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Der erste Ausflug mit unserem Amazon Kombi mit einem (geliehenen) Wohnwagen

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Es war schon lange geplant, dass wir uns Ostern auf dem Drachenfest in Vroomshoop (Holland) mit unseren Freunden treffen und ein schönes geruhsames Wochenende verbringen mit Drachen steigen lassen, lecker essen und trinken und viel klönen. Wir wollten, wie immer bei solchen Gelegenheiten, mit dem Zelt anreisen und die Logistik von unseren Freunden nutzen, die mit Wohnwagen bzw. Wohnmobil unterwegs sind.
Dann kam eine Woche vorher der erste Wetterbericht für Ostern: Bodenfrost! Wir hatten letztes Jahr auf genau diesem Drachenfest bei plus 8°C jämmerlich gefroren, da unsere Ausrüstung für solche Polarnächte eher ungeeignet ist. Das wollten wir nicht wiederholen. Also was nun? Gaby hat sich dann sofort ins Internet geworfen und nach einem Wohnwagen zur Miete gesucht. Das ist allerdings gar nicht so einfach, in den Osterferien eine Woche vorher für nur 4 Tage einen Wohnwagen für einen fairen Kurs zu mieten….und weit weg sollte er auch nicht stehen, damit man nicht noch stundenlang unterwegs ist zum Abholen und zurück bringen…..jaja, wir sind da eher anspruchsvoll.

Die professionellen Anbieter waren eher uninteressiert und haben sich meistens gar nicht erst gemeldet, oder haben uns 6-Meter-Brecher mit so um die 1500 kg angeboten: zu groß, zu schwer. Wir hatten schon Überlegungen angestellt, ob man nicht zu zweit auf der Ladefläche schlafen könnte, aber aus diesem Alter sind wir anscheinend auch schon raus, nein, lieber nicht, also absagen und/oder nur für einen Tag hinfahren, große Enttäuschung.
Dann kam Montag abend der Anruf: ein sehr netter privater Vermieter bot einen Knaus Südwind an, 22 Jahre jung, nur 4,20 lang, nur 900 kg schwer, er hat sich dafür entschuldigt dass das Gefährt so klein ist und hat eher mit Unverständnis reagiert als ich ihm erklärte, dass der Wohnwagen gar nicht klein genug sein könnte. Der Standort wäre Mechernich in der Eifel, gerade mal 40 km von uns entfernt – perfekt! Dann kam die Frage, wo wir denn wohnen würden: na in Kerpen. Oh meinte er, das träfe sich gut, er habe bis vor kurzem noch im Nachbarort gewohnt und müsse auch regelmäßig beruflich in die Gegend, ob er denn den Wohnwagen direkt mitbringen solle wenn er am Mittwoch quasi vorbei käme? Welch eine Frage, da haben wir sofort zugegriffen.

Also am Mittwoch und Donnerstag geplant, gepackt, den (komfortabel großen) Kühlschrank gefüllt und den Elch noch mal durchgesehen. Freitag morgen sollte es los gehen, die letztes Jahr in Grosskrotzenburg auf dem Teilemarkt günstig erstandenen Wohnwagenspiegel für die Kotflügel montiert, angekuppelt, Licht geprüft: alles einzeln funktioniert prima, aber sobald man zum Blinker das Bremslicht benutzt sah das ganze eher wie ein Weihnachtsbaum aus, ein typischer Massefehler. Meine Elektrik ist in Ordnung, die hatten wir eine Woche vorher extra noch bei Freunden an einem Anhänger getestet. Na denn, mit Schmirgel die Kontakte gereinigt, kurz die Lampen nachgeschaut, nichts gefunden. Es war ja hell, also haben wir uns entschlossen, trotzdem zu fahren.

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Also los mit der breiten Fuhre, seit 25 Jahren nicht mehr mit Anhänger gefahren und noch niemals zuvor mit einem Wohnwagen. Wir wurden dann langsam miteinander warm, der Elch, der Wohnwagen und ich. Es ist nur ein kurzes Stück bis zur Autobahn, da war alles prima. So ein Wohnwagen hat einen ganz schönen Luftwiderstand, da musste ich schon richtig Gas geben um mit den Lkw mithalten zu können. Bremsen ging prima, die Auflaufbremse hat gut funktioniert. Noch zweimal die Spiegel nachgestellt und dann ab nach Holland. Dann auf die letzten 35 km Landstrasse, das war etwas problematisch: hatten die weit ausladenden und nur eingeklemmten Spiegel entgegen meinen Befürchtungen auf der Autobahn sehr gut funktioniert, kam nun ein neuer Faktor ins Spiel: Lkw im Gegenverkehr auf den schmalen Holländischen Landstrassen. Die schieben eine ganz schöne Wand aus Luft vor sich her, nach der zweiten Begegnung haben wir fast den linken Spiegel verloren - es war zum Glück nicht so weit…..immer mal wieder anhalten und den Spiegel richten war angesagt.

Ich habe dann am Wochenende ein bisschen gebastelt, Schnur haben wir ja immer mehr als genug mit, so habe ich den Spiegel einfach am Halter des BKV festgebunden. Das hat auch dann sehr schön gehalten.

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Nach der Beleuchtung haben wir auch noch mal geschaut, aber wieder nichts gefunden, also blieb alles wie es war, das werden wir dem Vermieter noch aufs Butterbrot schmieren. Die Wasserpumpe (im Wohnwagen) haben wir aber repariert, die war völlig falsch angeschlossen.

Das Wochenende selber: sehr schön, kalt aber sonnig, den ersten Sonnenbrand bekommen und den Luxus eines beheizten Betts mit einer Liegefläche von 1,90 m x 1,60 m genossen , zu viel gegessen und getrunken und eine Menge Spass gehabt. Leider mussten wir dann im Regen einpacken, aber es hielt sich in Grenzen.

WoWa Amazombi 5.JPG  :D

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Auf der Rückfahrt hatten wir dann sehr kräftigen Gegenwind und ich hatte Anfangs den Ehrgeiz, dagegen anzufahren um meine Geschwindigkeit zu halten. So zeigte die Tanknadel nach 100 km schon einen halb leeren Tank an, das wären ca. 20 Liter gewesen!! Also bin ich in mich gegangen und habe die Fuhre möglichst nur noch rollen lassen, da die Leistung nicht ausreichte. Kamen wir mal in einen geschützten Bereich, z.B. in einem Wald, konnte man deutlich merken, dass es dann selbst leicht bergauf noch schneller ging. Leider gab es am Ostermontag kaum Lkw zum Windschattenfahren.

Zu Hause angekommen haben wir schnell ausgeladen, geputzt und dann ab in die Eifel zum Standplatz. Leider konnte der Vermieter den Wohnwagen nicht auch noch abholen, da er selber in Urlaub war. Grundsätzlich schien es aber möglich zu sein. Welch ein Luxus, den wir uns bestimmt noch öfter gönnen werden.
Nach dem Abkuppeln wähnte ich mich in einem Rennwagen, so zügig ging es plötzlich wieder voran!

Fazit: auf dem Hinweg 12,5 l/100 km, auf dem Rückweg stolze 17,6 l/100 km! Aber es war es wert, und mit ein bisschen Übung geht das bestimmt auch sparsamer. Ansonsten keinerlei Probleme, Wasser- und Öltemperatur trotz der hohen Belastung wie immer im grünen Bereich, erstaunlich gute Strassenlage - was will man mehr (ausser mehr Leistung)?

Die Planungen laufen schon!

es grüsst der
Knut
Ostern 2012


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