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Ja, die Elektronik im Auto ist so ein Thema.
Nach nun mehr als 50 Jahren im Auto (Anfang der 70er gab es die ersten Analogrechner D-Jetronic im Auto) Können wir heute sagen, dass die Komponenten länger halten als ursprünglich erwartet. Das ist auf jeden Fall gut für uns.

Auf der anderen Seite wird die Möglichkeit des Austausches der Elektronik zwischen gleichen Fahrzeugen heute immer mehr eingeschränkt (Thema Wegfahrsperre, Steuergeräteverbund und Manipulationsschutz). Das ist zum Einen vom Gesetzgeber vorgeschrieben, von den Versicherungen gefordert und vom Hersteller durchaus auch gewünscht. Es sichert die Hoheit über die Ersatzteile. Auf der anderen Seite wird es immer schwieriger die Komponenten als Ersatzteil vorzuhalten. 15 Jahre nach dem Serienende endet in der Regel auch die Lagerhaltung, bereits nach 5 Jahren wird das Outgesourct. Der Hersteller entscheidet ob er das verlängert oder nicht. Die Lager kosten Geld und wenn ich Elektronik so lagern möchte, dass sie nicht altert, muss sie gekühlt werden. Wenn man nun bedenkt, dass in einem modernen Auto über 100! Steuergeräte verbaut sind, es allein von einer Motorsteuerung aufgrund der Ländervorschriften und Kraftstoffvarianten mindestens 7 Ausführungen (ECE, USA, JPN, KOR, THA, TWN, CHN) gibt, dazu kommen noch Leistungsvarianten und alle zwei Jahre eine Modellpflege, wird verständlich, dass die Lager gewaltig sind. Die Motorsteuerung selbst ist mehrfach gegen Manipulation geschützt und das berühmte Chiptuning erfordert entweder Insiderwissen, immensen Aufwand zum Reengineering oder beschränkt sich auf die Manipulation der Sensorik oder Aktuatorik.

Die Lösung für heutige Autos wird deshalb langfristig nur der Ersatz der originalen Steuergeräte durch Universalsteuergeräte sein. Dies stellt aber nach heutigem Recht (EU) eine Manipulation dar und führt zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Wenn wir also die heutigen Autos auf der Straße halten wollen, sind die Hersteller gefordert die Software offenzulegen (werden sie nicht tun, ist ihr Technologievorsprung) und die Gesetzgeber müssen den Markt für Ersatzgeräte öffnen (werden die auch nicht tun, denn die Typ-Zulassung ist wegen der Emmissionen sehr aufwändig). Es wird einen gewissen Anteil an "erhaltenswerten" Modellen geben, wo der Aufwand betrieben wird, aber die "Brot und Butter" Fahrzeuge werden verschwinden.
Es bleibt fast nur ein Graubereich wo Ersatzsteuergeräte toleriert werden. Das wird bei einem Schiebedach oder Fensterheber funktionieren, aber wo ist die Grenze? Die Motorsteuerung gehört sicher nicht dazu.

Also passt gut auf Eure Vergaser auf, die werden die Elektronik überleben! Zumindest solange wir damit noch fahren dürfen.

Meint Jürgen


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