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ist auf Zündkerzenbild eigentlich verlass?

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Hallo Kardan,

Jürgen hat Dir ja schon sehr gute Hinweise dazu gegeben, wie das Kerzenbild besonders im Hinblick auf modernen Sprit und Wärmewerte zu beurteilen ist.

Um Kerzenbild und CO-Wert anzupassen macht man es landläufigerweise so, dass man die Höhe des Düsenstocks verändert - in aller Regel im Leerlauf bei 8 bis 9oo U/min. Dafür gibts im Handbuch einen Referenzwert des CO-Anteils, für den sich dann auch der TÜV interessiert. Allerdings darf man beileibe nicht davon ausgehen, dass ein auf diese Weise justierter Motor in sämtlichen Betriebszuständen (Drehzahl, Last) wirklich sauber läuft. Nach meiner Erfahrung magern die gern verwendeten Nadeln - etwa KD oder ZH - im Teillastbetrieb viel zu sehr ab, selbst wenn der CO-Wert im Nennbereich liegt. Der im Leerlauf vorgegebene CO-Wert ist also immer eine Kompromisslösung, die allen möglichen Anforderungen so halbwegs gerecht wird. Das Auto wird ordentlich anspringen, laufen, nicht überhitzen - und hinten kommt kein schwarzes Fähnchen raus.

Außerdem ist es so, dass - mal abgesehen vom Vergaser - einige weitere Faktoren Einfluss auf die tatsächliche Verbrennung haben: Zündzeitpunkt, Zustand des U-Kontakts, Kerzen, Kennlinie des Verteilers, Nockenprofil, Ventilspiel, Temperatur der Verbrennungsluft, bei älteren Motoren nachlassende Kompression, Art der Abgasführung.

Nun zu Deiner Eingangsfrage: Ist dem Kerzenbild zu trauen? Unbedingt! Ist die einzige Informationsquelle,die echten Aufschluss über die wirkliche Verbrennung gibt. Allerdings sollte man es richtig machen. Ein Motor, der in der Werkstatt eine halbe Stunde im Leerlauf brummt, wird keine Erkenntnis bringen. Da sind dann die Kerzen garantiert zu dunkel.

Ich mache es so, dass ich die Ventile einstelle, einen neuen U-Kontakt und Kerzen spendiere, die Vergaser sauber synchronisiere (Luftdurchsatz, gleiche Verbrennung) und auf 3% CO justiere. Dann auf die Autobahn und für eine halbe Stunde gleichmäßig 12o kmh. Wenn ein Parkplatz kommt, Zündung aus und ausrollen lassen - alle Kerzen raus. So bekommt man dann ein echtes Ergebnis - und kann obendrein sehen, wie sorgfältig man synchronisiert hat. Fast immer waren die Kerzen dann zu hell.

Anhand des SU-Nadelbuchs habe ich früher alle möglichen Profile ausprobiert. Ging ziemlich ins Geld. Mittlerweile passe ich den Teillastbereich so an, dass ich die Nadeln an der betreffende Stelle bearbeite. Mit etwas Sorgfalt und Geduld (das Schwerste ist, zwei identische Nadeln zu fabrizieren) klappt das richtig gut. Aber ich gehe mal davon aus, dass Du es nicht so weit treiben möchtest. Ganz abgesehen davon denke ich, dass Dein Motor zumindest ordentlich eingestellt ist. 6% bei 2.ooo Revs sind kein schlechter Wert.

Wie kam der Prüfer eigentlich drauf, den CO-Wert gerade bei 2.ooo abzunehmen?

Viele Grüße - Lutz


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