozesse kommt es zu Gefügeveränderungen, das Material versprötet, der Stahl wird grobkörniger. Die alten Ingenieure sagten dann das es zum Kaltsprötbruch kommen kann. Und wenn sich jemand fragt, es gibt doch überall verchromte Felgen usw. zu kaufen, die müssten dann alle gefährlich und verboten sein? Nein, durch bestimmte Prozesse nach dem verchromen, z.B. Wärmebehandlung, lässt sich das wieder rückgängig machen. Unser Oberingenieur Eifler (den Titel gab es wirklich) nannte das dann Kornrückfeinen! Die normalen galvanischen Betriebe zu denen wir unser Zeug hinbringen können das nicht.

Ich habe gerade mal im Werkstatthandbuch nachgeschaut!
B18 8,5-9,5 kpm
B20 8,5-9,5 kgm
B20E 90Nm 9 mkp

Alles im selben Buch! Ob kpm, kgm oder mkp, alles das selbe!

Und zum eigentlichen Thema!
Nehmt zwei alte Kopfschrauben, sägt den Kopf ab und in die Stirnfläche einen Schlitz. Alles sauber mit der Feile entgraten und fertig ist das Spezialwerkzeug. Es ist dann noch etwas Luft zwischen der Verdickung oben an der Kopfschraube und der Bohrung im Zylinderkopf - das Originalwerkzeug ist da etwas größer im Durchmesser- aber wir haben doch alle Augen und können es noch etwas nach richten. Ich drehe eine hinten links die andere vorne rechts ein, setzte den Kopf auf und wenn die anderen acht Kopfschrauben sitzen, ziehe ich diese etwas an und drehe die Hilfswerkzeuge mit dem Schraubenzieher raus.

Grüße aus Essenheim

Bernhard


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