Sun 2. Sep. 2018, 12:57:29 |
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Hallo Markus,
mir wird ganz schwindlig bei der Vorstellung, diese Prüfvorgänge selbst abzuarbeiten. Ich habe darüberhinaus auch nicht alle notwendigen Prüfgeräte und -ehrlich gesagt- auch nicht das Vertrauen in meine technischen Fähigkeiten .
Deswegen gestern Abend noch diese Mail.
Ergänzungen oder Änderungen im Plan gerne erwünscht...
Hallo Jochen,
die von Dir genannten Aussetzer solltest Du näher beschreiben.
War es damals ein Ruckeln im Teillastbereich, so als ob sich der Motor "verschluckt"?
Im Leerlauf nicht bemerkbar und in der Beschleunigung etwas schlechterer Anzug?
Das könnte auf einen Fehler am Drosselklappenschalter hinweisen.
Dieser ist aber meiner Meinung nach nicht die Ursache für die erst später aufgetretenen Symptome.
Auf dem Bild Deines Motorraums kommt mir der Drosselklappenschalter etwas anders als üblich vor:
Geht der Stecker da längs oder senkrecht zum Schalter rein? Also in Fartrichtung oder zur Drosselklappe hin?
Hast Du die Rechnung noch für den Austauch der beiden Filter und der Pumpe?
https://www.amazon.de/Pierburg-7-21287-53-0-PIERBURG-Kraftstoffpumpe/dp/B0068MTS7K
Diese wäre richtig. Bei der Montage muss eine Gummimatte zwischen Pumpe und die originale, nun zu große
Befestigungsschelle gelegt und ein Reduzierstück auf 8mm für unsere Kraftstoffschläuche verwendet werden.
Pumpen mit höherem Druck und Förderleistung sind nicht kompatibel mit unseren Druckreglern und der Anlage.
Außerdem wäre es gut wenn ich ein Bild von der Tankunterseite haben könnte.
Dort befindet sich vorne links eine große Imbusschraube. Von der möchte ich ein Detailfoto.
Die Werkstatt soll den Kraftstoffdruck (2,1bar) und die Durchflussmenge (etwa 100l/h) prüfen.
Die Pumpe sollte dabei mindestens so lange laufen wie sonst nach dem Motorkaltstart die Probleme beginnen.
Aus meiner Sicht sitzt hier der Hauptfehler.
Außerdem sollen sie bei warmem Motor eine Abgasmessung durchführen.
Mich interessieren die CO und die HC-Werte bei Leerlauf und erhöhter Leerlaufdrehzahl.
CO bei Leerlauf etwa 2%.
Die sollen die Finger von der Druckdose lassen und den Drosselklappenschalter nur öffnen
wenn sie sich ganz sicher sind was sie da tun und wie es zu machen ist.
Bei falscher Handhabung/Reinigung ist es sonst ein nicht nachzukaufender Totalschaden.
Egal was die machen: Sie sollen jede Tätigkeit und die Messwerte dokumentieren.
Damit verhinderst Du, dass sie an verschiedenen Stellen rumprobieren und das System nachher weitere Fehler hat.
Wenn die richtige Pumpe drin ist vermute ich, dass der Intank-Filter die Ursache ist.
In dem Fall sollen die den rausnehmen und zwischen Tank und Kraftstoffpumpe einen Glasfilter setzen.
Das Filterelement gleicht dem im Tank im Aufbau und der Funktion.
Der Glasfilter ist leicht zu kontrollieren und auch ohne Bühne schnell zu reinigen.
Mein Auftrag an die Werkstatt würde so aussehen:
(Voraussetzung: Zündung und Ventilspiel korrekt eingestellt, Ventilhub und Steuerzeiten i.O., Kompression in Ordnung,
Massepunkt am Saugrohr ok, elektrische Leitungen der Anlage ok, Spannungsversorgung +- Pumpe ok,
Zusatzluftschieber funktioniert, Schläuche und Dichtungen erzeugen keine Falschluft)
- Nenndaten der verbauten Pumpe ermitteln (4bar; 100l/h)
- Abgasmessung bei Leerlauf und erhöhter Leerlaufdrehzahl (Motor betriebswarm) (HC und CO; 2%CO bei LL)
- Kraftstoffdruck am Schlauch für das Kaltstartventil messen (2,1bar)
- Fördermenge der Pumpe messen ( ca. 100l/h)
- Intankfilter ersatzlos entnehmen
- Glasfilter montieren
- Sollte jetzt die Pumpenleistung nicht in Ordnung sein hast Du ein Montagsmodell erwischt.
