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Wed 7. Jan. 2015, 17:39:43 |
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Tach Kay!
@Kay
ich weiß schon warum man sowas macht....
nur frage ich mittlerweile nach warum andere das wollen, denn mal eben plug and play ist das nicht...
Weil es talentierte Laien gibt? Weil sie Scheibenbremsen rundum haben wollen, sie aber trotzdem mit 120PS zufrieden sind? Weil man manchmal Glück hat und die erforderlichen Teile für kleines Geld bekommt! Weil es Menschen gibt die Dinge drauf haben die andere nicht drauf haben und weil es welche gibt die etwas am Sträußchen (im positiven Sinn) haben!
Die Naben mit allem drum herum von einem P1800E habe ich mal für einen Gefallen bekommen. Oder war es ein Teiletausch? Null Euro! Die Reste eines Unfall P1800ES habe ich mal für 450DM gekauft! Den späten makellosen Grill, die Instrumente mit Km-Tacho und weitere spezifische ES Teile habe ich verkauft und das M410 und die Hinterachse habe ich heute noch da liegen. Null Euro und Geld übrig! Ich tausche die Naben, nehme neue P1800 Bremsscheiben (die schon min. zehn Jahre da liegen) und wenn die Radlager und Sättel in Ordnung sind verwende ich sie weiter. Die Hinterachse baue ich eins zu eins um (schon ausprobiert), fertige zwei neue Bremsleitungen an und baue die 140er Bremsseilmimik mit von mir angefertigten aber einfachen Teilen ein. Na wenn das nicht plug and play ist? Gefahren, für gut befunden und wieder ausgebaut und an Felgen nehmen wir die 140er Tiefbettfelgen. Die 4,30er Übersetzung passt sehr gut, aber sie war etwas laut die Achse, also noch irgendwann überholen. Aber das lass ich dann den Spezialisten machen obwohl ich mit drei anderen Volvoschraubern, jeder hatte ein Viertel bezahlt, die Spezialwerkzeuge zur Verfügung hätte.
Vielleicht hat der Moritz noch mal das gleiche Glück an die Teile zu kommen!
Irgendwann in meiner langen Volvozeit habe ich mal jemanden aus Worms kennen gelernt der sein Geld damit verdiente in dem er die Ladenhüter und Teile von Teilehändlern und Markenhändlern die aufgehört haben oder in Konkurs gingen aufgekauft hat. Während die Teile von VW, Ford, Opel, BMW, Benz usw. problemlos weggingen, lagen die Volvoteile wie saures Bier bei ihm. Ein „ich kaufe alles wo Volvo drauf steht, wenn der Preis stimmt“ von mir reichte und wir waren uns einig! Viele Sättel für vorne und hinten sowie Sättel für innenbelüftete Scheiben, selbst super seltene Bremsscheiben für ganz, ganz frühe P1800 und Klötze waren dabei. Viele Teile verkauft und Sättel und anderes übrig bis ans Ende meiner Tage. Null Euro! Ich brauche nur noch die innenbelüftete Bremsscheiben vom 1975er 160er. Damals meinten Volvofahrer das wär ja nicht normal mit den Teilen so viel Glück zu haben und das denkt jetzt vielleicht der eine oder andere hier auch. Ich hatte immer ein offenes Ohr in der Szene und wenn andere Samstagmorgens ihren Rausch ausgepennt haben oder noch mal zu Mutti zum kuscheln rüber schlüpften, saß ich im Amazon. Mit Hängerchen hinten dran und dem Kleinen auf der Rücksitzbank und war der Erste wenn etwas in den Zeitungen angeboten wurde. Von etwa Mitte der Achtziger bis etwa Mitte der Neunziger ging das so! Damit habe ich mir einen großen Teil meines Hobbys finanziert, wie hätte das sonst gehen sollen, ich hatte Familie und ein Haus abzuzahlen.
Naben anfertigen!
Die habe ich auf der Drehmaschine aus dem vollen gedreht sie haben alle Innenmaße der Amazonnabe kombiniert mit den Außenmaßen der 160er Naben. Der Rohling hatte einen Durchmesser von 160mm und 100mm Länge, manche Singlehaushalte haben kleinere Kochtöpfe . Natürlich nach einer Zeichnung im Maßstab 1:1, man hat als Metaller schließlich mal technisches zeichnen gelernt. Lagersitze werden in einer Toleranz angefertigt die im Bereich von wenigen tausendstel Millimetern liegt. Auf einer Fertigungslinie der Hersteller oder Zulieferer werden täglich hunderte pro Anlage in der geforderten Qualität gefertigt. Aber bei einer Einzelanfertigung muß das Teil wenn es fertig gedreht ist an einer Innenrundschleifmaschine weiter bearbeitet werden und dort in ein Vierbackenfutter mit einzeln verstellbaren Backen gespannt werden, damit man das Werkstück exakt im Plan- und Rundlauf ausrichten kann. Ist die erste Lagerbohrung fertig und die Anlagefläche der Bremsscheibe geschliffen, muß umgespannt werden. Jetzt wird die zweite Lagerbohrung bearbeitet. Hat bei der ersten Bohrung ein ausrichten des Werkstücks auf 0,01-0,02mm genügt, muß jetzt mit einer Meßuhr der Rundlauf an der fertigen Bohrung und der Planlauf mit einem Feinhebeltaster an der geschliffenen Anlagefläche, beides mit tausendstel Anzeige, auf unter 0,005, auf unter fünf tausendstel Millimeter, ausgerichtet werden. Die beiden Lagersitze müssen sich exakt gegenüber liegen, dabei darf eine Toleranz von wenigen, schon wieder, tausendstel nicht überschritten werden. Die Lager müssen ja stramm sitzen! Also, Naben anfertigen macht man nicht mal so neben bei!
@Kay
Zudem geht seine Handbremse auf den Bremssattel, ist neumodischer Kram, funzt, aber der TÜV? Und H?
Würde man mir problemlos eintragen und noch ganz andere Geschichten und H würde ich auch behalten! Ich habe mittlerweile auch Beziehungen, nicht nur die Chopperfahrer mit H-Kennzeichen , nutze sie aber nicht aus!
Ja Kay! Nicht jeder brauch 200PS, nicht jeder heizt auf der letzten Rille Pässe hoch und runter, aber manche wollen ihr Autochen individuell gestalten. Der Reiz liegt doch darin Dinge zu ändern die man nicht gleich auf den ersten Blick sieht! Ich habe an meinem Amazon Dinge geändert und verbessert da wissen viele noch nicht mal dass man da was ändern und verbessern kann! Alles natürlich im Rahmen, versteckt und nur um die Haltbarkeit von Bauteilen oder deren Rostanfälligkeit zu verbessern.
Beste Grüße Bernhard
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Editiert am Fri 9. Jan. 2015, 4:53:01 von Börnaut
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