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Diverse Kleinigkeiten und eine Motorüberholung

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Hallo Matthias,

damit können wir das Problem weiter eingrenzen.

- Geht die Lampe zwischendurch auch mal aus und wieder an?
- Leuchtet die Lampe, wenn der Fehler auftritt, solange auf bis Du den Bremswarnschalter resettest?
- Bezieht sich die Aussage über den Bremsenprüfstand auf die Vorderachse oder hast Du auch die Hinterachse geprüft?


1. Wenn sie resettet wurde, dann dauert es ein paar Fahrten, bis sie wieder an geht.
2. Ja genau. Wenn die Lampe leuchtet, dann geht sie nur durch ein Reset wieder aus, aber nie von alleine
3. Jawohl, beide Achsen. Also beide Kreise scheinen zu laufen. Es gibt auch keinen Verlust an bremsflüssigkeit und das Auto hat im Sommer TÜV bekommen.

Es scheint kein elektrisches sondern ein hydraulisches Problem vorzuliegen.
Der Bremsdruck der beiden Kreise muss, obwohl zur Druckerzeugung im HBZ beide Kolbenflächen gleich sind, an Deinem Fahrzeug unterschiedlich sein.
Dieser Differenzdruck verschiebt im Bremswarnlichtschalter die beiden Kolben und der Stift des Schalters fährt in die Kolbennut.
Dadurch wird im Schalter der Kontakt zur Masse hergestellt -> Die Lampe geht an.

Die unterschiedliche Bremswirkung der beiden Kreise lässt sich auf dem Bremsenprüfstand nur an der Hinterachse messen, an der Vorderachse wirken beide Bremskreise auf beiden Seiten.
Hier wird die Wirkung geprüft, Einfluss haben dabei neben Druck im System auch der mechanische Zustand der Anlage. Der Warnschalter reagiert aber nur auf Druckdifferenzen, darauf sollten wir uns konzentrieren.
Auf dem Prüfstand tritt man gewöhnlich fest auf die Bremse um die maximale Bremswirkung zu erreichen und vergleichen zu können.
Fehler die sich nur bei geringen Bremsdrücken auswirken werden dabei nicht bemerkt.
Bestes Beispiel ist eine ausgehärtete Primärmanschette im HBZ, die dichtet bei hohen Drücken ab, bei niederen Drücken legt sich der Gummi jedoch nicht mehr vollständig an die Zylinderwand an und lässt Flüssigkeit durch. Dort vermute ich bei Dir den Fehler.

Mit einem Kombiprüfgerät lassen sich die Bremsdrücke der beiden Kreise in verschiedenen Situationen vergleichen.
Dazu wird das Gerät an beide Kreise an den Entlüftungsnippeln angeschlossen.
Mit einem Pedalfeststeller wird nun der Niederdruck und der Hochdruck im Bremssystem erzeugt und kann beurteilt werden.
Der bei Dir auftretende Fehler könnte durch eine bei leichter Betätigung undichter Primärmanschette liegen. Der Druck entweicht dann langsam.
Um den Bremswarnschalter auszulösen müsstest Du leicht über einen gewissen Zeitraum Bremsen.
Dass dabei das Pedal nach unten wandert muss, weil es schleichend geschieht, nicht unbedingt auffallen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Feste Kolben, zugequollene Schläuche, abgefahrene Beläge, defekte Bremskraftverstärker oder verrostete Bremsscheiben erzeugen keine Druckdifferenz in den beiden Kreisen und lösen somit auch nicht den Warnschalter aus.
Es bleibt also nur ein Leck im System!
Dieses anzuzeigen ist die Aufgabe des Bremswarnschalters.
Ein Leck nach außen hätte den Verlust der Bremsflüssigkeit zur Folge, das ist bei Dir laut Deinen Angaben nicht der Fall.
Ein internes Leck macht sich am Flüssigkeitsstand nicht bemerkbar und ist nicht sofort offensichtlich. Dieses Leck kann nur an der Abdichtung des Druckraums im Hauptzylinder entstehen.

Deswegen vermute ich bei Dir eine defekte Primärmanschette im Tandemhauptbremszylinder.
Nachzuweisen mit einer Niederdruckprüfung in der Werkstatt Deines Vertrauens.

Grüße
Markus
Editiert am Mon 29. Oct. 2018, 9:37:36 von Ali Mente


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