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Was passiert da mit der Kupplung?

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Forum Vet
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Bei einer Passfahrt hat mir meine Höflichkeit fast einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ich fuhr im ersten maximal zweiten Gang einen Pass hinauf (Buckel mit Dethleffs Beduin am Haken), als ich im Rückspiegel eine durchaus geduldige Pkwreihe hinter mir sah. Bei einer Ausweichstelle hielt ich an, um sie vorbeifahren zu lassen. Die Steigung hatte ich aufgrund fehlender optischen Merkmale unterschätzt, denn als ich wieder losfahren wollte, würgte der Motor immer wieder ab, es gelang mir nicht, einen Schleifpunkt zu erreichen. Als ich es nach mehreren Überlegungen nach einer halben Stunde (offensichtlich bin ich nicht der schnellste Denker) noch einmal versuchte, funktionierte das Anfahren, das anfängliche Kupplungsschleifen klappte. Was war da wohl Eurer Meinung nach geschehen?

Gunvor - verstehen wollend
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buckel & Beduin - volvemus!

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... war vielleicht dein Antriebsstang zu heiß geworden (also starke Wäremübertragung auf Getriebe etc., ohne dass notwendigerweise das Thermometer gestiegen ist), und nach der Abkühlung arbeitete alles wieder geschmeidiger? Man sollte Wärme bei Fahrten unter Last nicht unterschätzen.

Bei meinem Amazon habe ich nach einer kurzen Zeit Stop-and-Go ein ähnliches Problem - da rupft die Kupplung wie blöde beim Einkuppeln, und der Kardan knallt hin und her. Abhilfe schafft dann, im 2. Gang anzufahren, und abkühlen lassen hilft auch. Bei mir liegt es an der dringend wechselbedürftigen Mitnehmerscheibe.

Wie alt/neu ist deine denn? An starken Steigungen mit Hänger ist Anfahren im 2. Gang aber kein Erfolg versprechender Tipp ;-)

Gruß
Kay

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Danke, Kay, die gesamte Kupplung ist 130.000 km alt. Vor der letztjährigen Fahrt habe ich den empfohlenen Test - erfolgreich - gemacht:

"Die Kupplung prüfst du am besten so:Die Handbremse fest anziehen und den Motor anlassen. Nun die Kupplung treten und den dritten Gang einlegen. Dann ohne Gas zu geben die Kupplung langsam kommen lassen. Nach etwa der Hälfte des Pedalweges (das hängt auch davon ab, wie die Kupplung eingestellt ist) sollte der Motor abgewürgt werden. Passiert das deutlich später, oder im schlimmsten Fall gar nicht, ist der Kupplungsbelag stark abgenutzt, oder vllt. sogar schon ganz "hinüber"."

Gunvor - Hitze als Ursache nachvollziehen könnend

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Lieber Gunvor,

Hitze muss aber nicht die einzige Ursache sein. Vielleicht ist die Mitnehmerscheibe inzwischen etwas verölt? Das muss sich noch nicht im Alltagsbetrieb bemerkbar machen, aber bei besonderer Belastung. Oder sie ist mal zu heiß geworden / rissig? Oder die Auflagefläche am Schwungrad hat Riefen?

Mein Kupplungsproblem zeigt sich im normalen Alltagsbetrieb nie, und doch ist es da.

Am sichersten gehst du natürlich, wenn du die Kupplung erneuerst und dabei alle Komponenten in Augenschein nimmst. Aber vielleicht wissen die anderen Forensiker hier noch andere mögliche Ursachen, und dir bleibt die Arbeit erspart. Ob 130.000 km für eine Buckel-Kupplung viel oder wenig ist, hängt natürich auch vom Einsatz ab – viel Kurzstrecke, viel Verschleiß, Langstreckenfahrten – kaum Verschleiß.

Um es mit Ronzos Worten zu sagen: happy hunting!

Gruß
Kay

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Hallo Gunvor,

abgesehen von den 130 tkm, wie alt ist sie denn?

Die Beläge härten mit der Zeit aus und dann macht's keinen Spaß mehr.

