Tue 17. Sep. 2019, 17:05:27 |
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Hallo!
Nicht aufs Thema aber auf Dirks Frage bezogen!
Dirk 234
3) In einer de letzten Motor Klassik war die Möglichkeit des Laserschweißens beschrieben, Kosten 100€/ pro Stunde + Nacharbeiten auf der Drehbank. Somit kommt die Reperatur bestimmt auf 200€.
Hat hier einer Erfahrungen oder Meinungen dazu, ob das ein sinnvoller Weg ist?!
Die Möglichkeit des Laserschweißes kenne ich nicht, sicher ein neueres Verfahren, aber ich kenne das Auftragflammspritzen. Dieses Verfahren gibt es schon lange und wird bei der Reparatur von teuren Bauteilen verwendet, z.B. den verschlissenen Lagersitz einer Riesenwelle von einer Presse. Während die Welle als Ersatzteil Unsummen kostet, kostet ihre Reparatur nach dieser Methode nur einen Brauchteil.
Wo Bauteile herstellt werden kommt es unweigerlich auch zu Ausschuß, weil die Produktionsmaschine gerade eingerichtet wird, sie aus irgend einem Grund fehlerhaft arbeitet oder weil Menschen Fehler machen. Bei der Fertigung von teuren Bauteilen, nehmen wir als Beispiel die Steckachsen wie sie millionenfach gefertigt und auch in den starren Hinterachsen unserer Volvos stecken, wird mit jedem Arbeitsgang das Teil etwas teurer, zum Ende hin zu teuer um es einfach in den Ausschusskübel zu werfen. Als einer der letzten Arbeitsgänge werden die Lagersitze geschliffen, kommt es dabei zu Ausschuss, also sind ins Minus geschliffen, wurden/werden die Teile gesammelt und überarbeitet. D.h. der Lagersitz wird an einer Außenrundschleifmaschine mehrere Zehntel ins Minus geschliffen, anschließend die zu glatte Oberfläche, während alles andere geschützt wird, durch Sandstrahlen aufgeraut, an einer anderen Maschine durch das Drahtflammspritzen auf Übermaß aufgespritzt und anschließend auf das korrekte Maß geschliffen.
Dies geht natürlich auch bei Einzelteilen von Oldtimern in Firmen die darauf spezialisiert sind.
Hier eine von vielen!
https://www.coating-center.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15&...
Dies ist also ein sinnvoller Weg Dirk, Bauteile, die es nicht mehr gibt oder sehr teuer sind, zu überarbeiten. Für eine Welle von einem M40 lohnt es sich nicht, denn davon gibt es noch genug. Aber für eine Hauptwelle von einem M41 lohnt sich das auf jeden Fall, denn diese gibt es nicht mehr für Geld und gute Worte und keiner wird eine intakte Hauptwelle von einem M41 ausbauen um ein anderes damit zu reparieren. Vor Jahren haben ein Volvoschrauber und ich mal einige M41-Wellen nach dieser Methode aufarbeiten lassen, den Schrauber und den Betrieb gibt es aber nicht mehr.
Hier ein Filmchen, der Spruch am Anfang ist gut!
https://www.youtube.com/watch?v=HcV3xWvFMlU
Noch ein Tipp! Gut ausgerüstete Sandstrahlbetriebe haben auch so eine, von Hand geführte, Flammspritzanlage und können direkt nach dem Strahlen die blanken Teile mit Zink flammspritzen. Während galvanisches verzinken nur eine Schichtdicke von wenigen Tausendstel Millimeter hat und Bauteile bald wieder rosten, es beim Feuerverzinken zu Verzug durch die hohen Temperaturen kommt, hat das Flammspritzen ein hohe Schichtdicke ohne das es zu Verzug kommt. So sind einige Bauteile meines Amazon durch das Zinkspritzverfahren, wie Vorderachsträger, obere und untere Querlenker, die Ankerbleche der Hinterachse und die Kronprinzfelgen, schon viele Jahre geschützt. Auch Gussabgaskrümmer lassen sich so für lange Zeit schön machen.
Hier hatte ich den Abgaskrümmer flammspritzen und die Zierleisten des Amazon polieren lassen!
Wie immer bei mir, alles schon viele Jahre her!
http://www.ccb-gmbh.com/index.php?id=14
Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Thema bringen und beste Grüße
Bernhard
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Editiert am Wed 18. Sep. 2019, 9:35:26 von Börnaut
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