Ich hatte auch schon eine neue Pumpe mit sporadischen Fehler in meinem 1800er
In dem Fall Pumpe ersetzen.
- Drosselklappe einstellen (Anschlagschraube wegdrehen, anlegen, dann noch 1/2 Umdrehung)
- Drosselklappenschalter einstellen (dazu 0,4mm-Blättchen zwischen Anschlag der DK stecken, DK-Schalter lösen und nach rechtsverdrehen,
nach links drehen bis Widerstand zwischen Pin 17 und PIN 47 von unendlich auf 0 springt, Schrauben festziehen,
Drosselklappe muss dabei die ganze Zeit gegen den Anschleg gedrückt werden)
- Funktion des Schalters prüfen ob LL ermittelt wird (dabei das Plättchen entfernen, die Drosselklappe langsam bewegen und Widerstand
wie oben beschrieben beobachten, Spiel der Drosselklappe in dem Fall mindestens 1/2°)
- Zündung ein und Drosselklappe langsam durchdrehen, Einspritzventile sollten 20x klacken, beim Zurückdrehen darf es nicht klacken
Alternativ beim Drehen Widerstand zwischen PIN 9 und 12 bzw. PIN 20 und 12 beobachten, je 10 Sprünge zwischen 0 und unendlich.
Keine Sprünge beim Zurückdrehen.
- Wenn Du großes Vertrauen in die Werkstatt hast kannst Du Ronzos Reinigungsprozegur durchführen lassen.
Geht zur Not auch mit Aceton oder Bremsenreiniger.
Schwarzen Deckel des DKS abklipsen
Wattestäbchen mit der Flüssigkeit tränken
Sichtbare Leiterbahnen reinigen.
Drosselklappe voll öffnen
Sichtbare Leiterbahnen reinigen.
Deckel wieder aufklipsen
Auf keinen Fall die Schleifkontakte anheben oder berühren, dann ist der Schalter Müll!!!
- Leerlaufdrehzahl auf 900 1/min einstellen, dabei darf keine Luft durch den Zusatzluftschieber kommen! (ZLS zu, Motor betriebswarm)
Wenn bis hier der Fehler nicht behoben ist kann die Werkstatt noch den Saugrohrdruckfühler prüfen:
- Ist der Verbindungsschlauch zwischen Saugrohr und ZLS dicht?
- Ist die Vergussmasse an der Verstellschraube noch da?
- Sind die Nieten am Gehüse nicht durch Schrauben ersetzt worden?
- Unterdruck mit Handpumpe von 0,5 bar anlegen, darf innerhalb 10 Sekunden nicht unter 0,45bar sinken
Keinesfalls Überdruck oder mehr Unterdruck anlegen!!!
- Beide Spulenwicklungen per Widerstand ermitteln, einmal 80-120 Ohm, einmal 300-400Ohm
- Prüfung beider Wicklungen gegen das Gehäuse, Widerstand muss unendlich sein.
Untersag der Werkstatt ausdrücklich irgendwelche Einstellarbeiten am Saugrohrdruckfühler vorzunehmen!!!
Ich persönlich vermute (neben Verstellungen bei bisherigen Reparaturversuchen) 2 grundsätzlich verschieden Fehler in der Anlage:
Das anfängliche Ruckeln war der Drosselklappenschalter.
Die späteren Probleme kamen von fehlerhafter Kraftstoffzufuhr. Hier ist entweder die Pumpe oder der Filter im Tank die Ursache.
Grüße
Markus
Edit: dazu 0,7mm 0,4mm-Blättchen zwischen Anschlag der DK stecken
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Editiert am Tue 4. Sep. 2018, 22:16:02 von Ali Mente
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