Thu 10. Jun. 2021, 0:11:57 |
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Aloha,
Knut hat es gut erkannt, allerdings wurde der Geber schon von Jürgen in seinem ersten Post erwähnt und offensichtlich vom Themensteller überlesen und deswegen nicht mitbestellt.
Auch Futtis Vermutungen sind zum Teil richtig: Öldruck oder Instrument, der Geber für den Öldruck ist hier nicht verbaut.
Dafür ein Öldruckschalter der bei zu niedrigem Druck die Warnlampe leuchten lässt.
Er hat NICHTS mit der Anzeige des Öldrucks zu tun, der Wechsel war also nicht zwingend nötig.
Den gewebeummantelten Gummischlauch (kein Stahlflex) zwischen Motor und Leitung zum Instrument zu tauschen ist IMMER eine gute Idee und kann jederzeit ohne großen Aufwand gemacht werden. Wieviel ein Einsatz der Stuttgarter Feuerwehr nach einem geplatzten Schlauch kostet kann ich Dir gerne per PN schicken...
"Soll ich dieses, jenes oder das andere Bauteil tauschen? Dabei auch noch dies und das wechseln?"
Ja, wenn Du das Problem mit großem Aufwand zufällig eliminieren möchtest ist das eine gute Idee.
Günstiger und einfacher ist es in der Regel wenn das Problem vorher eingegrenzt wird.
Manometer an den Zugang zum Drucköl setzen, Öldruck bei verschiedenen Drehzahlen und Temperaturen ermitteln, Zusatzinstrument zurückschicken.
Öldruck ok -> Schlauch/Leitung/Instrument
Öldruck zu niedrig -> Pumpe, Dichtungen am Verbindungsrohr, Lagerstellen
Um verschlissene Lagerstellen als Ursache festzulegen muss der komplette Motor zerlegt werden, das endet in einer Komplettüberholung. Man stellt dann oft fest, dass auch die Zylinder Verschleiß aufweisen und macht den Motor neu.
Die Zahnradpumpe liefert drehzahlabhängig Druck.
Bei höherer Drehzahl wird dieser durch ein Überdruckventil in der Pumpe begrenzt.
Eine Feder drückt gegen eine Kugel, steigt der Öldruck über die Federkraft öffnet die Kugel den Rücklauf und der Systemdruck wird dadurch begrenzt.
Er darf nicht zu niedrig werden, dafür hast Du aber den Öldruckschalter und die rote Warnlampe.
Es ist normal, dass bei Leerlafdrehzahl der Öldruck niedriger als bei steigender Motordrehzahl ist.
Es ist auch normal, dass der Öldruck bei kaltem Motor einen höheren Druck im Leerlauf hat, die Viskosität des Öls nimmt mit steigender Temperatur ab, es wird dünnflüssig und fließt leichter aus den Lagerstellen zurück in die Ölwanne.
Folgende Fehler können an der Pumpe auftreten:
Ventilfeder ermüdet: Normales Verhalten bei niederen Drehzahlen, nur geringerer Maximaldruck
Ventil schließt nicht mehr: Öldruck über das gesamte Drehzahlband zu niedrig, außer bei sehr hohen Drehzahlen.
Ölpumpe verschlissen: Öldruck über das gesamte Drehzahlband zu niedrig, außer bei sehr hohen Drehzahlen.
Dichtung am Verbindungsrohr undicht: Öldruck über das gesamte Drehzahlband zu niedrig, außer bei sehr hohen Drehzahlen.
Langer Rede kurzer Sinn:
Öldruck mit Manometer messen und mit Sollwerten aus dem Werkstatthandbuch vergleichen!
Erst dann weitere Maßnahmen einleiten
Grüße
Markus
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Editiert am Thu 10. Jun. 2021, 0:18:08 von Ali Mente
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