Gets Around
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Thu 18. Oct. 2012, 0:30:05 |
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Moin,
ich habe das 2009 mit einem damals 37 Jahre alten Volvo 142 von Frankfurt aus gemacht. Lief alles absolut reibungslos, ich hatte viel zu viel Werkzeug mit. Die Bilanz von 8000 km war:
1. Durchgerosteter Auspuff nach 1000 km. Ließ sich mit ein paar Schellen wieder flicken, Ersatz gabs bei Biltema für wenig Geld. Biltema ist überhaupt schon eine Reise nach Schweden wert.
2. Nach 5000 km Ventile einstellen (normaler Intervall)
3. nach 5500 km geplatzter Reifen (passierte direkt vor einer Tankstelle mit passendem Ersatzreifen)
4. Nach 6000 km reset der Anzeige der Zweikreis Bremsanlage. (Dauert 1. Minute)
Die Straßen sind auch im sehr sehr hohen Norden super, einzig beim tanken muß man vorsichtig sein. Tankstellen kommen zwar regelmäßig, aber doch auch immer mal wieder mit größerem Abstand, also ruhig auch bei halb vollem Tank nachschütten.
Wenn Du gerne wanderst, dann kann ich Dir den Muddus Nationalpark empfehlen. Am besten in Jokkmokk kampieren, dort gibts einen Campingplatz der genau so aussieht, wie man sich Schweden vorstellt. Klein, angenehm, Seezugang, rote Holzhütten.
Auch gut, am Nordkap zum Knivskjellodden (dem echten Nordkap) wandern. Dauert ca. 3 Stunden pro Strecke, auf jeden Fall nur mit Wanderschuhen zu empfehlen. Ich bin damals Abends um 9 losgegangen, um die Mitternachtssonne zu genießen. Infos dazu gibts hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Knivskjellodden
Wenn Du etwas geübter im wandern bist, dann kannst Du in der Nähe von Kiruna noch den Kebnekaise (höchster Berg Schwedens) mitnehmen.
Einfach von Kiruna nach Nikkaluokta fahren. Dort übernachten, am nächsten Tag zu Fuß und mit Schiff (oder für 80 Euro per Helikopter) zur Fjällstation. Dort übernachten, am nächsten Morgen gibts dann geführte Touren auf den Berg.
Ach' ja und auf dem Weg zur Fjällstation bei Lap' Donald's einen Rentierburger oder am besten den "Big Lap" futtern. http://www.flickr.com/photos/palovaara/4465115024/
Die Hütte kommt nach ca. 40 Minuten Fußmarsch hinter Nikkaloukta.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikkaluokta
Wir sind damals alles gefahren, also richtung Dänemark, dann über die Brücken nach Malmö und dort dann über die E4 in Schweden weiter. Die Brückenmaut und das Benzin für den Umweg den man fährt ist ca. genauso teuer, wie der Fährenpreis, das ist also nur Geschmacksache.
Sehr nett ist entlang der E4 die Fahrt an den Seen entlang. In Huskvarna gibts ein Motorsägenmuseum der gleichnamigen Firma und ein paar Kilometer weiter, wenn die E4 vom See weg richtung Osten abbiegt kann man kurz von der Autobahn abfahren, um Schwedens größten Runenstein zu besuchen. Dauert 3 Minuten, hingehen, sich denken "ich hab' ihn mir größer vorgestellt", Foto machen, weiterfahren.
Stockholm ist super, wenn Dein Ziel das Nordkap ist, dann würde ich es aber auslassen und nochmal mit dem Flugzeug Extra nach Stockholm fliegen. In Wahrheit braucht man für Stockholm mehr als einen Tag und es ist von Frankfurt aus mit Lufthansa oder SAS absolut easy zu erreichen, deswegen würde ich mir die Zeit für die Ecken aufheben, die man nicht so leicht mal als Wochenendausflug machen kann.
Absolut Sehenswert ist die Höga Kusten nördlich von Sundsvall. Hier kann man gut mal etwas rumhängen und die Landschaft genießen http://de.wikipedia.org/wiki/Höga_Kusten
Nördlich der Höga Kusten verschwindet der Tourismus fast vollkommen.....sehr angenehm. Am Grenzflus zwischen Finnland uns Schweden ist landschaftlich sehr nett. Dort kann man Stromschnellen ansehen und auf irgend einen Aussichtsberg hochfahren. Name habe ich vergessen, steht aber als "Landmark" in jeder Straßenkarte drin. Der Berg ist sehr lustig, weil die Straße irgendwann endet und man auf dem blanken Fels weiterfährt.
Über die 93 gehts dann richtung Kautekeino, dort ist fahren besonders nett, weils über ein Hochplateau geht und die Straßen etwas Enger und kurviger werden und die Landschaft sehr karg aber interessant ist, bevor es durch ein schönes Tal dann richtung Alta geht. Von dort ist das Nordkap schon ausgeschildert.
Ich war damals sehr knapp an Zeit, wir hatten nur drei Wochen, mit weniger Zeit würde ich auf keinen Fall dort hinfahren. Die Fahrt ist wie gesagt sehr Easy, wenn Du mit dem Zelt unterwegs bist kannst Du in Skandinavien eigentlich überall campen, solange Du niemanden störst.
Ich war auf dem Rückweg noch in Trollhättan im Saab Museum (wenn es das noch gibt, dann ist es sehenswert) und natürlich im Volvomuseum in Göteborg. Man kann dort kurz vor der Tür stehen bleiben, um ein Foto mit Auto und Museum zu machen.
Schweden ist ein Autoland, wegen Ersatzteilen oder so Sachen wie Bleizusatz brauchst Du Dir dort keine Sorgen zu machen. Das ist auch alles viel günstiger, als bei uns. Absolut sehenswert ist Biltema, das ist eine Art Autoladen/Baumarkt verschnitt in dem ich tatsächlich für meinen alten Volvo einen Auspuff bekommen habe. Außerdem gibts dort Schraubenschlüssel, Fahrzeugbeleuchtung in allen Farben und Formen, Schiffsanker, Reparaturanleitungen, USB Sticks und jeden Nippes, den ein Schrauberherz erfreut.
Jo und wenn das nicht so mühsam wäre, hier Bilder hochzuladen, dann würde ich ein kurzes best of posten. Ich schicks Dir aber auch gerne per Mail, wenn Du mir Deine Mailadresse als PN schickst.
Viel Spaß auf jeden Fall, ich könnte das sofort wieder machen.
Eine kleine Warnung noch am Schluß, ich war dieses Jahr nochmal in Schweden, allerdings mit einem VW Bus, der mir dann in Ystad am Ende des Monats geklaut wurde. Gerade in den Touri Gebieten wie Vättern und Vännernsee habe ich gehört, daß es nicht mehr so Friede Freude Eierkuchen ist, wie es mal war. Einem Arbeitskollegen von mir wurde zum Beispiel am Vännernsee am Wohnmobil herumrandaliert....blöderweise, als er darin mit seiner Familie gerade geschlafen hat. Deswegen wäre ich in den Tourigebieten im Süden zumindest mit der Camperei abseits der Plätze etwas vorsichtig. In der Pampa Außerhalb dieser Gegenden ist es aber geradezu grotesk friedlich. Viel Spaß auf jeden Fall....
Bester Gruß, Mattes
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