Beim Wechseln Pilotlager gleich mit wechseln!

Gruß
Michael

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Moin Gunvor,

Erstmal zur Laufleistung deiner Kupplung und deinem vermutlich sehr schonendem Fahrstil sowieso:
Ein Markenkupplung wie bei dir verbaut hält dann an deinem seeehr moderaten was Leistung betrifft B18 Motor locker bis 300 tausend KM, Mehrverschleiss durch dauernde Passfahrten mit genötigt rutschender Kraftübertragung und rasante Ampel-Start-Quietscher verringern die Lebensdauer etwas, aber diese Fahrbedingungen sind ja kaum gegeben in deiner Laufzeit mit dem Dings.
Aber Michael hat schon recht auch mit dem Hinweis auf das Alter der Kupplung, Laufleistungs-unabhängig würde ich bei älter als 15 Jahre einen Wechsel bedenken für eine grosse Fahrt mit Anhängsel durch die avisierten Berglandschaften.

Dein Fänomen kenne ich auch aus den Alpen, hab da mal die Kupplung beim B20 extrem belasten müssen wegen Zwischenhalt bei Gegenverkehr abwärts, dieser einspurig kommend bei 30 % Steigung.

Anlauf waren eh nur 50 Meter für die 250 Meter gewesen aus dem Stand, das paasste so gerade auf dem Wege, nach stehenbleiben kam ich nicht vom Fleck erst, Qualmwolken und Gestank hat mein 140er gemacht, lediglich anruckelnd da.

Da wars wohl ziemlich heiß geworden... und war mir klar auch.
Hab den Motor laufen lassen und einige 10 Minuten am Wegesrand die Aussicht erfasst, tats dann problemlos wieder, und die Karre habe ich ohne Erneuerung der Kupplung noch ein paar Jahre weiter gefahren, auch in den Alpen wieder geprügelt,dann sowieso zuhause mit schweren Anhängern gefahren, mit denen rückwärts in enge Einfahrten die Kupplung ebenfalls oft beim rangieren extrem belastet wurde- mit Geruchsentwicklung.. Das Auto habe ich mit 280 tausend KM dann ausgeerntet wegen Rost, nicht wegen der ersten Kupplung ..

Mein Fazit für deine Planungen - zu dieser Stelle keine Sorgen machen.

Aber das Thema passt ebenfalls gut zu deiner anderen Nachfrage zum Zündeinstellen in gewissen Höhen, dazu an der anderen Stelle später was, kenne das Problem bestens mit leistungsschwachen fliehkraftgesteuerten Vergaser Autos - und den Jahreszeiten mit den Temperaturen ..

Ich wünsch dir weiter viel Idee & Erfolg bei der perfekten Reiseplanung und Grüße - Andi

..ach, und wie man ganz brutal die Leistungsfähigkeit der Kupplung feststellen kann .. das kennst, oder ?
Editiert am Tue 8. Dec. 2015, 23:16:26 von Andi760

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Sach ma, Andi!?
Grüße Olaf
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Zum Thema Kupplung habe ich noch Fragen:

Ist "Pilotlager" dasselbe wie "Ausrücklager"?
Welche Marke empfehlt Ihr für eine neue Kupplung?

Gunvor - die Wunschliste für 2016 erstellend

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Moin Gunvor, ich fang mal an. Es sind nicht die gleichen Lager. Das sogenannte Pilotlager sitzt in der Schwungscheibe des Motors und führt die Getriebehauptwelle. Diese geht vom Getriebe durch die Kupplung Richtung Schwungscheibe und ist bei manchen Modellen in der Schwungscheibe nochmal gelagert. Somit Spielfrei geführt.
Das Ausrücklager sitzt in der Getriebeglocke auf einer Ausrückgabel und tritt in Aktion wenn Du aufs Kupplungspedal trittst. Die Ausrückgabel bewegt sich nach vorne und drückt das Ausrücklager gegen einen Laufring auf der Druckplatte und diese kuppelt dann aus.

