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Die fünfte Neulackierung ...

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Der Zusammenbau!

Wie man die Zierleisten befestigt ohne die originalen Drahtklammern wieder zu verwenden, war schon einige mal Thema hier! Auch wenn es die Dinger wieder neu gibt sollte man nach einer Lackierung diesen Schrott meiden, denn er trägt zu einem großen Teil die Schuld dass unzählige Amazon viel zu früh dem Rost zum Opfer gefallen sind!

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Vermutlich ist es hier und da schon zu kleinen Beschädigungen gekommen als man in der Produktion die Drahtklammern mit Leisten montiert hat. Die Löcher in der Karosserie wurden dann noch innen mit einem Klumpen Dichtmasse verschlossen zu denen die Werker bei einigen noch nicht mal ausreichend Sicht hatten und sich verrenken mussten (Bereich C-Säule und ganz vorne in der Tür) und nur nach Gefühl den Knaster um die Klemmen kneten konnten. Großserienhersteller, und dazu gehörte nun mal auch Volvo, konstruierten damals wie auch heute so, dass das Produkt in der Fertigung möglichst einfach und billig, mit dem geringsten Aufwand und mit so wenig Personal wie möglich, auf Neudeutsch Manpower, gefertigt werden konnte/kann. Auf diese Art Zierleisten zu befestigen war schon sehr einfach und primitiv und vielleicht gab es Anfangs nichts besseres, hätte man aber irgendwann ändern können, denn ab Anfang/Mitte der Sechziger gab es schon bessere Lösungen. Diese Dinger, ich nenne sie Krallen, waren nur galvanisch verzinkt, steckten in den Zierleisten und bekamen Dreck und Salz ab, waren mit der Zeit alle verrostet und gaben diesen an die Karosse weiter. Mein Amazon war als ich ihn das erste mal restaurierte gerade 12 Jahre alt, fast um jedes Zierleistenloch hatte es Rost. Dadurch und weil die Kitklumpen mit der Zeit hart und undicht wurden drang Wasser ein, an- und durchgerostete Schweller, Türen und Radläufe waren/sind die Folge. Bei den zweitürigen Amazon drang über undichte Bohrungen ab der Mitte des Radlaufs und am Seitenteil Wasser ein und lief nach unten in den Schweller. An der höchsten Stelle des Radlaufs gibt es original eine kleine Vertiefung, wenn das Loch das sich genau oberhalb befindet undicht war, stand dort immer Wasser und war die erste Stelle die außen Blasen bekam, so geschehen an meinem Zweitürer. Viertürer waren hier im Vorteil, wenn man sich einen unrestaurierten oder ein Schlachtfahrzeug anschaut haben die Radläufe ab etwa der Mitte nach vorne und die Schweller so gut wie nie Rost, eindringendes Wasser und Rost bekamen dann die hinteren Türen ab. Rost und Durchrostungen in den Ecken wo Radkästen, Seitenteile und Kofferraumboden aufeinander stoßen sind zum größten Teil auch den Undichtigkeiten der Zierleistenbefestigung zu verdanken.

Aber es gibt Alternativen, von den bekannten Teilehändlern, von Teilehändlern die im Internet und auf den großen Teilemärkten solchen Kleinkram verkaufen und von anderen Automobilherstellern. Egal was man nimmt, alles ist besser als die originalen Drahtklammern!

Hier rechts im linken Bild meine erste Lösung! Ich habe vergessen wo ich diese Teile her hatte, sie sind aus Stahl verzinkt und man sieht dass die Verzinkung nicht allzulange gehalten hat. Während der Teil innen, also das Gewinde, durch den Gummi und Dichtmasse geschützt war, ist der Teil außerhalb der Karosserie verrostet. Es wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen bis dieser auch nach innen gedrungen wäre.
Mittig eins von den Originalteilen welche die Zierleisten an den C-Säulen halten, es ist verformt weil sich dort eine Vertiefung befindet und in diese reingezogen wurde. Man sieht dass es damals schon Teile am Amazon gab die die Krallen hätten ersetzen können, diese zu verarbeiten wäre in der Fertigung aber unmöglich gewesen. Man stelle sich vor, in der laufenden Produktion hätte auf jeder Seite ein Monteur die lange Seitenteilleiste auf Position gehalten und zwei weitere Werker stecken innen an sieben (so viel Befestigungspunkte hat die lange Zierleiste) solcher Teile die Gummis und U-Scheiben drauf und ziehen die Muttern bei. Vorstellbar an sehr teuren feinen Autos, aber an einem Großserienprodukt undenkbar! Damals mussten die Werker während das Fertigungsband kontinuierlich lief neben dem Band her laufen und Teile montieren, angehalten wurde nur in Notfällen. Heute stehen sie auf dem Band und fahren mit und keiner muss noch über Kopf arbeiten wenn Bauteile am Unterboden wie z.B. Tank oder Bremsleitungen montiert werden.
Links drei Teile aus Kunststoff die ich irgendwann mal einem Schlachtfahrzeug entnommen habe, auf dem rechten Bild ein Teil von einem anderen Hersteller. Nach solchen Teilen sollte man Ausschau halten!

