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once upon the time

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once upon the time

Nach diversen Traktor Restaurationen und Umwege über Unimogs und einigen gelungenen Renovierungen für Freunde, musste endlich wieder ein vierrädriges altes Fahrzeug für mich her.
Nur was ?
Der Traum vom 3100er Chevy wie auch die Idee eines Duett-Pickups waren nach ausgiebiger Sichtung des doch eher mageren Angebotes schnell vorüber.

Als Teenager auf einer Tanke Auto waschend hatte man noch Träume: Einen Volvo, genau so einen, wie Ihn Dr. Karies fast jede Woche zum Waschen brachte war mein damaliges Ideal. Nur bitteschön nicht in diesem für damalige Zeiten verrückten Orange.
Dank verschiedener Quellen aus den neuen Medien wusste ich schnell was es werden sollte einen 144er, ja eine Limousine, keinen bis heute up to daten Kombi. Obwohl die Gattin des oben erwähnten Zahnarztes, ich denke Ende der 70er bereits einen 245er fuhr. Ich glaube allein ihr stets mageres Trinkgeld erweckt noch heute in mir negative Assoziationen, weshalb es eine Limo werden sollte.
Nun ging es los, oder besser gesagt es hörte eigentlich schon wieder auf, bevor es begann. Das Angebot war eigentlich noch magerer als bei der ersten Suche, denn es sollte auch noch einer mit Aluminium Grill und richtigen Türgriffen werden…..
Also doch wieder Suche nach bezahlbaren und restaurationswürdigen Pickups. Mein Werkstatt Freund Michi (Blechmichl) – erwarb zwischenzeitlich einen Citroen Bj. 28, ein anderer Freund einen Peugeot aus den Zwanzigern. Frust machte sich breit.
Andererseits wuchs das Begehren beiden einen gewissen Kontrapunkt zu Ihren geplanten Hot Rods entgegen zu halten.
Auf einmal tauchte auf dem schwedischen Markt etwas auf…Kontakt zum Verkäufer aufgenommen –ich nenne ihn einfach einmal Daniel – mit der Bitte um aussagefähiger Bilder. Er meldete sich prompt, aber mit der Einschränkung erst in einigen Wochen wieder bei dem Fahrzeug zu sein und blah blah blah. Also wieder nichts.
Völlig wider Erwarten erhielt ich wenige Tage später zahlreiche Fotos. A Säule hatte oberhalb des Schwellers ein viereckiges ca. 4 x 6 cm großes Loch, der Tank hatte unten eine Beule, aber sonst sah alles manierlich aus. Auch der Preis erschien mir akzeptabel. 1. Hand 160.000 km, Erstbesitzer ein Landwirt, der das Fahrzeug bis zu seinem 92. Lebensjahr gelegentlich fuhr.
O.K., wenn nicht jetzt, wann dann und außerdem hatte ich mit Skandinaviern bisher nie Probleme. ¾ des Preises überwiesen und ein langes Wochenende geplant. Da meinte Daniel, der ein passionierter Moped Schrauber ist, dass er regelmäßig nach Kiel reist und mir den 144er auch mit rüberbringen könnte…das würdest Du machen?
Kurzzeitkenzeichen gekauft, Werkzeug und Öl in einen Rucksack – wisst Ihr eigentlich wie schwer ein ½ Zoll und 3/8 Zoll Knarrenkasten nebst anderem Kleinwerkzeug sein kann? Der Weg vom Kieler Hauptbahnhof zum Fähranleger ist nicht weit, aber ich kann Euch sagen.

144 Kiel.jpg


An der ersten Tanke Sprit gezogen, 1,5 l Ö , mehr hatte ich nicht mitgenommen, nachgefüllt und den Vergaser mal zum Leben erweckt. Dann die 150 km Von Kiel nach HH über Landstraßen mit Abstecher zu den ElchMobilen problemlos gemeistert. Die auftretenden Geräusche der ausgeschlagenen Kardanwelle und des am seidenen Faden hängenden Auspuffs habe ich eher mit Genugtuung aufgesogen. Nach erster Durchsicht in der Werkstatt war klar, dass ein wenig geschweißt und lackiert werden müsste.
Zwischen April letzten Jahres und Oktober wurden die typischen neuralgischen Stellen erneuert. Hinter den Motorhaubenscharnieren, die Dreiecksbleche am hinteren Radlauf, die Radläufe hinten und natürlich die Reserveradmulden nebst den nicht mehr vorhandenen Aufhängern für die Schmutzlappen. Und das bereits erwähnte Loch an der A-Säule. Toll was da zum Vorschein kam. Eine Mullbinde mit einem Polyester ähnlichem Harz. Sonstige Fundstücke: Ca. 5 kg feinster Lehm, der mit zahlreichen Birkensamen eine fast unüberwindliche Armierung in allen Kannten und Ritzen ergab.
Nach einer nicht enden wollenden Schleiforgie – „ja Meister ich mach das noch mal“ – Füller , der ebenfalls wieder geschliffen werden wollte, erfolgte der Decklack, aber das ist allein schon einen abendfüllenden Bericht wert. Bitte sprecht Michi niemals darauf an! Der anschließende Klarlack – Gunvor verzeiht mir diesen fauxpas hoffentlich – bedurfte aufgrund der üblichen Garagen Lacktechnik ebenfalls ein besonderes Schleif- und Polier- Augenmerk.
Zwischen Politur des Klarlackes und des Zusammenbaus, also zwischen Oktober und März sind wir dann auch noch mit unserer gesamten Werkstatt umgezogen. In dem sogenannten Gurtschloss Beitrag im Forum konnte ich hierüber ja bereits ein Lied singen.
Alle anderen Gewerke bedürfen keiner besonderen Erwähnung, waren sie doch gemessen an dem Fahrzeug Alter ( Bj. 70), ein Kinderspiel. Oder hat jemand von Nicht-Volvo-Schraubern schon einmal eine 43 Jahre alte verzinkte Schraube gesehen, die noch glänzte, also ich bis Datum jedenfalls nicht.
Über die deutschen Zulassungsbehörden, bei uns in HH heißen die Landes Betrieb Verkehr (LBV), sei nur so viel angemerkt, als dass man nicht erwarten sollte, einen in Englisch abgefasten Kaufvertrag lesen zu können.
Inzwischen waren wir nicht nur in Radbruch, sondern die Gattin hatte sichtbares Gefallen an einem Ausflug in den nahe gelegenen Osten.

144 Radbruch.jpg

Doch was kommt nun?
Ein gechoppter Buckel, ein flacher Duett Pickup?
Frage über Fragen.
Nur eines ist klar: Es wird wieder ein Volvo

Es grüß aus HH

Luis


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