Ich kanns nicht besser beschreiben, aber hoffe es hikft.
Grüße Thomas
Editiert am Wed 16. Dec. 2015, 15:41:11 von 740TIC

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... zwei Paar Schuh: Das etwa handtellergroße Ausrücklager drückt, wenn du das Pedal trittst, auf die Druckplatte bzw. Lamellen der Kupplung und unterbricht den Kraftschluss. Das zylinderförmige Pilotlager (ein Nadellager) ist klein (Durchmesser ca. 1-Euro-Stück) und sitzt in der Mitte der Schwungscheibe. Darin ist die Hauptwelle des Getriebes gelagert. Wenn das kaputt geht, kriegst du keinen Gang mehr rein. Es lohnt, das lieber gleich mit zu erneuern, wenn man schon mal alles demontiert hat, und es kostet auch nur kleines Geld. Zum Tauschen brauchst du wahrscheinlich einen Innenabzieher. Gönn' dem neuen Pilotlager vor Wiedereinbau des Getriebes eine gute Fingerspitze Molykote-Fett.

Bislang habe ich mit Sachs-Kupplungen gute Erfahrungen gemacht (hab aber auch noch nie andere Fabrikate verbaut ...). Zu einem Kupplungs-Set gehört auch ein neues Ausrücklager.

Gruß
Kay

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Moin,

Pilotlager ist NICHT Ausrücklager.

Pilotlager ist das kleine Rillenkugellager im Stumpf der KW, wird mit Auszieher ausgezogen um es wechseln zu können.

Im Pilotlager wird die Getriebeeingangswelle ( auch Kupplungswelle genannt) geführt.


Das Ausrücklager sitzt in der Ausrückgabel und wird axial belastet durch Druckbeaufschlagung wenn die Kupplung betätigt wird - es drückt dann auf den sog. "Kupplungsautomat" - nämlich den Ausrückmechanismuss der Druckplatte.


ÜBRIGENS:

Laut Fachbüchern zur Ausbildung von KFZ-Mechanikern und KFZ-Meistern wird eine Kupplung auf Durchrutschen so geprüft:

3. Gang , Feststellbremse betätigen.

Jetzt kommt der wichtige Aspekt: Nicht im Leerlauf, sondern bei der Drehzahl mit dem höchsten Drehmoment wird hart eingekuppelt UND gleichzeitig Vollgas gegeben.

NUR SO lässt sich die Kupplung auf ihre Leistungsfähigkeit überprüfen, da sie mit mindestens 1,5 - facher Sicherheit konstruiert wurde, sprich das übertragbare Drehmoment entspricht mindestens dem 1,5 fachen des Motordrehmoments. ( Bei modernen KFZ 1,8 bis 2,5 fach)


Wird der Motor schnell abgewürgt ist die Kupplung tadellos. Fällt die Drehzahl innerhalb 1sec bis 1,5 sec stark ab, mindestens um 75%, ist die Kupplung noch brauchbar.

Andere Verhaltensweisen der Kupplung, wie geringerer Drehzahlabfall oder sogar Drehzahlanstieg bedeuten dass die Kupplung verschlissen ist.

Die Dauer dieses Tests soll maximal 3 sec. Dauern und nur einmal wiederholt werden innerhalb 10 Minuten.

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Moin Allseits.

....Sach ma, Andi!?
Grüße Olaf ...

Ja, Olaf, die "brutale" Methode ist oben wie im Lehrbuch beschrieben.

Etwas schonender für die Lagerungen des Antriebsstranges geht es auch, wenn auch nicht sooo Test-Ergebnis-eloquent.

Fahre im vierten Gang etwa 80 Km/h, trete die Kupplung leicht an zum rutschen derselben,bei Vollgas leicht kraftschlüssig beschleunigend noch, fliegen lassen das Pedal, unmittelbarer Kraftschluss deutet auf gute Kupplung hin.

Und Gunvor,

wenn du einen neuen Kupplungssatz verbauen möchtest, machst du mit einer Sachs Kupplung nichts verkehrt. In deine Nähe gibt es einen Händler bei dem auch der Preis stimmt. Aber du kennst ja die Gegend im Bergischen eh.

Und Grüße - Andi


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