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Hier die nächste Version/Idee, zwei Millimeter dicke Messingbleche und abgedrehte M6er V2A-Schrauben hart verlötet. Die schmuddelige Optik kommt vom Flussmittel dass zum Löten gebraucht wird, es wird nach dem Löten unter laufendem Wasser abgebürstet, hinterlässt aber diese Spuren. Man hätte sie strahlen können, aber das sieht niemand! Wir wissen dass die Zierleisten am Amazon nicht unbedingt alle auf gleicher Höhe sitzen und wenn dann nach Jahrzehnten noch andere/neue Türen eingebaut wurden stimmt nichts mehr. In alten Prospekten kann man sehen dass es Volvo schon ab Werk mit den Zierleisten nicht so genau nahm. Eine weitere Idee von mir war, und wer genau hinschaut sieht es, dass an den drei Teilen in der linken Ecke die Gewinde außermittig sitzen. Wieviel außer Mitte hatte ich dann noch mit Schlagzahlen gekennzeichnet, zu sehen an dem Teil rechts unten das mit 0,5 gekennzeichnet ist. Aber auch diese Teile waren nur bis zur nächsten Lackierung montiert, denn mit M6er Gewinden waren sie zu dick für die nur unwesentlich größeren Bohrungen in der Karosserie. Beim Montieren musste man sehr gut aufpassen, sonst konnte es vorkommen, dass man mit den zu dicken Gewinden den Lack in den Bohrungen wegschruppte. Daher empfehle ich die Zierleisten für die Seitenteile vorsichtig in Form zu biegen, dem Verlauf der Seitenteile anzupassen. Da sie aus zähem Edelstahl sind erfordert dies einige Zeit und Geduld, erleichtert aber den Anbau!

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Die nächste Verbesserung, wieder 2er Messingbleche mit abgedrehten V2A-Schrauben hart verlötet, aber jetzt mit M4er Gewinde. Auch hier wieder ein Teil außermittig, dies und zusammen mit den M4er Gewinden ergab noch mehr Spielraum um die Leisten von vorne bis hinten auf eine Höhe zu montieren.

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Die nächste Idee wurde gleich wieder verworfen, kam erst gar nicht zum Einsatz! Teile aus grauem und rotem Polyamit (Perlon) aus 30mm Stangenmaterial gedreht und gefräst.

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Aber erst mit dieser Lösung war ich zufrieden, ebenfalls aus Polyamit angefertigt aber mit einem Absatz von 1,5 bzw. 2mm gefräst. Die Zierleisten liegen original fest an der Karosserie an, oben läuft über den feinen Spalt auf ganzer Länge Wasser rein, es sammelt sich Schmutz an und dieser macht die Leisten mit der Zeit unten dicht. Wer sie schon mal an einem unrestaurierten Amazon demontiert hat, konnte sehen wieviel Dreck sich innen angesammelt hatte. Mit diesen Teilen aber sitzen die Leisten, ohne dass es auffallen würde, einen Millimeter weg von der Karosserie und das Wasser kann durchlaufen. In der Mitte und rechts habe ich zum Verständnis mal ein paar Teile in eine Leiste gefädelt!

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Damit nie mehr etwas eindringen kann habe ich für jedes Teil Würstchen geknetet und ums Gewinde gelegt. Dieses wird bei der Montage außen plattgedrückt und setzt dabei die Bohrung in der Karosse zu, ein Teil wird nach innen gedrückt und mit Gummi, großer U-Scheibe und Mutter wird der Rest ebenfalls verteilt. So ist der gesamte Raum um Gewinde und Bohrung in der Karosse von Dichtmasse ausgefüllt und es kann nichts eindringen. So verbaut 1992, ohne jegliche Beschädigung und Rost an der Karosserie 2018 nach 27 Jahren ausgebaut und 2019, nach der letzten Lackierung, wieder verwendet!

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Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu  ? Nein, spare in der Zeit so hast du in der Not, lautet das Sprichwort. Oder kaufe und sammele in der Zeit Teile für den Oldie, so hast du in der Not und so ist es schön wenn man was greifen kann. Die durch einen Rempler platt gedrückte Leiste am rechten Kotflügel konnte ich mit einen Griff ins Regal ersetzten. Neue Leisten für die C-Säulen waren ebenso vorrätig, hier wegen der Vertiefung mit etwas dickeren Würstchen und seitlichen Bollen gegens verrutschen.

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Das waren über fast 40 Jahre meine Ideen und Alternativen Zierleisten zu befestigen, es gab lange nichts gescheites und man musste sich was einfallen lassen! Heute gibt es genau solche Teile problemlos zu kaufen, aus Edelstahl mit Gummi, U–Scheibe und Mutter und da kann man in Kurzform das nachlesen was ich hier beschrieben habe.

https://www.buttkereit-onlineshop.de/de/volvo-ersatzteile/schraubklammer-zierleiste-edelst...
Schraubklammer Zierleiste Edelstahl 4-teilig
Schraubklammer zur Befestigung der Zierleisten (anstelle der Draht-Klammer 658850 bzw. 95384)
Die Zierleistenklammer für hochwertige Restaurationen:
- die Lackierung wird nicht beschädigt bei Montage der Zierleiste
- keine Gefahr der Unterrostung
- kein Wassereintritt in das Fahrzeug- die Gummischeibe dichtet das Befestigungsloch ab
- Möglichkeit des horizontalen Ausrichtens bzw. Angleichens der Zierleisten (dies ist mit der originalen Drahtklammer nicht möglich)

Mit 4,60 Euro pro Stück nicht gerade billig, bei 40 Stück für einen zwei türigen Amazon wären das 184 Euro, wenn ich nicht die Möglichkeiten gehabt hätte und heute einen Amazon restaurieren würde, würde ich mich nicht scheuen diese 184 Euro dafür auszugeben!

Fortsetzung folgt!
Editiert am Wed 21. Dec. 2022, 12:51:21 von Börnaut


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